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Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam

Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam

Titel: Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam Kostenlos Bücher Online Lesen
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würde Sie zwingen, den Namen Ihres Bosses preiszugeben.«
    »Mich wird man nicht verhaften«, sagte sie kühl und beugte sich nach vorn. »Aber Sie werden sterben!«
    »Sie wiederholen sich. Der Sonntag ist bald vorbei, und ich bin noch immer am Leben. Sie wollten auch Steve Dillaggio und Phil Decker umbringen lassen. Beide leben noch.«
    »Die Burschen hatten Glück. Genau wie Sie. Ein zweites Mal wird es Pannen dieser Art nicht geben.«
    »Warum mußte der Portorikaner sterben?« fragte ich.
    »Er war drauf und dran, Ihnen Claires Namen zu nennen«, sagte das Girl. »Gehört der Kellner zu Ihrer Gang?«
    »Aber nein! Er kannte jedoch Claire. Ihr Freund Steve Dillaggio hat das Mädchen -als Mary Scott kennengelernt. Sie werden verstehen, daß unser Mann rasch handeln mußte. Über Claire wären Sie an uns herangekommen.«
    »Sie rechneten also damit, daß ich im CLUB 21 auf tauchen würde?«
    »Als wir hörten, daß Dillaggio noch lebt, war uns klar, daß Sie Claires Spur verfolgen würden. Ihre Nachforschungen mußten dort beginnen, wo Dillaggio mit Claire den ersten Kontakt aufgenommen hatte. Wir schickten also unseren Mann hin. Er erkannte Sie sofort.«
    »Warum hat er nicht mich aufs Korn genommen?«
    »Wir glauben, daß Sie eine dieser Nylonwesten tragen, diese für das FBI entwickelten Kugelfänger, an denen der Stahldorn abgeprallt wäre. Haben Sie so ein Ding an?«
    »Sehen Sie doch mal nach«, spottete ich. »Der Ober wurde also mit einem Stahldorn ermordet. Die Spitze des Projektils war vergiftet, nicht wahr?«
    »Es handelte sich um ein sehr rasch wirkendes Gift. Der Ober hat keine großen Schmerzen empfunden.«
    »Was Sie nicht sagen!« stieß ich hervor. »Er ist regelrecht erstickt!«
    »Ach Unsinn.«
    »Es war Mord! Der Mörder wird dafür seine gerechte Strafe erhalten. Wo steckt er überhaupt?«
    »Sie fragen zuviel.«
    »Deshalb bin ich hier.«
    »Sie sind hier, um zu sterben«, sagte sie lächelnd.
    »Durch Ihre Hand?«
    Das Lächeln des rothaarigen Girls vertiefte sich. »Wäre Ihnen das sehr angenehm?« fragte sie.
    »Bleiben wir bei dem Mord in der Bar«, sagte ich. »Wie wurde der Stahldorn abgeschossen?«
    »Mit Hilfe eines kleinen, eigens für diesen Zweck konstruierten Katapultes. Das Ganze hat den Vorzug, keinerlei Geräusche zu machen.«
    »Kann ich das Ding mal sehen?«
    »O ja!« sagte das Girl.
    Hinter mir öffnete sich die Tür. Ich drehte den Kopf herum und schaute über die Schulter.
    Der Mörder des Portorikaners betrat das Büro. Das schwarze Lederetui hielt er in der linken Hand. »Sehen?« fragte er mich, breit grinsend. »Spüren!«
    ★
    Er blieb etwa vier Schritt von mir entfernt stehen und öffnete das Etui. Darin lag ein zweiter kleinerer Behälter. Er war von einer Zigarrentasche nicht zu unterscheiden. Diesem kleineren Etui entnahm der Mörder ein pistolenähnliches Gerät, das viel Ähnlichkeit mit einer winzigen Armbrust hatte. Ich sah, daß ein Dorn eingespannt war. Der Finger des Mörders näherte sich dem Abzug.
    »Langsam!« rief das Girl. »Noch sind wir nicht soweit!«
    »Hast du vor, die ganze Nacht mit dem Bullen zu verplempern?« fragte der Mörder gereizt. Er ließ den Arm mit der tödlichen Waffe sinken.
    »Es plaudert sich so angenehm mit ihm«, sagte das Girl lächelnd.
    »Du hast dich in ihn verknallt, was?« knurrte der Mann.
    »Du spinnst!« rief sie ärgerlich aus. »Ich liebe nur Raoul. Das weißt du sehr genau.«
    »Du wärest auch verrückt, wenn du dich an einen anderen hängtest«, meinte der Mörder. »Es wäre ein tödlicher Irrtum, nicht wahr?«
    »Laß mich mit deinen Sticheleien in Frieden!«
    Ich erhob mich. »Ich möchte der sehr persönlich werdenden Unterhaltung lieber nicht im Wege stehen und…«
    »Stop!« unterbrach mich der Mörder scharf. Er richtete das kleine Katapult auf mich. »Keine falsche Bewegung, oder ich verschaffe Ihnen eine Freifahrt ins Jenseits!«
    »Laß mich mit ihm allein«, sagte das Girl.
    »Ich gebe dir noch fünf Minuten«, knurrte er. »Nicht eine mehr!« Wieder ließ er die Hand sinken. Das war der Augenblick, den ich zu nutzen verstand. Ich schnellte mich los wie ein Pfeil vom Bogen. Wir gingen gemeinsam zu Boden, noch ehe er auch nur die leiseste Chance hatte, seine Spezialwaffe erneut in Anschlag zu bringen. Er schleuderte sie weit von sich, um nicht gezwungen zu werden, sie mir zu überlassen. Außerdem hatte er den verständlichen Wunsch, sich mit beiden Händen zu verteidigen.
    Er war ein kräftiger

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