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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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zufrieden. Es hatte eine Zeit gegeben, wo sie Lanny Stratwycks Fähigkeiten in Zweifel gezogen hatte. Jetzt mußte sie zugeben, daß sie ihm unrecht getan hatte. Er war wirklich auf dem Weg nach oben. Dinah Raggers sah eine Welle von Geschenken auf sich zukommen. Genau wie Lanny war sie aus dem Gröbsten heraus.
    Sie blickte erneut auf die Uhr.
    Einige Sekunden lang sah sie nur das Glitzern der kleinen Brillanten und Saphire, dann irrte ihr Blick zu den winzigen Zeigern ab. Zwanzig Uhr zehn. Lanny blieb heute lange aus. Er nahm seinen neuen Job wirklich enorm wichtig. Er brannte förmlich darauf, Rod Gayer seine Tüchtigkeit zu beweisen. Die fünftausend Dollar hatten ihm Auftrieb gegeben.
    Dinah Raggers runzelte die Augenbrauen. Sie empfand wegen Lannys Tun keine Gewissensbisse, fragte sich aber doch, ob Lanny nicht ein zu hohes Anfangstempo einschlug. Für Dinah Raggers ging es im wesentlichen darum, daß Lanny nicht geschnappt wurde. Wenn er versagte oder einen Fehler machte und verhaftet wurde, war es mit dem Geldregen aus und vorbei.
    Es klingelte. Dinah Raggers schwang die Beine auf den Boden und stand auf und eilte in die Diele, überzeugt davon, daß Lanny gekommen war. Er hatte zwar den Wohnungsschlüssel bei sich, aber möglicherweise war er so mit eingekauften Päckchen beladen, daß er nicht an ihn herankam.
    Dinah Raggers öffnete die Tür. Draußen standen zwei Männer. Einen davon kannte sie. Es war Pinky Berger, einer von Gayers Gorillas.
    »Hallo«, sagte das Mädchen und stützte eine Hand auf die Hüfte, um ihre Figur in dem neuen Hausanzug möglichst vorteilhaft zur Geltung zu bringen. »Ihr habt Pech. Lanny ist noch unterwegs.«
    »Wir wollen nicht zu Lanny, sondern zu dir«, sagte Pinky. Wie üblich verzog er beim Sprechen keine Miene. Auch sein Begleiter machte ein völlig ausdrucksloses Gesicht.
    »Zu mir?« wunderte sich das Mädchen. Dann zuckte sie mit den Schultern. »Kommt ’rein.«
    Sie ging voran und setzte sich im Wohnzimmer auf die Couch, machte einige kunstvolle Züge aus der goldenen Zigarettenspitze und hoffte, die Männer damit zu beeindrucken. Sie wußte, daß Pinky Berger in Gayers Organisation eine wichtige Funktion ausübte.
    »Also, meine Herren, was gibt’s?« erkundigte sie sich.
    Niemand beachtete sie. Pinky schaute sich interessiert im Zimmer um. Der andere Mann lehnte sich neben der Tür an die Wand. Er verschränkte die Arme vor der Brust und ließ Pinky nicht aus den Augen. Dinah Raggers schenkte er nur gelegentlich einen flüchtigen, fast verächtlichen Blick.
    Dinah Raggers überkam plötzlich ein Empfinden der Angst und des Unbehagens. Das Auftreten der beiden Männer wirkte seltsam und bedrohlich. Es gab dafür keine plausible Erklärung. Dinah Raggers wünschte sich plötzlich Lanny Stratwyck herbei. Wo blieb er nur so lange?
    Pinky ging auf Dinah zu und blieb dicht vor ihr stehen. Er schob die Hände in die Hosentaschen und meinte: »Du hast doch sicherlich gelernt, auf das richtige Pferd zu setzen, was?«
    Dinah Raggers hob das Kinn. »Blöde Frage«, sagte sie. »Worauf willst du hinaus? Natürlich ist Lanny ein fabelhafter Typ. Oder etwa nicht?«
    »Wechselst du die Männer sehr oft?« begehrte Pinky zu wissen.
    Dinah Raggers lächelte undurchsichtig. »Das kommt ganz darauf an.«
    »Warum bist du von Art Slicker weggegangen?« fragte Pinky plötzlich.
    Dinah wurde blaß. Sie ahnte, was der Besuch zu bedeuten hatte, und witterte Gefahr. »Von ihm weggegangen?« echote sie unsicher.
    »Ja!« sagte Pinky scharf. »Du warst doch mal seine Puppe, oder?«
    »Das ist übertrieben.«
    »Komm, mach es nicht so spannend«, sagte Pinky. »Ich weiß, daß du mit ihm befreundet warst.«
    »Ich bin einige Male mit ihm ausgegangen«, sagte Dinah verächtlich. »Aber welches Girl hält es schon mit einem Kokser aus? Das ist pure Zeitverschwendung.«
    »Interessant. Du wußtest also, daß er kokst«, stellte Pinky fest.
    »Daraus machte er kein Geheimnis. Er hat sogar versucht, mich aufzutanken. Das habe ich schroff abgelehnt. Ich hasse nämlich Kokser.«
    »Hast du ihn deshalb verpfiffen?«
    »Ich verpfeife niemand!«
    »Er ist aber aufgeflogen, Baby.«
    »Sein Pech. Was habe ich damit zu tun?«
    »Das wollen wir gerade herausfinden. Woher bezog er sein Pülverchen?«
    »Das hat er mir nie gesagt.«
    »Ich denke, er machte aus seinem Herzen keine Mördergrube?« meinte Pinky.
    »Ich habe mich nicht für seine Lieferanten interessiert«, sagte das Mädchen barsch. Sie legte

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