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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schließlich gab es nicht sehr viele Nächte, die man in bürgerlicher Beschaulichkeit zu Hause verbringen konnte. Mr. Highs Anruf kam also eine besondere Bedeutung zu. Ich wußte sofort, was mich erwartete.
    »Es ist passiert«, sagte er prompt. »Der Spitzelmörder hat zum zweiten Male zugeschlagen. Sein Opfer heißt Fred Romano. Romano hat in der Hauptsache für das 81. Revier gearbeitet. Der Tote lag in einem kleinen Wäldchen, am Rande eines Hohlweges, rund dreihundert Yard vom Highway vier entfernt, unweit von Clarkville, New Jersey. Romano wurde von einem jungen Mann entdeckt, der wegen eines Mädchens in seiner Begleitung seinen Namen nicht nennen wollte.«
    »Wann?«
    »Vor ungefähr einer Stunde. Der Sheriff gab die Nachricht sofort an uns weiter. Der Mörder hat sein Versprechen also wahr gemacht. Es besteht Anlaß zu der Befürchtung, daß er die Mordserie fortsetzen wird. Das darf einfach nicht geschehen, Jerry!«
    »Wer bearbeitet den Mordfall?«
    »Dick Hampton, der Sheriff von Clarkville. Ich habe ihn telefonisch ersucht, uns schnellstens einen vollständigen Bericht zukommen zu lassen. Nach Jersey zu fahren, hat im Augenblick wenig Sinn. Damit würden wir nur wertvolle Zeit verplempern. Ich bin sicher, daß der Mörder längst wieder in New York ist.«
    »Wie sieht es mit Spuren aus?«
    »Ziemlich hoffnungslos. Dem ersten Kurzbericht zufolge wurden nicht einmal die leeren Patronenhülsen in der Nähe der Fundstelle entdeckt. Allerdings wurde an Hand der Schleifspuren festgestellt, daß der Tote etwa zwanzig Yard weit durch das Gelände gezerrt wurde. Offenbar hat man ihn aus einem Wagen geholt, der in dem Hohlweg parkte.«
    »Ich setze mich sofort mit Phil und mit den Boys vom 81. Revier in Verbindung«, sagte ich. »Vielleicht kann uns das 81. ein paar Anhaltspunkte geben.«
    Phil war eine halbe Stunde später bei mir. In dieser Zeit hatte ich gründlich über gewisse Möglichkeiten nachgedacht. »Denk doch einmal an Vivian Hurst«, sagte ich. »Sie war und ist Rod Gayers Girl. Angeblich ist er in sie verschossen. Wir wissen, daß er ihr den besten und teuersten Strafverteidiger der Stadt zugeschanzt hat. Hältst du es für einen Zufall, daß die Mordserie genau einen Tag nach Vivians Verhaftung begann?«
    Phil überlegte. »Gayer ist ein cleverer und besonnener Bursche. Es würde ihm wohl kaum einfallen, einen Krieg gegen Polizeispitzel zu führen.«
    »Ich meine, er ist einer der wenigen, dem ich eine solche Aktion zutraue. Denk mal zurück, bitte. Der anonyme Anrufer, der uns davon verständigte, daß Art Slicker süchtig ist und den Stoff von Vivian Hurst bezieht, war ungefähr dreißig Jahre alt. Genauso alt also wie der Spitzelmörder. Vielleicht ein Zufall. Es kann aber auch bedeuten, daß es ein und dieselbe Person war. Wir müssen uns vor allem fragen, welchen Nutzen der anonyme Anrufer von der Anzeige hatte. Wollte er Vivian Hurst treffen? Oder Art Slicker oder gar Vivians Freund, Rod Gayer?«
    »Hm«, machte Phil. »Rod Gayer ist in die Puppe verliebt. Es dürfte ihn hart getroffen haben, daß er sie bis auf weiteres nur noch in der Sprechzelle des Gefängnisses sehen kann. Du hältst es also für denkbar, daß er aus Erregung darüber allen Spitzeln den Krieg erklärt hat?«
    »Es könnte sein. Doch bleiben wir einmal bei dem anonymen Anrufer. Vielleicht laufen schon hier alle Fäden zusammen. Woher kann er sein Wissen bezogen haben? Woher wußte er, daß Slicker das Rauschgift von Vivian Hurst bezog? Hatte er es von dem Mädchen erfahren? Kaum. Von Rod Gayer, dem Syndikatsboß? Schwerlich. Als Ansatzpunkt bleibt also nur noch Art Slicker.«
    »Hm«, machte Phil. »Süchtige geben zwar selten die Namen ihrer Lieferanten preis, aber wenn sie richtig aufgetankt haben, äußern sie oft genug Dinge, an die sie sich später gar nicht mehr erinnern können. Vielleicht sollten wir uns tatsächlich einmal mit diesem Mr. Slicker befassen.«
    ***
    Dinah Raggers lag auf der Couch und rauchte aus einer langen vergoldeten Zigarettenspitze. Von Zeit zu Zeit streckte sie lässig den rechten Arm aus, um die neue Armbanduhr zu bewundern.
    Das Mädchen trug einen neuen Hausanzug aus elastischem anschmiegsamem Material. Der moosgrüne Stoff war von goldschimmernden Effektfäden durchsetzt. Dinah Raggers hatte den Juwelier nach langem Feilschen auf siebenhundert Dollar herunter gehandelt. Für den Rest des Geldes hatte sie unter anderem den Hausanzug und die Zigarettenspitze gekauft.
    Dinah Raggers war

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