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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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ging zur Tür. Er bemühte sich, sehr aufrecht zu gehen, er wollte nicht zeigen, wie er sich fühlte, aber ihm war so miserabel zumute, daß er es kaum schaffte, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Er hatte das Gefühl zu taumeln.
    »Lanny?« sagte Gayer weich.
    Lanny drehte sich blitzschnell herum. »Ja, Boß?« fragte er atemlos und hoffnungsvoll.
    »Du hast dich gar nicht nach Vivian erkundigt«, meinte Gayer. Die Stimme des Syndikatsbosses war noch immer seltsam sanft.
    »Ja, richtig… wie geht es ihr?«
    »Nicht so besonders. Sie hat den besten Verteidiger, den sie sich wünschen kann, aber die Beweise, die gegen sie vorliegen, sind erdrückend. Ich fürchte, sie wird für ein paar Monate ins Gefängnis wandern.«
    »Das täte mir leid, Rod«, sagte Lanny. »Hast du eigentlich diesen Art Slicker gekannt?«
    »Nein.«
    »Bist du ganz sicher?«
    »Ganz sicher«, sagte Lanny.
    »Und wie steht es mit Dinah?«
    Lanny fuhr sich mit einem Finger zwischen Kragen und Hals. Er bereute schon in der nächsten Sekunde diese Geste, die seine Angst und Nervosität verriet, aber er konnte sie nicht mehr rückgängig machen. »Mit Dinah?« fragte er heiser.
    »Dinah Raggers, deine Puppe. Sie war doch mal mit Slicker befreundet, oder?«
    »Ja, richtig, jetzt, wo du es sagst, fällt es mir wieder ein.«
    Gayer lächelte. Seine Augen blieben dabei hart und bohrend. »Es gibt ein paar Leute, die zu behaupten wagen, daß du Vivian verpfiffen hast, mein Bester.«
    »Ich? Das ist ja absurd! Das ist eine Verleumdung!« Lanny schrie es fast. »Wer hat das gesagt? Ich bringe den Kerl um!«
    »Ich habe es gesagt«, ließ sich Pinky vom Fenster her vernehmen.
    Lanny hatte jetzt einen hochroten Kopf. »Das kann doch nicht dein Ernst sein, Pinky.«
    Gayer lachte fast lautlos. »Pinky hat eine nette Theorie entwickelt, Lanny. Möchtest du sie mal hören?«
    »Ich kann es kaum erwarten, Pinkys Genieblitze zu vernehmen«, sagte Lanny. Es sollte spöttisch klingen, aber Lanny merkte, daß er mit dieser Tonart ziemlich schieflag.
    »Du wolltest den Job haben«, sagte Pinky. Er sprach völlig leidenschaftslos, fast uninteressiert. »Der Boß und die anderen gingen nicht auf deine idiotischen Pläne ein. Da kamst du auf den Gedanken, den Boß zu beeinflussen. Er sollte die Spitzel zu hassen beginnen. Dieses Ziel konntest du nur erreichen, wenn du ihn persönlich trafst. Du wußtest, was er für Vivian empfindet. Du wußtest, daß Vivian Koks verteilt. Also gabst du den Bullen einen Tip. Um Spitzel jagen zu können, wurdest du selbst zum Spitzel. Eod reagierte so, wie du es dir erhofft hattest. Vivians Verhaftung ließ ihn rot sehen. Da erinnerte er sich deines Vorschlages und nahm ihn an.«
    Lanny war wie betäubt. Das durfte doch nicht wahr sein! Er gab sich einen Ruck. »Soll ich dir mal was flüstern, Pinky?« fragte er heiser. »Du bist nur eifersüchtig. Du hattest Angst, ich könnte dich arbeitslos machen. Wenn Rod mir die Gelegenheit gegeben hätte, den Job in der besprochenen Weise durchzuführen, wäre ihm schon sehr bald klargeworden, daß ich besser, klüger und zuverlässiger arbeite als du und deine Kumpane. Diese Entwicklung wolltest du unter allen Umständen vermeiden. Deshalb hast du Rod diesen Floh ins Ohr gesetzt.«
    »Reg dich nicht auf, Lanny«, sagte Rod mit seiner gleichbleibend sanft klingenden Stimme. »Wir werden bald wissen, ob Pinkys Theorie stimmt.«
    Wieder verspürte Lanny das dringende Bedürfnis, sich mit einem Finger zwischen Kragen und Hals zu fassen, aber diesmal unterdrückte er den Impuls.
    »Ich gehe«, sagte er wütend. »Ich habe nicht vor, noch weitere Beleidigungen einzustecken. Ich bin jedoch sicher, daß du dich bei mir entschuldigen wirst, Rod…«
    »Vielleicht«, nickte Rod. »Vielleicht auch nicht. Das werden die nächsten vierundzwanzig Stunden entscheiden.«
    ***
    Phil hatte die Mordwaffe im Dachgebälk des Speichers entdeckt. Die sofort angestellte Untersuchung durch die Ballistiker hatte zweifelsfrei ergeben, daß Fletcher mit dieser Waffe erschossen worden war.
    Von Lieutenant Hastings erfuhren wir, daß das Mädchen voll geständig war. Fletchers Mörder hieß Gerald Thompson. Er behauptete steif und fest, daß Doreen Newton die Tat begangen hatte. Gewisse Unstimmigkeiten in seinen Aussagen ließen allerdings den Schluß zu, daß er log. Deshalb war den Erklärungen Doreen Newtons das größere Gewicht beizumessen.
    Miß Newtons Beziehungen zu Fletcher waren in den letzten Wochen und Monaten

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