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Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Titel: Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown Kostenlos Bücher Online Lesen
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verringerte ich das Tempo.
    Das hohe Stahltor zur Mole 1 war geschlossen. Ich sah auch keine verdächtigen Gestalten, die in der Nähe herumlungerten. Zweimal fuhr ich daran vorbei, aber von Billy war nichts zu sehen.
    Der Verkehr aus der City heraus in Richtung Norden wurde von Minute zu Minute stärker. Es war ausgeschlossen, von einer Straßenseite zur anderen zu kommen, wenn man nicht riskieren wollte, auf dem Kotflügel eines vorbeiflitzenden Wagens zu landen.
    Ich stellte den Wagen ein Stück weiter unten auf den Parkplatz und ging den Weg zurück. Langsam, wie ein Spaziergänger, der viel Zeit hat, näherte ich mich dem Tor. Ich blieb stehen, zündete mir eine Zigarette an und versuchte einen Rundblick.
    »Mr. Cotton!«
    Deutlich hörte ich meinen Namen, aber ich konnte nicht herausfinden, woher der Ruf kam. Ich ging in die Hocke und nestelte an meinem Schuhband herum.
    »Mr. Cotton!«
    Diesmal merkte ich, woher die Stimme kam. Ich stand ungefähr hundert Yard vom Tor entfernt. Links von mir befand sich eine Baubude, daneben waren Eisenträger und Randsteine gestapelt, die wohl für den Ausbau der Hafenzufahrtsstraßen bestimmt waren.
    Ich ging näher heran, blickte gelangweilt auf die Fahrbahn und interessierte mich überhaupt nicht für das Baumaterial. Es lag hinter meinem Rücken.
    »Hier bin ich, Mr. Cotton, — hinter den Trägern. Sie lauern auf mich, gegenüber in der Einfahrt. Vier Männer!«
    Ich strengte meine Augen an. Die Einfahrt konnte ich erkennen, aber ich sah niemanden, der es auf Billy abgesehen zu haben schien.
    »Bleib wo du bist, Billy«, sagte ich leise zwischen den Zähnen. »Ich hole meinen Wagen, täusche eine Panne vor, und während ich mir am Motor zu schaffen mache, kriechst du hinein und legst dich auf den Boden.«
    »Verstanden, Mr. Cotton.«
    Ohne Eile ging ich den Weg zurück, fuhr den Highway eine halbe Meile in Richtung Norden und wendete erst, als ich sicher sein konnte, daß mich niemand beobachtete.
    Als ich in die Nähe von Billy kam, öffnete ich die Luftzufuhr, worauf der Motor prompt zu stottern anfing. Ich rollte genau am Baustapel aus, stieg laut fluchend aus, öffnete die Motorhaube und bastelte an der Maschine herum.
    Mein Wagen deckte einen kleinen Winkel von Billys Versteck. Plötzlich huschte em Schatten über den Bürgersteig und rutschte hinter die Vordersitze.
    Ich schloß die Haube, ging noch einmal wie prüfend um den Wagen herum und setzte mich erst dann wieder hinter das Steuer.
    Sein Atem ging keuchend, zwischendurch klang es wie Schluchzen. Billy mußte allerhand mitgemacht haben.
    Vorsichtig reihte ich mich in den Verkehr ein.
    »Alles in Ordnung, Billy?« fragte ich nach einer Weile.
    »Sie haben mir das Leben gerettet, Mr. Cotton. Sie können von mir verlangen, was Sie wollen.«
    »Darauf werde ich zurückkommen, Billy«, entgegnete ich lächelnd.
    »Aber jetzt erzähle erst einmal, was eigentlich los war.«
    »Sie haben einen umgebracht!«
    »Wo?«
    »Auf der Rose III, den Wachtposten. Ich habe alles mitangesehen. Und… und als sie den zweiten erledigen wollten, habe ich geschrien. Es war furchtbar, Mr. Cotton. Sie sind hinter mir her, und sie haben mich erkannt. Jedes Kind kennt mich hier am Hafen. Und sie werden mich auch noch erwischen. Irgendwann einmal. Aber das macht mir jetzt nichts inehr aus. Sie wissen ja alles!«
    »Stimmt das alles, Billy?« fragte ich ernsthaft.
    »Hundertprozentig.«
    Ich fuhr in die nächste Seitenstraße, wo es etwas ruhiger war und telefonierte mit unserem Headquarter.
    Ich schilderte kurz die Ereignisse. »Schickt sofort ein paar Leute los und verständigt Captain Hywood. Der Mord auf der Rose III fällt in seinen Kompetenzbereich.«
    »Okay, Jerry, — wird erledigt.«
    Ich legte den Hörer auf und verstaute das Telefon an seinem Platz. »Hast du Mut, Billy?«
    »Wenn Sie mit von der Partie sind, immer.«
    »Ich möchte nämlich noch einmal zurück. In fünf Minuten wird am Hafen der Teufel los sein. Schätze, daß dann auch das Tor weit offensteht. Du bleibst unten, bis wir durchgefahren sind.«
    Auf unsere Leute konnte ich mich verlassen. Sie würden nicht mit Sirenengeheul und Blaulicht angedampft kommen. Anders lagen die Dinge bei Hywood. Er liebte dramatische Auftritte. Wenn die vier Gangster nicht auf den Kopf gefallen waren, würden sie daraus ihre Schlüsse ziehen.
    Leider war es völlig unmöglich, um diese Zeit auch nur einen kleinen Teil des Hafenviertels hermetisch abzuriegeln. Um ehrlich zu sein, so

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