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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Zigarettenspitze aus der Hand, weil ihr plötzlich auffiel, daß sich das Zittern ihrer Hand darauf übertrug.
    »Du wußtest, daß er den Koks von Vivian Hurst bekam«, sagte Pinky.
    »Das höre ich zum erstenmal!«
    »Und was ist, wenn wir uns diese Information von Art Slicker besorgt haben? Was sagst du dann?«
    »Dann behaupte ich, daß er lügt!« Pinky grinste unlustig. »Warum sollte er uns angeschwindelt haben?«
    »Das weiß ich doch nicht.«
    »Wann hast du Lanny erzählt, daß Art Slicker kokst?« erkundigte sich Pinky Berger.
    »Ich habe es ihm nicht erzählt. Verdammt noch mal, was geht mich dieser Slicker an? Ich habe ihn vergessen. Er hat mir nie etwas bedeutet.«
    »Sollen wir dir ein bißchen auf die Sprünge helfen?« fragte Pinky.
    Dinah Raggers wurde wütend. »Du hast ja den Verstand verloren!« stieß sie hervor. »Wenn Lanny zurückkehrt, wird er euch ganz schön den Marsch blasen, mein Junge!«
    »Und was ist, wenn er nicht zurückkommt?« fragte Pinky grinsend.
    Dinah Raggers merkte, wie ihr das Blut vom Herzen wegströmte und dann zurückwogte. Sie atmete heftig. Jetzt dämmerte ihr, was Pinky gemeint hatte, als er vom richtigen Pferd gesprochen hatte. »Warum sollte er nicht zurückkommen?«
    »Was weiß ich«, meinte Pinky, noch immer grinsend. Das Grinsen war drohend und spöttisch zugleich. Es zerrte an Dinah Raggers Nerven.
    »Du versuchst, mich zu bluffen«, sagte Dinah Raggers, die sich nur ungern geschlagen gab.
    »Benny«, sagte Pinky, ohne sich umzuwenden. »Ich glaube, hier gibt es Arbeit für dich.«
    Der Mann neben der Tür stieß sich von der Wand ab. Ohne Eile kam er auf die beiden zu. Seine Arme baumelten jetzt lose an den Seiten herab. Er hielt die Fäuste geballt. Dinah sah, daß es sehr kräftige Fäuste waren. Ein Frösteln überlief ihren Körper. Der Mann blieb neben Pinky stehen.
    »Das ist Benny, Süße«, sagte Pinky Berger spöttisch. »Er war noch bis vor kurzem ein namhafter Boxprofi. Man sieht es ihm kaum an, was? Aber unter seinem Hemd verbergen sich eisenharte Muskeln, und sein Punch könnte selbst einen Elefanten zum Wackeln bringen. Ich wage es mir gar nicht auszumalen, was seine Fäuste aus deinem hübschen Gesicht machen könnten…«
    Dinah Raggers sprang auf. Sie zitterte am ganzen Körper. »Ihr werdet mich nicht anrühren!« keuchte sie. »Ich dulde es einfach nicht, ich…« Ihre Stimme brach. Sie hatte nicht mehr die Kraft weiterzusprechen. Den harten, unbeweglichen Männergesichtem war nur allzu deutlich anzusehen, daß sie von ihren Worten nicht beeindruckt waren.
    Dinah Raggers setzte sich wieder. Es geschah so abrupt, daß man fast meinen konnte, eine unsichtbare Riesenfaust habe ihr die Beine unter dem Körper weggerissen.
    »Also gut«, murmelte das Mädchen, »ich werde alles erzählen.«
    ***
    Art Slicker lag im Bett. Der Arzt war bei ihm.
    Wie alle Süchtigen, denen plötzlich das Gift entzogen wird, machte er eine qualvolle Zeit durch.
    Zur Entwöhnung erhielt er mit ärztlicher Genehmigung gelegentlich eine kleinere Dosis. Anderenfalls hätte die Gefahr bleibender körperlicher Schäden bestanden.
    Wir setzten uns zu Art Slicker ans Bett. Der Arzt verließ den Raum.
    Art Slickers Hände glitten nervös über die Bettdecke. Der Juwelier war ein hagerer Mittvierziger mit dunklen, tiefliegenden Augen und einem kleinen rotblonden Schnurrbart, der einen merkwürdigen Kontrast zum Blauschwarz des dichten, glatt nach hinten gekämmten Kopfhaares bildete. »Schon wieder ein Verhör!« beschwerte er sich. »Ich habe doch bereits gesagt, was ich weiß. Wissen Sie eigentlich, daß ich eine Mordandrohung erhalten habe? Offenbar ist jemand sehr wütend darüber, daß Vivian Hurst durch meine Schuld ins Gefängnis gekommen ist. Ich fühle mich miserabel. Machen Sie es also bitte kurz, meine Herren.«
    »Haben Sie die City Police von der Mordandrohung in Kenntnis gesetzt?« fragte ich.
    »Ja«, nickte er. »Soviel ich weiß, läßt man jetzt mein Telefon und das Haus überwachen.«
    »Ihnen ist sicherlich bekannt, daß wir und…«, begann ich, aber Slicker unterbrach mich und sagte: »Müssen wir das noch einmal aufwärmen? Ich kenne die Zusammenhänge.«
    »Aber nicht den Anrufer… oder?«
    »Sie meinen den Mann, der Sie angerufen hat? Vermutlich kenne ich ihn. Sicher. Es muß sich um einen Burschen handeln, der mir nicht gerade wohlgesonnen ist. Aber davon gibt es ein paar Dutzend. Als erfolgreicher Geschäftsmann hat man immer Feinde, wissen Sie.

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