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Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam

Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam

Titel: Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam Kostenlos Bücher Online Lesen
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hoffnungsvoll.
    »Erst muß ich im Detail hören, was es mit Gavettas Syndikat auf sich hat. Was fordern Sie übrigens für die Informationen?« fragte Thompson lauernd.
    »Neue Papiere, eine Fluchtmöglichkeit ins Ausland und hunderttausend Dollar in bar!« sagte Garret kühn. »Wenn man bedenkt, daß Sie dafür Millionenwerte einstreichen, ist das fraglos nicht zuviel…«
    Thompson hob sein Glas. »Cheerio«, sagte er. Die Männer tranken. Um Thompsons Lippen kräuselte sich ein dünnes grausames Lächeln, als er das Glas beiseite stellte. »Schießen Sie los!« forderte er Garret auf.
    ***
    Die Schüsse peitschten hart und trocken durch den Keller. Die elektrische Anzeige des Schießstandes leuchtete auf. Raoul Gavetta legte die Pistole aus der Hand und grinste matt. »Dreißig Ringe auf drei Schuß. Macht mir das erst einmal nach!«
    Chuck Shribbers trat nach vorn. Er zielte mit weit geöffneten Augen. Er schoß das ganze Magazin leer. Die acht Kugeln brachten ihm nur neununddreißig Ringe.
    »Kein Wunder, daß du den Bullen am Pleasure Strip verfehlt hast!« höhnte Gavetta.
    Er war ein hochgewachsener Mann mit harten, aber regelmäßigen Zügen und dunklen tiefliegenden Augen. Sein dichtes dunkles Haar war glatt zurückgekämmt. Er hatte die gelbliche ungesunde Gesichtsfarbe eines Mannes, dessen Leber nicht einwandfrei arbeitet. Gavetta war sechsundvierzig Jahre alt.
    »Jetzt du, Rick!« befahl er. Rick Lawrence trat nach vorn. Er zielte sorgfältig und kam auf vierundfünfzig Ringe. »Schon besser, aber auch nicht zum Totlachen«, meinte Gavetta gnädig.
    Die Männer reinigten ihre Pistolen. Gavetta warf zwischendurch wiederholt einen nervösen Blick auf seine Uhr. Warum meldeten sich weder Laura noch Bert Garret? Was war passiert?
    »Gehen wir nach oben«, schlug Gavetta vor. »Nehmen wir einen zur Brust!«
    Mit dem Lift fuhren sie ins Erdgeschoß. Auf der Couch des Wohnzimmers räkelte sich Claire Lindstroem. Sie trug einen Hausanzug aus violettem Feincord. Neben sich auf dem Fußboden hatte sie ein halbvolles Whiskyglas und eine offene Pralinenschachtel stehen.
    »Hat Laura angerufen?« fragte Gavetta und ließ sich in einen Sessel fallen. Das Wohnzimmer war sehr groß, die elegante Einrichtung verriet die Handschrift eines teueren Innenarchitekten.
    »Nein«, sagte Claire Lindstroem.
    »Ruf mal das Büro an«, sagte Gavetta zu Shribbers gewandt.
    »Welches denn?«
    »NEW FASHIONS. Die Nummer Steht auf dem Block am Telefon.«
    Shribbers trat an den Apparat, wählte die Nummer, legte jedoch sofort wieder auf. »Ich muß mich versehen haben«, murmelte er. Gavetta beobachtete ihn gespannt. Shribbers wählte das zweite Mal sehr langsam und sorgfältig. Er warf den Hörer wiederum auf die Gabel zurück. »Da ist etwas faul«, stieß er aus und runzelte die Stirn.
    »Wer war am Apparat?« fragte Gavetta drängend.
    »Ein Mann. Er meldete sich nicht mit seinem Namen. Auf keinen Fall war es Bert.«
    »Ein fremder Mann im Büro. Um diese Zeit?« fragte Gavetta argwöhnisch. »Was hat er gesagt?«
    »Ein knappes ,Ja‘. Das war alles.«
    Gavetta schob den Daumen der linken Hand in den Mund. Er hatte die Angewohnheit, auf den Nägeln herumzukauen. Rick Lawrence schenkte sich einen Whisky ein. Genau wie die anderen sah er müde und abgespannt aus. Das war nun schon die zweite Nacht, die sie sich um die Ohren schlugen. »Polizei?« fragte er.
    »Quatsch!« meinte Gavetta ohne Überzeugung.
    Lawrence zuckte die Schultern. »In dem Lokal kann etwas schiefgegangen sein. Wenn sie ihm gefolgt sind…«
    »Das war ja unsere Absicht!« bellte Gavetta unwirsch dazwischen. »Wir sind davon ausgegangen, daß Cotton oder Decker dort aufkreuzen wird. Bert sollte dann den betreffenden G-man in das Büro locken.«
    »Vielleicht waren es mehrere!«
    »Für diesen Fall hatte Bert die Anweisung, nicht ins Büro zu fahren, sondern zu türmen«, sagte Gavetta. »Verdammt nochmal, ihr seid doch dabei gewesen, als die Sache besprochen wurde!«
    »Irgend etwas ist falsch gelaufen!« prophezeite Shribbers mit düsterem Gesichtsausdruck.
    Gavetta erhob sich. Er begann im Zimmer hin und her zu gehen. »Nehmen wir einmal das Schlimmste an«, sagte er. »Setzen wir den Fall, daß Bert oder Laura geschnappt worden ist.« Er blieb mit einem Ruck stehen und blickte den Männern in die Gesichter. »Für Laura lege ich die Hand ins Feuer. Laura hält dicht!«
    »Bert auch!« meinte Shribbers.
    Das Girl auf der Couch lachte spöttisch auf. Die

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