Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
noch bei Grün hinter ihm über die Kreuzungen rollen konnten. Ich ließ dabei mindestens zwei Fahrzeuge zwischen ihm und uns einscheren. Gayer durfte nicht merken, daß wir ihm folgten.
    Der Cadillac stoppte in der dunklen, menschenleeren Flushing Avenue. Wir fuhren weiter und bogen in die nächste Querstraße ein. Dort stoppten wir und stiegen aus. Zu Fuß gingen wir zur Flushing Avenue zurück.
    Ich peilte um die Ecke und sah Gayer in etwa fünfzig Yard Entfernung stehen. Er lehnte an einem Betonmast und rauchte eine Zigarre. Es war klar, daß er auf jemanden wartete.
    Ich blickte auf die Uhr. Es war sieben Minuten nach drei. Im Naval Shipyard wurde noch gearbeitet. Man hörte das Klirren von Kränen und das Rattern der Hafenbahnen. Hinter den unzähligen, sanft im Winde schaukelnden Lampen zeichnete sich die Silhouette Manhattans ab, das auf der anderen Seite des East Rivers lag.
    Es war eine milde Nacht. Der Regen hatte aufgehört. In den Pfützen, die hier und dort auf der Straße standen, fingen sich die Reflexe der Lampen. Man hätte ins Träumen geraten können, aber das Knistern des Haftbefehls in meiner Brusttasche verscheuchte romantische Gedanken.
    Wenn ein Rod Gayer frühmorgens gegen drei Uhr in dieser verlassenen Gegend ohne Geleitschutz jemanden erwartete, so mußte das eine besondere Bedeutung haben.
    Genau um drei Uhr zwölf sahen wir aus der Sands Street einen Wagen in die Flushing Avenue einbiegen. Er näherte sich in hoher Fahrt. Kurz vor Rod Gayer stoppte er scharf, daß die Bremsen gequält aufkreischten.
    Der Wagen hielt. Gayer schien zu zögern. Ich sah, wie er die Zigarre wegschnippte und auf den Wagen zuging. Plötzlich warf sich Gayer zu Boden. Fast gleichzeitig tauchten auf der anderen Wagenseite zwei, drei Männer auf. Sie waren blitzschnell über die Fahrbahn gelaufen. Zwei von ihnen waren mit Maschinenpistolen ausgerüstet. Noch ehe sie den Wagen erreicht hatten, gab der Fahrer plötzlich Gas. Das Fahrzeug machte einen Sprung nach vorn. Einer der Männer feuerte eine Geschoßgarbe aus seiner MP hinterher.
    Der Wagen geriet in einige lebensgefährlich anmutende Schlingerbewegungen. Er streifte dabei einen abgestellten Wagen. Man hörte das Splittern von Glas und das kreischende Reißen von Blech. Eine zweite Kugelserie folgte dem Wagen. Es war nicht klar zu erkennen, ob die Schlingerkurven eine Folge der Schüsse waren, oder ob der Fahrer durch wilde Ausweichmanöver den Kugeln zu entrinnen hoffte.
    Der Wagen raste an uns vorbei. Der Fahrer saß geduckt hinter dem Lenkrad. Man konnte nicht feststellen, ob er getroffen worden war.
    Für Phil und mich stellte sich die Frage, ob wir dem Wagen folgen oder Gayer und die Männer mit der MP verhaften sollten. Es war klar, daß es sich um eine Entscheidung handelte, die in Sekundenschnelle gefällt werden mußte.
    Wir hatten gesehen, was passiert war. Offenbar hatte Gayer als Köder gedient. Er hatte sich genau in dem Moment hingeworfen, als er zwischen sich und dem Fahrer einen toten Winkel erreicht hatte. Fraglos hatte Gayer geplant und erwartet, daß seine mit MP ausgerüsteten Leute dem Fahrer in den Rücken fallen würden.
    Die MP-bewaffneten Männer und Gayer rannten zum Cadillac, um dem fliehenden Wagen zu folgen. Damit war auch unsere Entscheidung gefallen. Wir eilten zum Jaguar und brausten los. Als wir kurz darauf mit noch nicht aufgeblendeten Scheinwerfern die Kreuzung erreichten, jagte der Cadillac in östlicher Richtung an uns vorbei, die Flushing Avenue hinab. Der Wagen, den Gayer und seine Leute einzuholen hofften, war ein Dodge älterer Bauart. Der Dodge hatte einen Vorsprung von immerhin zwanzig Sekunden.
    Dieser Zeitvorsprung konnte von dem stärkeren und schnelleren Cadillac rasch wettgemacht werden. Es war jedoch anzunehmen, daß der Dodge-Fahrer versuchen würde, das Handikap der geringeren Geschwindigkeit durch ein Ausweichen in die dunkeln schmalen Nebenstraßen des Hafenviertels auszugleichen.
    Ich stellte den Scheinwerfer an und hielt einen gewissen Sicherheitsabstand ein.
    Der Cadillac verlangsamte das Tempo. Ich nahm gleichzeitig den Fuß vom Gaspedal. Anscheinend hatte der Fahrer des Cadillac die Orientierung verloren. Der Dodge war nicht mehr zu sehen. Wer weiß, in welche der vielen Seitenstraßen er abgebogen war, um sich der Verfolgung zu entziehen.
    Langsam gewann der Cadillac wieder an Geschwindigkeit. Er bog sehr rasch um die Ecke. Ich folgte ihm in gebührendem Abstand.
    »Jetzt wird es kritisch«, meinte

Weitere Kostenlose Bücher