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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wieder so eine ›Zwischen-Baum-und-Borke‹-Geschichte. Einerseits wollen wir nicht, dass irgendjemand, zum Beispiel die Mantys, da herumschnüffelt. Andererseits wollen wir wirklich niemandes Aufmerksamkeit auf den Wurmloch-Terminus lenken - oder auch nur andeuten, er könne wichtiger sein, als alle glauben.«
    »Ich weiß.«
    Kurz blähte Zachariah die Wangen, dann griff er wieder nach seinem Bierkrug.
    »Also«, sagte er dann bewusst munterer, als er den Krug wieder abgesetzt hatte, »gibt es irgendetwas Neues, was deine heiße kleine Nummer betrifft?«
    »Ich habe absolut keine Ahnung, wovon du da überhaupt redest«, gab Jack tugendhaft zurück. »›Heiße kleine Nummer‹?« Er schüttelte den Kopf. »Ich kann einfach nicht fassen, dass du einen derartigen Ausdruck benutzt! Ich bin schockiert, Zack! Ich denke, ich werde darüber mit Mom und Dad reden müssen!«
    »Bevor du dich zu irgendetwas hinreißen lässt«, merkte Zachariah trocken an, »darf ich dich wohl daran erinnern, dass Dad derjenige war, der mir gegenüber diesen Ausdruck das erste Mal verwendet hat.«
    »Das ist ja noch schockierender.« Kurz presste sich Jack eine Hand aufs Herz. »Andererseits, und so sehr ich diese Ausdrucksweise auch nicht mag, wenn du dich auf die junge Lady beziehst, die ich vermute, dann besitzt die Bezeichnung durchaus eine gewisse Anwendbarkeit. Nicht, dass ich die Absicht hätte, deine lüsterne Neugier zu befriedigen, indem ich über meine amourösen Erfolge mit einem unbedarften Rüpel wie dir sprechen werde.«
    Er lächelte fröhlich.
    »Ist natürlich nicht persönlich gemeint.«

Kapitel 6
    Herlander Simes landete auf der Flugwagenplattform vor seinem netten Appartement. Einer der Vorzüge seiner Stellung als Projektleiter im Gamma Center war eine wirklich hübsche Wohnung, kaum drei Kilometer vom Zentrum entfernt. Green Pines war hier auf Mesa eine ernstlich begehrte Adresse, und billig war dieses Stadthaus wahrhaftig nicht. Was zweifellos erklärte, warum die meisten Bewohner von Green Pines dem gehobenen mittleren und höheren Management der einen oder anderen der vielen Unternehmen auf Mesa angehörten. Zahlreiche der anderen waren recht bedeutende Bürokraten, tätig für das General Board, das offiziell die Regierungsgeschäfte des Mesa-Systems tätigte. Und das, obwohl die Fahrt von Green Pines zur System-Hauptstadt Mendel recht lange dauerte, selbst für eine Kontragrav-Zivilisation. Natürlich hatte Simes schon vor langer Zeit begriffen, dass die Möglichkeit, sich bei seinen Kollegen - den anderen Regierungs-Drohnen - über die Unbequemlichkeit der ständigen Fahrten zu beklagen, diese Adresse nur noch angesehener machte.
    Mit derartigen Leuten hatte Simes nur wenig gemein. Tatsächlich war es ihm häufig etwas unbehaglich zumute, wenn er sich genötigt sah, sich mit irgendeinem seiner Nachbarn in Smalltalk zu ergehen, schließlich konnte er ihnen nichts darüber erzählen, worin seine Arbeit bestand. Trotzdem erklärte die Anwesenheit all dieser Manager und Bürokraten durchaus die besonderen Sicherheitsvorkehrungen von Green Pines. Und ebenso die Tatsache, dass diese Sicherheitsvorkehrungen für Leute wie Simes' Vorgesetzte sehr beruhigend waren. Die wirklich wichtigen Bewohner von Green Pines konnten sie im ›Unterholz‹ all dieser Drohnen verstecken und sich trotzdem sicher sein, dass sie gut beschützt waren.
    Natürlich, ging es ihm durch den Kopf, während er ausstieg und den Fernsteuerbefehl gab, der seinen Flugwagen die Gemeinschaftsgarage ansteuern ließ, besteht der eigentliche Schutz darin, dass niemand weiß, wer wir sind.
    Dieser Gedanke ließ ihn kurz in sich hineinlachen, dann schüttelte er sich und öffnete seine Aktentasche. Daraus nahm er ein buntes Päckchen, schloss die Tasche wieder, klemmte sich das Paket unter den linken Arm und steuerte die Aufzüge an.
    »Ich bin wieder zu Hause!«, rief Simes fünf Minuten später, kaum dass er das Foyer des Appartements betreten hatte.
    Er erhielt keine Antwort, und Simes legte die Stirn in Falten. Heute war Francescas Geburtstag, und sie wollten doch eigentlich mit ihr zu einem ihrer Lieblingsrestaurants gehen. Es war Dienstag, also war ihre Mutter an der Reihe gewesen, sie von der Schule abzuholen, und Herlander wusste, dass Francesca diesen Abend kaum hatte erwarten können. Und angesichts der Persönlichkeit seiner Tochter bedeutete das, dass sie eigentlich gleich hinter der Tür auf ihn hätte warten müssen, mit der gleichen Geduld,

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