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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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immer kühler geworden. Fletcher hatte wiederholt versucht, das Mädchen loszuwerden. Gerade in dieser Zeit hatte Doreen Gerald Thompson kennengelernt. Ihr neuer Freund erwies sich als ein vitaler zielstrebiger Bursche, dem sie bald hörig wurde. Sie kam mit ihm überein, Fletcher um seine Ersparnisse zu bringen. Es war Thompsons Idee gewesen, Fletcher als ein Opfer des im ,Herald‘ erwähnten Spitzelmörders erscheinen zu lassen. Der Versuch scheiterte an einigen kleinen, aber offensichtlichen Fehlern.
    Gerald Thompson und seiner Komplicin war das Handwerk ein und für allemal gelegt worden. Es oblag Lieutenant Hastings und seinen Leuten, die nötigen Abschlußarbeiten zu leisten.
    Für Phil und mich ging es jetzt um wichtigere Dinge. Es galt, den wahren Spitzelmörder zu finden. Bis jetzt war noch keine Meldung über einen weiteren Spitzelmord eingegangen.
    ***
    Liz Myers rauchte nicht die erste Zigarette ihres Lebens, aber ihr wurde beim Inhalieren plötzlich klar, daß sie an diesem Abend gleich eine ganze Serie elterlicher Wünsche und Weisungen über Bord geworfen hatte.
    Liz war achtzehn Jahre alt. Sie war mit Bobby nach Jersey gefahren. Zu ziemlich später Stunde, nach Einbruch der Dunkelheit.
    Bobby Hunter, zwei Jahre älter als Liz, war der Sohn des Schulhausmeisters und hatte gerade eine vielversprechende Laufbahn als Baseballprofi begonnen. Die Mädchen rissen sich um seine Gunst.
    Liz hatte sich geschmeichelt gefühlt, daß Bobby sie aufgefordert hatte, mit ihr den Abend zu verbringen. Zum Glück waren ihre Eltern für drei Tage zu einem Verwandtenbesuch nach Chicago gefahren. Liz wußte sehr genau, daß ihre Eltern diesen nächtlichen Trip mit Bobby Hunter nicht gebilligt hätten.
    Bobby Hunters Ruf war keineswegs der beste. Es hieß, er sei ein Schürzenjäger und habe einen labilen Charakter. Gerade das reizte Liz. Dieses kleine Abenteuer war schon deshalb aufregend, weil sie etwas Verbotenes tun konnte. Im übrigen wollte sie feststellen, was an den Gerüchten dran war. Die Ausfahrt mit Bobby Hunter war im Grunde genommen ihr erstes richtiges Rendezvous.
    Sie hatten zunächst in einer kleinen Taverne am Highway vier haltgemacht, um dort eine Kleinigkeit zu essen. Bobby hatte sie dazu überredet, einen Whisky mitzutrinken. Den zweiten hatte sie allerdings abgelehnt. Bobby hatte sich gleich drei geleistet.
    Jetzt roch sein Atem ein bißchen danach, aber Liz störte das nicht. Bis jetzt hatte er noch nicht einmal versucht, sie zu küssen. Liz war sich nicht recht darüber im klaren, ob sie darüber froh oder verärgert sein sollte. Das Autoradio spielte leise. Bobby pfiff die bekannten Melodien mit. Langsam rollten sie durch die Nacht.
    Plötzlich bog Bobby auf einen Parkplatz ein. Der Platz lag am Rande des Highways und war nicht beleuchtet. Liz erkannte undeutlich die Umrisse von gut einem halben Dutzend Wagen. Es gehörte nicht viel Phantasie dazu, den Grund des nächtlichen Parkens zu erraten. In diesen Wagen saßen vermutlich Liebespaare.
    Liz wurde plötzlich ein wenig ängstlich. Sie fand die ganze Sache reichlich geschmacklos. Dieser Umgebung fehlte jeder Hauch von Romantik. Plötzlich wünschte sie, wieder zu ’Hause zu sein.
    »Wollen wir nicht umkehren?« fragte sie. »Es ist schon spät.«
    Sie hörte den leisen Quietsch ton eines Schraubverschlusses und sah, wie Bobby eine Whiskyflasche öffnete. Er hielt sie ihr hin. »Da, nimm einen Schluck, Liz«, sagte er mit seiner warmen angenehmen Stimme. »Das wird dir guttun.«
    »Ich möchte nicht. Ich mache mir nichts aus dem Zeug«, sagte sie unwirsch.
    Er seufzte. »Du bist noch ein richtiges Baby.«
    Das ärgerte sie. Es war wie eine Herausforderung. »Quatsch! Und du du solltest auch nicht trinken. Sportler rühren keinen Alkohol an!«
    »Die paar Tropfen werfen keinen um. Hier, nimm schon. Whisky macht vergnügt.«
    »Ich brauche keinen Alkohol, um vergnügt zu sein«, meinte sie, doch dann gab sie nach und genehmigte sich einen Schluck. Bobby trank bedeutend mehr. Er schraubte die Flasche wieder zu und legte eine Hand über die Rückenlehne von Liz‘ Sitz. Seine große kräftige Hand umschloß ihre Schulterrundung. Mit sanftem Druck zog er das Mädchen zu sich heran. »Weißt du, daß du schön bist, Liz. Du bist das hübscheste Mädchen, dem ich jemals begegnet bin.«
    »Wie vielen hast du das schon gesagt?« fragte Liz. Sie machte sich ein wenig steif. Seine Stimme war angenehm, aber die Worte klangen banal, und sein Atem roch jetzt

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