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Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Titel: Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tasche. Dann kletterte er aus dem Wagen und zwängte sich gleichfalls hinter den Vordersitz.
    »Sei doch vorsichtig«, jammerte Caramo.
    »Ich kann mir auch einen gemütlicheren Job vorstellen«, bestätigte Eldridge, »aber mit deinem Gejammer erreichen wir auch nichts. Wir müssen hier auf Posten bleiben, bis der Boß uns einen anderen Befehl gibt.«
    »Und wenn es Wochen dauert«, maulte Caramo.
    »Vielleicht nicht mal Stunden«, beruhigte ihn Eldridge. »Du weißt ja, wir haben noch etwas anderes vor. Das geht auch dem Boß vor. Meinst du nicht?«
    »Falls wir überhaupt dazu kommen«, murmelte Caramo.
    »Wie meinst du das?«
    Caramo schwieg, und Eldridge drängte seinen Komplicen nicht zum Reden. Seit drei Nächten war es doch immer der gleiche Dialog.
    »Flan«, flüsterte Caramo nach einer langen Pause.
    »Ja?«
    »Flan, dieser Wagen hier — wo ist der her?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Also gestohlen«, stellte Caramo fest.
    »Ich habe gesagt, daß ich es nicht weiß«, antwortete Eldridge unwirsch.
    »Flan, der Wagen ist gestohlen, und wir hocken drin. Hier haben wir keine Möglichkeit, uns aus dem Staub zu machen. Und in diesem Haus ist ein Mord geschehen, den die Bullen noch nicht geklärt haben. Jeden Augenblick können sie hier auf tauchen und…«
    »Still!« zischte Eldridge. Gleichzeitig hielt er seinem Komplicen den Mund zu.
    Auch Caramo hörte jetzt ein leises Tappen. Es verstummte.
    »Hierher!« rief eine helle Stimme unterdrückt.
    »Was ist?« antwortete eine zweite Stimme.
    »Da ist der Schlitten!«
    Eldridge' faßte nach Caramos Arm. Die beiden Gangster wagten kaum zu atmen.
    Die beiden Jungen, die vor dem Wagen standen, flüsterten. Trotzdem klangen ihre Stimmen unnatürlich laut in den weiten Betonhallen. Die Gangster konnten jedes Wort deutlich verstehen. Sie wußten jetzt, daß sie nicht umsonst gewartet hatten.
    »Ist doch genau wie bei dem Jaguar«, sagte die eine Stimme. »Den können wir nicht nehmen.«
    »Quatsch«, sagte die zweite Stimme. »Den Jaguar hätten wir gehabt, wenn, wenn der nicht ’nem Bullen gehört hätte. Du hast doch die Funkanlage gesehen.«
    »Heute ist aber wieder ein Wächter da«, flüsterte die eine Stimme. »Laß uns abhauen, bevor einer kommt.«
    »Nein«, antwortete der andere Junge. »Heute will ich einen haben…«
    »Ich mach nicht mit«, klang es entschlossen zurück.
    Obwohl es fast völlig dunkel war, konnte Eldridge sehen, wie Caramo ihm ein Zeichen gab. Caramo war offensichtlich dafür, sofort anzugreifen. Doch Eldridge ahnte, daß die beiden Jungen längst entkommen sein würden, ehe es ihm und Caramo gelungen wäre, aus dem Wagen herauszukommen.
    Dave Nuggeth brummte verdrossen vor sich hin, griff in die Tasche, holte eine Lampe heraus und knipste sie an. Er wollte wenigstens einmal den Wagen seiner Träume anschauen.
    Nuggeth stand am linken hinteren Seitenfenster. Der Lichtstrahl traf den Gangster Caramo so plötzlich, daß er auf schrie und seine Augen hinter dem rechten Arm verbarg. Auch Eldridge verlor in dieser Sekunde die Nerven.
    »Idiot!« brüllte er. Gleichzeitig versuchte er, hochzuspringen.
    Dave Nuggeth und Mike Thomson, die beiden Jungen, die ohnehin schon ein schlechtes Gewissen hatten, standen einen Moment wie erstarrt.
    »Bullen!« heulte Mike Thomson, der Mörder des Wächters, auf, drehte sich halb auf dem Absatz um und rannte im Sprintertempo die Rampe hinab.
    Dave Nuggeth zögerte eine Sekunde lang. Dann warf er die Taschenlampe fort und raste hinter seinem Kumpan her.
    Caramo war der dritte, der handelte. War er eben noch der Lustlose, der das Unternehmen verurteilte, so wandelte sich das jetzt blitzschnell. Er hatte seinem Boß einen Tip gegeben — er wollte auch den vollen Erfolg erzielen.
    Als er sich aus dem Tornado herausgequält hatte, erreichte der erste der flüchtenden Jungen die scharfe Kurve zur nächsten Rampe. Ohne zu überlegen riß der Gangster seine Pistole aus der Halfter. 'Zum Zielen hatte er keine Zeit mehr.
    Der Schuß krachte ohrenbetäubend durch den leeren Betongang.
    »Idiot!« zischte Eldridge.
    Tagelang hatte Edmondo Caramo jeden Abend regungslos im engen Zwischenraum hinter den Vordersitzen des Tornado auf der Lauer liegen müssen. In den Tagen davor war er ebenfalls zur Untätigkeit verurteilt gewesen, weil er mit dem Unternehmen G-man nur indirekt zu tun und lediglich eine kleine Rolle als Desk-Sergeant zu spielen hatte. Caramo hielt nichts von leisen Unternehmungen. Deshalb war er jetzt nicht mehr

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