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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Amt für Öffentliche Informationen in derartigen Dingen äußerst beschlagen gewesen), und danach war es mit der Beziehung zwischen den beiden Sternnationen rapide bergab gegangen.
    Die militärische Zusammenarbeit zwischen der VRH und Beowulf hatte natürlich schon lange vor 1778 immer weiter abgenommen, doch endgültig zum Erliegen gekommen war sie, nachdem die Legislaturisten das GETB erließen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Beowulfianer davon überzeugt, dass die regulären Streitkräfte der Republik Haven das Survey Corps für genau das hielten, als das es sich auch ausgab: eine zivile Einrichtung, die allerdings, da sie sich häufig in das galaktische Äquivalent ziemlich verrufener Wohngegenden vorwagte, recht robust war. Natürlich nicht mit einer echten Streitmacht zu vergleichen.
    Doch vielleicht hatte das nicht für die Systemsicherheit gegolten, als noch das Pierre/Saint-Just-Regime die Zügel in der Hand hielt. Und wie viel des Wissens der SyS an die ihr nachfolgenden Geheimdienstorganisationen weitergegeben worden war - diese Nachfolger der SyS, die zugleich auch zu deren Henkern gehört hatten -, war eine nach wie vor unbeantwortete Frage.
    Doch wahrscheinlich war das gar nicht so sehr von Bedeutung. Das Biological Survey Corps von Beowulf hatte schließlich nie allzu viel Zeit auf havenitischem Territorium verbracht.
    Zum einen, weil das nach dem Zusammenbruch der Haven-Beowulf-Beziehungen ... undiplomatisch gewesen wäre, und zum anderen, weil es einfach keinen Grund dafür gab angesichts der alten Feindseligkeit Havens der Gensklaverei gegenüber. Man konnte über die Legislaturisten sagen, was man wollte - und gleichermaßen auch über die Bekloppten aus dem Komitee für Öffentliche Sicherheit -, doch ihr Widerstand gegen die Sklaverei war unverändert geblieben. Persönlich, und obwohl er selbst eher auf der Seite von Manticore stand, war Hugh stets bereit, Haven auch auf anderen Gebieten einige Zugeständnisse zuzubilligen angesichts ihrer aggressiven Umsetzung der Cherwell-Konvention. Er war sich ziemlich sicher, dass die meisten seiner Kollegen im BSC in dieser Hinsicht seiner Meinung waren, auch wenn gewisse andere Zweige des Militärs von Beowulf durchaus anderer Ansicht sein mochten. Die Hauptaufgabe des Biological Survey Corps ließ sich allerdings am besten so beschreiben, dass es insgeheim Krieg gegen Manpower Incorporated und Mesa führte, und damit hatten sämtliche Angehörige des Corps doch eine etwas andere Perspektive. Schließlich war ihr Ziel pragmatisch und recht genau definiert - das war ein Punkt, den Hugh nur zu gerne zuzugeben bereit war, ohne sich im Mindesten dafür entschuldigen zu wollen. Dass Beowulf nach wie vor galaxisweit hinsichtlich der Biowissenschaften von immenser Bedeutung war, wirkte sich auf sämtliche Aspekte der beowulfianischen Kultur aus, und das galt insbesondere für das BSC. Angenommen, man hätte sämtliche zum Corps gehörigen Kampfgruppen dazu bringen können, über ihre Aktivitäten zu sprechen - was gelinde gesagt nicht sehr wahrscheinlich war -, dann hätten sie vermutlich etwas in der Art gesagt, dass jeder vernünftige Mensch notfalls auch seinen eigenen Hund erschießt, wenn dieser sich die Tollwut eingefangen hatte.
    Während die Jahrhunderte vergingen, hatte ein Großteil der Galaxis vergessen (oder zumindest halbwegs vergessen), dass die Gründer von Manpower Incorporated abtrünnige Beowulfianer gewesen waren. Auf Beowulf selbst hingegen hatte niemand es vergessen.
    »Was in Gottes Namen hat er sich denn dabei gedacht?«, murmelte Arai.
    Marti Garner lachte leise. »Welchen Gott meinen wir denn diese Woche, Hugh? Wenn es wieder um diese eher archaische Judeo-Christlich-Islamische Variante geht, an der du in letzter Zeit gänzlich unverständliches Interesse zeigst, dann ...«
    Sie hielt inne und blickte hilfesuchend zu einem Teammitglied zu ihrer Linken. »Wie siehst du das, Haruka? Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Verrückte aus dem Alten Testament dem armen alten Michael Parmley befohlen hat, diese spinnerte Station zu bauen, einfach um seinen Gehorsam unter Beweis zu stellen.«
    Haruka Takano - in einer anderen Streitkraft hätte man ihn als den Nachrichtenoffizier der Einheit beschrieben - öffnete die Augen und betrachtete gelassen den gewaltigen, bizarren Vergnügungspark, der auf dem Bildschirm immer weiter anschwoll.
    »Woher soll ich das wissen?«, beklagte er sich. »Ich bin japanischen Ursprungs, schon

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