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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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sicher, daß ihn eine unangenehme Überraschung erwartete. Da er zu wissen glaubte, was Gayer ärgerte, wollte er dem Syndikatsboß zuvorkommen.
    »Ehe wir anfangen, möchte ich dir sagen, daß ich mit dem Tod dieses obskuren Randolph Fletcher nichts zu tun habe«, meinte er.
    »Schon gut«, nickte Gayer. Es klang ziemlich zerstreut.
    »Dafür habe ich Romano aufs Korn genommen«, sagte Lanny grinsend. »Den kennst du doch, was? Er war die größte Ratte, die man sich denken konnte…«
    »Es gibt fraglos größere«, sagte Gayer gelassen.
    »Schon möglich, aber die werde ich aufspüren… dafür bezahlst du mich ja-«
    »Es ist einiges schiefgegangen, mein Junge.«
    Lanny schluckte. Er hatte also doch den richtigen Riecher gehabt. »Was denn?« fragte er.
    »Marco und Hank machen nicht mit.«
    »Aber die beiden haben mir doch zugesagt…«
    »Sie haben dir nichts zugesagt«, unterbrach Gayer scharf. »Du hast es nur so dargestellt, um mit mir ins Geschäft zu kommen. Die beiden halten deinen Plan für komplette Idiotie. Ja, das waren ihre Worte.«
    »Warum haben sie mir das nicht selber gesagt?« knurrte Lanny.
    »Das haben sie getan, mein Junge. Jedenfalls konnten sie mir das glaubhaft versichern.«
    »Die beiden lügen!«
    »Langsam, Lanny. Warum sollten sie deinethalben schwindeln? Das haben Hank und Marco nicht nötig.«
    »Ich spreche noch einmal mit ihnen«, verkündete Lanny entschlossen.
    »Das wird nicht nötig sein. Wir blasen das Unternehmen einfach ab.«
    Lanny Stratwyck starrte dem Syndikatsboß fassungslos in die Augen. »Das ist nicht dein Ernst!«
    »O doch, Lanny. Als Vivian verhaltet wurde, ging mir der Hut hoch. Ich sah rot und erinnerte mit an deinen Vorschlag. Angesichts Vivians Verhaftung erschien er mir gut und richtig. Jetzt sehe ich ein, daß es falsch war, deinen Vorschlag zu akzeptieren. Man kann keinen Krieg gegen Polizeispitzel führen. Sie wachsen wie Unkraut immer wieder nach.«
    »Das würde ich ihnen schon austreiben!« versicherte Lanny grimmig. Er war sehr blaß. Sollte seine neue Karriere schon vorbei sein, ehe sie richtig begonnen hatte?
    »Die Aktion ist hiermit beendet!« entschied Gayer in diesem Moment. Der Ton seiner Stimme ließ erkennen, daß er keinen Widerspruch dulden würde.
    Lanny konnte es noch immer nicht fassen. »Dann sind die beiden umsonst gestorben?« fragte er.
    Gayer grinste dünn und verächtlich. »Es waren doch Spitzel, oder?«
    Lanny atmete heftig. »Ja, es waren Spitzel!« stieß er hervor. »Es tut mir nicht leid um sie. No, Sir! Aber das ist nicht der springende Punkt. Ich habe zwei Menschen umgelegt, Rod… für lausige fünftausend Dollar! Ich brauche dir nicht zu erklären, was heutzutage in der Branche ein Mord kostet. Fünftausend pro Kopf, das ist das Minimum. Ich habe die beiden nur deshalb so rasch erledigt, weil ich mich auf die Zahlung der Restsumme verlassen habe!«
    Gayer öffnete eine Zigarrenbox. Er suchte sich eine dicke schwarze Brasil heraus und schob sie zwischen seine wulstigen Lippen. Pinky kam sofort herangespurtet und gab seinem Boß Feuer. Gayer nickte. »Du warst doch völlig blank, eh?« fragte er dann spöttisch. Pinky setzte sich wieder und starrte aus dem Fenster. Gayer schaute Lanny verächtlich an. »Ich möchte wetten, du hättest die beiden sogar für einen mickrigen Tausender aus dem Wege geräumt.«
    »Ich bin doch nicht verrückt!« knurrte Lanny empört. »Nur ein kompletter Narr würde für dieses Trinkgeld Kopf und Kragen riskieren.«
    »Du kannst gehen, Lanny«, sagte Gayer und drehte die dicke Zigarre zwischen seinen Fingern hin und her.
    Lanny war sprachlos. In seinen Knien machte sich plötzlich ein häßliches Schwächegefühl breit.
    »Du kannst gehen«, wiederholte Gayer. Diesmal klangen seine Worte wesentlich schärfer. Lanny erhob sich. Seine Gesichtsmuskeln wirkten wie erstarrt. Er hatte Mühe, sie zu bewegen.
    »Hast du keinen anderen Job für mich, Boß?« fragte er. »Ich habe doch bewiesen, daß…«
    Gayer unterbrach ihn, »… du zuviel Phantasie hast!« vollendete er den Satz. »Leute mit Phantasie kann ich in untergeordneten Stellungen nicht beschäftigen, Lanny. Solche Leute denken zu oft und zu genau darüber nach, wie sie den Profit der Organisation in ihre eigene Tasche wirtschaften können.«
    »Das ist nicht fair, Rod«, verteidigte sich Lanny. »Auf mich trifft das nicht zu.«
    »Du weißt, wo der Zimmermann das Loch gelassen hat«, sagte Gayer scharf.
    Lanny nickte. Er machte kehrt und

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