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Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam

Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam

Titel: Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam Kostenlos Bücher Online Lesen
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Männer blickten sie an. »Was findest du denn so schrecklich lustig?« fragte Gavetta wütend.
    »Chucks gute Meinung von Bert! Bert ist weich. Der würde sofort Umfallen, wenn ihn jemand hart anfaßt.«
    »Das kann er sich nicht leisten!« rief Gavetta scharf. »Im übrigen gibt es für deine Behauptung keinerlei Anhaltspunkte.«
    »Ich kenne die Männer«, meinte Claire und schob sich eine Praline zwischen die vollen roten Lippen.
    »Das wagt hier keiner zu bezweifeln«, spottete Gavetta und setzte sich wieder. Er blickte Shribbers und Lawrence an. »Ihr fahrt sofort zur Archwood Street!« befahl er. »Ich muß wissen, was dort los ist.«
    »Sollte mich nicht wundern, wenn wir unterwegs vor Übermüdung einen Unfall bauen«, murrte Lawrence, ging dann jedoch gehorsam mit Shribbers hinaus. Kurz darauf hörte man das Anspringen eines Wagenmotors.
    Claire schwang die Füße auf den Boden und erhob sich. »Ich gehe schlafen!« verkündete sie gähnend.
    »Schlafen?« echote Gavetta verständnislos. »Weißt du überhaupt, worum es geht?«
    »Sicher. Aber das ist dein Baby. Du hast doch alles inszeniert, nicht wahr? Nun sieh gefälligst zu, wie du damit fertig wirst.«
    Gavetta grinste matt. »Eifersüchtig?« Er schüttelte mitleidig den Kopf. »Du kannst es noch immer nicht verwinden, daß Laura deinen Platz eingenommen hat, was?«
    »Blödsinn!«
    »Du haßt Laura. Dir wäre es nur recht, wenn sie…« Er unterbrach sich plötzlich und stand auf. In seinem Gesicht arbeitete es. Es wurde hart, lauernd und gemein. Er ging auf das Girl zu. Claire Lindstroem wich erschreckt einige Schritte zurüch. »Raoul!« rief sie. »Was ist los mit dir?« Sie prallte mit dem Rücken gegen eine Stehlampe. Die Lampe fiel um und erlosch.
    Gavetta streckte die Hand aus. Er packte das Girl am Arm und zog sie zu sich heran. »Du tust mir weh!« keuchte das Girl.
    »Mir egal!« behauptete er. »Du hast sie verpfiffen, heh?«
    Claire Lindstroems Augen weiteten sich. »Verpfiffen?« echote sie verwirrt. »Etwa Laura?«
    »Ja, Laura! Du denkst schon seit langem daran, wie du sie vernichten kannst. Jetzt hast du es endlich getan.«
    »Du bist ja verrückt, Raoul!« stieß das Mädchen hervor. Sie versuchte sich frei zu machen, doch Gavetta hielt sie mit eisernem Griff umspannt. »Wir sitzen alle in einem Boot! Ich wäre ja wahnsinnig, wenn ich Laura verpfiffen hätte!«
    »Gegen zehn Uhr warst du eine Stunde weg«, erinnerte er sich. »Wo bist du gewesen?«
    »Ich habe mir Zigaretten besorgt.«
    Er schlug ihr plötzlich mit der flachen Hand in das Gesicht. »Du lügst. Wir haben mehr als genug Zigaretten im Haus. Hunderte.«
    Claire Lindstroems Augen wurden schmal und hart. »Aber nicht meine Marke«, sagte sie trotzig.
    »Eine Stunde zum Zigarettenholen«, höhnte er. »Das soll ich dir glauben? Ich will dir sagen, wie es war. Du hast das FBI informiert. Du hast ihnen gesagt, wo Laura sitzt und wer sie ist. Gib es doch zu!«
    »Du bist ein Waschlappen!« zischte sie ihm ins Gesicht. »Ich verachte dich! Du fällst aus allen Wolken, wenn mal etwas nicht so läuft, wie du denkst. Du bist verknallt in Laura, und nun hast du Angst, sie könnte nicht wiederkommen. Meinetwegen kann sie bleiben, wo der Pfeffer wächst. Aber ich habe sie nicht verpfiffen. Nimm das endlich zur Kenntnis!«
    Er lockerte seinen Griff etwas. Er kannte Claire jetzt schon viele Jahre. Mit ihr zusammen hatte er das Syndikat aufgebaut. Er spürte, wann sie log oder die Wahrheit sagte. »Du haßt sie!« wiederholte er hartnäckig.
    »Ja, ich hasse sie. Sie hat keine eigenen Ideen. Sie ist dumm, eitel und aufgeblasen.«
    »Halte den Mund! Sie ist zehnmal besser als du!«
    »Das muß sie erst mal beweisen!« höhnte das Girl. »Was mich betrifft, so habe ich meine Sache gestern gut gemacht, habe am Freitag Steve Dillaggio geködert, bin am Sonnabend mit ihm nach Coney Island gefahren und habe ihn dazu gebracht, sich stundenlang mit mir an den Strand zu legen… ich habe perfekte Vorarbeit geleistet!«
    »Das war kein Kunststück«, sagte Gavetta.
    »Es war mehr, als Laura getan hat. Sie setzte sich nur hin, um den geplanten Mord zu beobachten. Dummerweise versagten Chuck und Rick. Du machtest die beiden fertig und sagtest, nur auf mich sei Verlaß! Das hast du doch gesagt, stimmt’s?«
    »Du warst die einzige, die ihren Auftrag erfüllt hatte«, gab er zu.
    »Genau«, nickte Claire. »Das gab Laura einen Stich. Sie wollte beweisen, daß sie noch härter und raffinierter ist

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