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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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leisten.«
    Diese Worte hatten Simes dazu gebracht, sich ein wenig zu entspannen, doch dann hatte die Genetikerin den Kopf geschüttelt und ihm spielerisch mit dem Zeigefinger gedroht.
    »Entspannen Sie sich nicht zu sehr, Herlander«, sagte sie. »Wir erwarten vielleicht noch nicht von Ihnen, dass Sie sich jetzt fortpflanzen, aber das heißt ja nicht, dass wir nicht etwas anderes von Ihnen wollen.«
    »Jawohl, Ma'am«, hatte er erwidert, deutlich unterwürfiger, als er sich sonst irgendjemandem gegenüber verhielt. Irgendwie gab Fabre ihm das Gefühl, er sei wieder im Kindergarten.
    »Eigentlich ...« Sie richtete ihren Sessel auf, beugte sich vor und legte die gekreuzten Unterarme auf den Schreibtisch, »... haben wir tatsächlich ein Problem, von dem wir glauben, Sie könnten uns dabei behilflich sein.«
    »Ein ... Problem, Doktor?«, hatte Harriet gefragt, als Fabre einige Sekunden lang nur schwieg. Es war ihr nicht ganz gelungen, sich die immer noch vorhandene Beklommenheit in ihrer Stimme nicht anmerken zu lassen, und Fabre hatte es ganz offenkundig bemerkt.
    »Ja.« Die Genetikerin verzog das Gesicht, dann seufzte sie. »Wie ich schon sagte, keiner von Ihnen beiden war daran beteiligt, dieses Problem zu erschaffen, aber ich hoffe, Sie können uns dabei helfen, es zu lösen.«
    Verwirrt hatte Harriet sie angesehen, und Fabre vollführte eine beruhigende Geste.
    »Ihnen beiden ist gewiss bewusst, dass sich der Ausschuss auf eine Vielzahl verschiedener Strategien stützt. Zusätzlich zu den Standard-Paarbildungen, wie wir sie beispielsweise in Ihrem Fall arrangiert haben, arbeiten wir auch an deutlich ... nun, sagen wir einmal gezielt gesteuerter Gen-Linien. In einem Fall wie dem Ihren sind wir an der Genvarianz interessiert. Wir möchten Möglichkeiten der Steigerung zufällig auftretender Merkmale und Entwicklungsstufen erkunden, die sich uns nicht bieten, wenn wir potenzielle Endergebnisse modellieren. In anderen Fällen wissen wir ganz genau, was wir zu erhalten versuchen, und bei diesen Gen-Linien arbeiten wir deutlich mehr mit In-Vitro -Befruchtung und Klonierung.«
    Sie hielt inne, bis beide Simes' verständnisvoll genickt hatten. Doch Herlander hatte etwas begriffen, von dem er nicht wusste, ob das für Harriet genauso galt: Diese ›gezielt gesteuerte‹ Entwicklung wurde unter dem Deckmantel des Sklavenzuchtprogramms von Manpower Incorporated durchgeführt - der perfekten Tarnung für praktisch alles, was zu erkunden den ALP interessieren mochte.
    »Im Laufe der letzten Jahrzehnte scheinen wir bei einer bestimmten In-Vitro -Alpha-Linie auf der Stelle zu treten«, fuhr Fabre fort. »Wir haben das Potenzial identifiziert, und es scheint auf intuitiv vorgehende Mathematik-Genialität hinauszulaufen. Wir haben auch schon versucht, dieses Potenzial zur Gänze zu entwickeln. Mir ist bewusst, dass Sie beide selbst außerordentlich begabte Mathematiker sind. Ja, man darf Sie wohl beide ebenfalls als ›Genies‹ bezeichnen. Ich erwähne das nur, weil wir denken, das Potenzial für dieses spezielle Genom entspricht einer intuitiven mathematischen Begabung, die mindestens eine Größenordnung oberhalb Ihrer eigenen Leistungsfähigkeit liegt. Ein derartiges Talent wäre von immensem Vorteil für uns, und sei es auch nur wegen der Konsequenzen für die Art von Arbeit, mit der Sie selbst derzeit beschäftigt sind. Langfristig wäre natürlich die Möglichkeit, etwas Derartiges als zuverlässig replizierbares Merkmal in einen Genpool einzubringen, von sogar noch größerem Interesse für den Reifungsprozess der Spezies als Ganzem.«
    Einen Moment lang hatte Herlander zu Harriet hinübergeschaut und in ihrer Miene exakt das gleiche Interesse erkannt, das auch ihn bewegte. Dann blickten beide wieder Fabre an.
    »Das Problem in diesem Falle«, fuhr die Genetikerin fort, »besteht darin, dass bislang sämtliche unserer Bemühungen ... sagen wir, nicht recht erfolgreich waren. Ich bin so offen, Ihnen zu sagen, dass wir immer noch nicht annähernd über das Fachwissen verfügen, das wir uns wünschen, was gezielt erzeugte Intelligenz-Niveaus betrifft, so sehr manche meiner eigenen Kollegen auch hin und wieder diesbezüglich zu einer gewissen Hybris neigen mögen. Trotzdem haben wir das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Bedauerlicherweise müssen wir unsere Ergebnisse bislang in drei Kategorien aufteilen.
    Das häufigste Ergebnis ist ein Kind von für unsere Alpha-Linie etwa durchschnittlicher Intelligenz - mit

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