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Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Phil in eines der Boote sprang, turnten der Cop und ich in den Jaguar. Der Weg zum Indianhead zweigte in zweihundert Yard Entfernung von der Schotterstraße ab. Er war nicht mehr als eine in den Wald gehauene Schneise. Ich jagte den Jaguar mit heulendem Motor und im ersten Gang hinein.
    Der Henker mag wissen, wieviel Prozent Steigung der Weg besaß, aber die hochgezüchtete Maschine unter der Kühlerhaube riß meinen Wagen nach vorn. Steine und Erde spritzten. Ich kurbelte wie wild am Steuerrad. Der Polizist schloß die Augen, als uns ein besonders dicker Baum im Wege stand, doch ich konnte es nicht wagen, den Fuß vom Gas zu nehmen. Einen Wagen, der zum Stehen kam, konnte ich auf dieser Straße nicht wieder in Gang bringen. Ich trieb den Jaguar an dem dicken Baum vorbei, und in der Sekunde des Vorbeizischens hätte kein Finger zwischen Baumrinde und Karosserie gepaßt.
    Minuten später lichtete sich der Wald. Der Weg wurde flacher und hob sich dann in einer weiten Kurve zu einem unbewachsenen Felsplateau. Ich stoppte den Jaguar auf der Mitte der Felsplatte, sprang heraus und lief zum Rand.
    Hundertzwanzig Fuß unter uns lag der See. Die Felsklippe, auf der wir standen, fiel steil bis zur Wasserfläche ab.
    Der Polizist bemerkte das Boot früher als ich. »Dort!« rief er und wies mit ausgestrecktem Arm in die Richtung. »Das müßten sie sein.«
    Das Boot schaukelte in etwa zweihundert Yard Abstand vom Ufer auf dem See. Ich entdeckte die hellen Kleider von Diana und Pat samt ihren roten Haarschöpfen. Diana Dewick hatte sich ausgestreckt. Patricia ließ beide Arme ins Wasser hängen.
    »Scheint alles in Ordnung zu sein«, sagte neben mir der Polizist. Ich nickte. »Sieht aus, als wären wir rechtzeitig gekommen.«
    Die Wasserfläche war so glatt wie ein Spiegel. Nur vom Boot gingen hin und wieder Wellen aus, die in der Weite des Sees verebbten.
    »Wollen Sie etwas unternehmen?« fragte der Beamte.
    »Wir warten noch, bis mein Freund auf der Bildfläche erscheint.«
    Der Polizist hob erneut den Arm. »Sehen Sie mal dort! Sieht aus wie ein Fisch. Er schwimmt dicht unter der Wasseroberfläche. Unmöglich. Solche Hechte gibt’s nicht im See. Der Bursche müßte ja nahezu mannsgroß sein. Wird wohl ein dicker Ast oder ein halber Baumstamm sein. Sehen Sie es nicht? Ungefähr in zweihundert Yard Abstand vom Boot.«
    Zuerst sah ich die aufperlenden Luftblasen. Das Wasser war von tiefem Dunkelgrün, aber klar, und von hier oben gesehen zeichnete sich der Gegenstand, den der Cop meinte, in verschwimmenden schwarzen Konturen ab. Er war nicht zu erkennen. Bewegte er sich, oder täuschten die Reflexe auf dem Wasser diese Bewegung vor? Dann perlten wieder die Luftblasen hoch. Ich packte den Arm des Cops. »Das ist kein Baum und kein Fisch!« schrie ich. »Das ist ein Bursche in ’ner Froschmannausrüstung! Er schwimmt das Boot an!«
    Ich legte die Hände an den Mund und brüllte: »Mrs. Dewick! Hallo! Mrs. Dewick!«
    Der Polizist beteiligte sich an dem Gebrüll und fuchtelte mit den Armen. Es dauerte höllisch lange Sekunden, bevor die Frau und das Kind überhaupt auf unser Geschrei aufmerksam wurden, und während dieser Zeit näherte sich der Schatten unter der Wasseroberfläche bis auf fünfzig Yard. Der New-Jersey-Polizist zog seine Kanone. »Nicht schießen!« befahl ich. »Zu weit und zu unsicher!«
    Diana Dewick winkte. Sie hatte uns gesehen. Ich schrie: »Rudern Sie weg! Gefahr! Ein Mann schwimmt Sie an!«
    Sie verstand mich anscheinend nicht.
    »Versuchen Sie, es ihr klarzumachen!« rief ich dem Beamten zu und ließ mich über den Klippenrand gleiten.
    Ich kletterte den Absturz hinunter. Die Felswand war ausgewaschen und bot wenig Halt für Hände und Füße. Ich beeilte mich, doch als ich noch dreißig oder vierzig Fuß über der Wasserfläche klebte, erreichte der Schatten das Boot.
    Die Gestalt schoß hoch. Kopf und Rücken eines Mannes in einem schwarzen Gummianzug zeigten sich. Diana Dewick schrie gellend auf. Die Hände des Tauchers packten den Bootsrand. Er fiel ins Wasser zurück und zog die Steuerbordseite des Bootes mit dem ganzen Gewicht seines Körpers herunter.
    Ich drehte mich auf dem fußbreiten Vorsprung um, hielt für wenige Augenblicke das Gleichgewicht, ging in die Knie, stieß mich mit Wucht ab und flog weit in die Luft hinein. Ich riskierte dabei, mir bei dem Sprung auf verborgenen Klippen das Genick zu brechen. Das Wasser konnte für einen Sprung aus solcher Höhe auch zu flach sein.
    Ich kam glatt

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