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Jericho

Jericho

Titel: Jericho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderes. Sind die Todesengel ebenfalls nur Gestalten aus den Träumen, oder haben wir es bei ihnen mit echten Wesen zu tun?«
    Mein Freund nickte. »Gute Frage. Ich würde eher auf die echten tippen. Denk daran, daß wir sie schon erledigt haben und die Würmer aus ihnen hervorkrochen.«
    »Stimmt.«
    Erschlug mir auf die Schulter. »Laß uns weitergehen! Dieser Jericho muß doch zu finden sein.«
    »Das will ich hoffen.«
    Die Farbe des Untergrunds hatte ebenfalls nicht gewechselt. Es blieb bei diesem glänzenden Schwarzgrau, als wären Regentropfen daraufgefallen.
    Der Himmel bestand ebenfalls aus dieser eigentlich farblosen Fläche, aber er geriet in Bewegung, denn es bildeten sich plötzlich gewaltige Wolkenberge.
    Wir waren fasziniert. Was über uns am Himmel ablief, das erinnerte mich an eine Satellitenwetterkarte, auf der Wolkenbewegungen im Zeitraffertempo daherzogen.
    »Die Welt verändert sich!« flüsterte Suko. »Kommt Jericho?«
    Suko ballte die rechte Hand zur Faust. »Ich würde es mir wünschen. Endlich!«
    Zunächst einmal blieben die Wolken. Die gewaltigen Gebilde wehten auf einander zu, und sie erinnerten mich an dicke, aufgeblasene Gesichter, die mit Pudding gefüllt zu sein schienen.
    »Das sind Gesichter!« flüsterte Suko.
    »Scheint mir auch so.«
    »Und jetzt?«
    »Jericho?«
    Die Gesichter schwebten über uns. Männer und Frauen vermischten sich dort. Geisterhafte Gestalten, wie aufgepumpt wirkend, mit aufgerissenen Augen und Mäulern. Sie taten nichts, nur wenn es jemals den Begriff für stumme Schreie gegeben haben sollte, so erlebten wir ihn hoch über uns. Die sahen tatsächlich so aus, wie in den Schreien erstarrt, von der Qual gezeichnet.
    Suko schüttelte den Kopf. »Furchtbar«, flüsterte er.
    »Das erinnert mich an einen Sturm der Geister. Wer kann nur so etwas träumen? Dafür habe ich kein Verständnis.«
    Die Gesichter blieben blau. Allerdings veränderten sie sich. Manchmal waren sie groß und rund, zu vergleichen mit aufgeblasenen Ballons. Dann wieder zogen sie sich zusammen und wurden kleiner, als hätte jemand aus den Ballons die Luft herausgelassen.
    »Sind das Traumgebilde?«
    »Meinst du, die wären echt?«
    Ich hob die Schultern. »Irgendwo passen sie mir nicht in diese Welt. Da könnte Jericho seine Finger mit im Spiel haben.«
    »Dann wäre eres möglicherweise.«
    »Ja.«
    »Dreh dich mal um!«
    Suko hatte scharf gesprochen. Ich machte auf dem Absatz kehrt und sah endlich die Gestalt, auf die wir gewartet hatten. Einer dieser bleichgesichtigen Todesengel tauchte vor uns auf und schwebte mit stoßbereitem Messer über den Boden.
    Als meine Hand zur Beretta zuckte, schüttelte Suko den Kopf. »Nein, laß mich bitte.«
    »Gut.«
    Mein Freund nahm die Peitsche. Ich sah ihm an, daß er darauf gewartet hatte. Zu lange hatte er sich von diesen Gestalten an der Nase herumführen lassen.
    Genau schaute er hin.
    Ich sah ebenfalls, daß dieser unheimliche Todesengel kaum Kontakt mit dem Boden besaß. Er schwebte auf uns zu, zugleich in den Schlag hinein und in seine Vernichtung.
    Die Kraf der Dämonenpeitsche riß ihn auseinander. Sie zerfetzte seinen Körper, von dem nicht mehr als eine stinkende Qualmwolke zurückblieb, die über dem Gewimmel der schwarzen Würmer schwebte. Sie bewegten sich dort, wo der Engel einmal gestanden hatte. Vorbei!
    Suko drehte sich. »Geht doch ganz gut, John, nicht?«
    »Klar.«
    Beide behielten wir den Himmel über uns unter Kontrolle. Die aus Gesichtern bestehenden Wolken waren dabei, sich zurückzuziehen. Es sah aus, als würden sie von irgendwelchen Kräften von uns weg in die Ferne gezogen worden. Plötzlich waren sie nicht mehr zu sehen. Die Geräuschkulisse um uns herum veränderte sich.
    Wir hörten wieder das schwere Seufzen, das Schmatzen und Schnarchen, die leisen Schreie der Träumenden und auch die gequälten Atemzüge, wenn die Männer und Frauen im Schlaf und unter ihren mächtigen Alpträumen litten.
    Wir standen auf dieser ungewöhnlichen Mauer, die dann durchsichtig wurde, einfach verschwand und so aussah, als wollte sie uns mitreißen. Um uns herum drehte sich die Welt. Ich hatte mein Kreuz bisher noch nicht eingesetzt, faßte nun danach, es war nicht mehr nötig. Suko hatte mit seiner Vermutung recht behalten. Wir befanden uns dort, wo wir schon einmal gewesen waren, und zwar im Haus dieses uns noch unbekannten Mannes namens Jericho.
    Die dunklen Wände, das ungewöhnliche Licht und die Schritte, die aus dem Hintergrund

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