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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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heute noch, selbst nachdem das Prolong-Verfahren die Menschheit verändert hatte - der einzige Unterschied war, dass die jetzigen Generationen ein wenig länger währten.
    Wenn überhaupt, waren die Aufzeichnungen auf Parmley Station ausführlicher als die vieler anderer unabhängig finanzierter und geschaffener Siedlungen. Der Teil der Galaxis, den die menschliche Spezies bislang erkundet hatte, maß weniger als eintausend Lichtjahre in jeder erdenklichen Richtung. So winzig dieser Raumabschnitt auch war im Vergleich zum Rest der Galaxis - ganz zu schweigen vom bekannten Weltraum im Ganzen -, war die davon eingeschlossene Region doch immer noch so gewaltig, dass der menschliche Verstand ernstliche Schwierigkeiten hatte, das Ausmaß der Entfernungen und erst recht des darin befindlichen Volumens wirklich zu begreifen.
    ›Weniger als eintausend Lichtjahre‹ ist lediglich eine bedeutungslose Aneinanderreihung von Wörtern. Das klingt nicht sonderlich beeindruckend für Menschen, deren Gehirne derartige Entfernungen beinahe automatisch in deutlich vertrautere Begriffe wie ›Kilometer‹ übersetzen. Ein Mensch konnte, ganz egal, in welcher körperlichen Verfassung er sich befand, notfalls mehrere hundert Kilometer zu Fuß zurücklegen.
    Astronomen und erfahrene Raumfahrer begriffen die Realität deutlich besser - im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen. Seit der menschlichen Diaspora vor annähernd zwei Jahrtausenden besiedelte der Mensch immer weiter die Galaxis. Die sehr grobe Schätzung, die das Ausmaß der Besiedlung der Galaxis durch Menschen in einen annähernd kugelförmigen Raumabschnitt ergab, enthielt ungezählte Siedlungen, von denen niemand irgendetwas wusste - außer den dort ansässigen Leuten und einer Hand voll anderer, die einen Grund hatten, diese Siedlungen aufzusuchen. Und für jede dieser immer noch bewohnten Ansiedlungen gab es mindestens zwei oder drei, die mittlerweile gänzlich aufgegeben worden waren oder in denen nur noch ›Squatter‹ lebten.
    Derart obskure Siedlungen waren die natürliche Beute der unabhängig tätigen Unternehmer im Sklavenhandel. Diese Sklavenhändler mieden jegliche Siedlungen, die immer noch stärker populiert waren oder Militärstreitkräfte besaßen. Doch damit blieb ihnen immer noch eine Vielzahl von Ansiedlungen, in denen nur Gruppen lebten, die so klein und schwach waren, dass sie von ihnen ausgelöscht oder zur Kooperation gezwungen werden konnten.
    Doch an sich zogen Sklavenhändler die Kooperation vor, und das aus den gleichen Gründen, aus denen sie gänzlich aufgegebene Anlagen mieden. Derartige Siedlungen verfielen rasch, wenn auch die letzten Menschen sie erst einmal verlassen hatten - und das Letzte, womit sich ein Sklavenhändler-Lieferant herumschlagen wollte, war die Reparatur und Wartung von etwas, das doch eigentlich nur eine Zwischenstation für sie sein sollte. Außerdem sahen sich die Sklavenhändler oft genötigt, die gewohnten Zwischenstationen aufzugeben, wenn diese erst einmal die Aufmerksamkeit einer der Sternnationen erregt hatte, die die Cherwell-Konvention ernst nahmen.
    So gut es ging, hatte Arais Team die bruchstückhaften Daten zusammengefügt, und so schien es, als sei Parmley Station vor etwa drei Jahrzehnten in die Hand des interstellaren Sklavenhandels gefallen. Ursprünglich hatten die Leute, die Michael Parmleys törichtes Geschäft geerbt hatten, den ›Besatzern‹ anscheinend Widerstand geleistet, doch soweit Takano das beurteilen konnte, waren diese Leute mittlerweile entweder vertrieben oder tot.
    »Ist dieser Turm mit den ›Zinnen‹ der einzige Ort hier, den die Sklavenhändler für ihre Operationen nutzen?«, fragte Stephanie.
    Haruka zuckte mit den Schultern. »Da kann ich auch nur raten. Ich würde sagen ...«
    »Wahrscheinlich«, schlussfolgerte Hugh für ihn. »So weit, wie der Turm ins All hinausragt, ist er gewiss groß genug, um einer ganzen Reihe von Sklaven Platz zu bieten.«
    Marti räusperte sich. »Ohm ... wo du das gerade ansprichst, Boss.«
    »Was? Schon?« Er warf einen Blick auf Garners Füße. »Du hast ja noch nicht 'mal deine Stöckelschuhe an!«
    »Die bekommt man so schlecht in einen Raumanzug.« Sie grinste ihm anzüglich zu. »Aber wenn wir diesen Einsatz hier abgeschlossen haben, kann ich sie natürlich gerne anziehen - wenn dir der Sinn danach steht?«
    Henson schüttelte den Kopf. »Jetzt erzählt mir doch nicht, dass ihr zwei schon wieder zusammen im Bett gelandet seid! Gibt es da in den

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