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Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

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hinzu.
    »Ich bin dagegen«, sagte der Bartlose. »Warum sollen wir sie anfassen und uns die Finger schmutzig machen?«
    »Idiot!« sagte der Blonde heftig. »Glaubst du, sie springen freiwillig ins Wasser?«
    »Wer spricht denn von Wasser? Warum jagen wir sie nicht in die Luft? Im Wagen haben wir noch die Tasche mit der geballten Ladung und dem Zeitzünder. Wir müssen sie doch loswerden, bevor wir den Wagen stehenlassen. Warum nicht beides gleichzeitig besorgen?«
    »Keine schlechte Idee«, mußte der Wortführer zugeben.
    »Okay«, sagte der Mann mit dem Bärtchen. Er trat mir mit dem Fuß in den Rücken. »Aufstehen!« befahl er grob. Ich erhob mich langsam und half Rita Felloni hoch. Sie zitterte am ganzen Körper. »Ich habe Angst«, hauchte sie. »Schreckliche Angst!«
    »Wer hat Fulham beauftragt, Rex Chapman zu töten?« fragte ich, um Zeit zu gewinnen.
    Das Girl warf einen angstvollen Blick auf die Männer.
    »Es war Ralph Derrington, nicht wahr?« bohrte ich weiter.
    Rita Felloni senkte den Blick und schwieg.
    »Er ist tot«, sagte ich.
    Die Männer lachten. »Unser Bulle läßt sich immer wieder etwas neues einfallen!« höhnte der Gangster mit dem blonden Haar. »Wir müssen dich enttäuschen! Der Boß hat kurz vor unserer Abfahrt mit Ralph telefoniert!«
    »Er hat mit mir gesprochen«, sagte ich. »Ich dachte mir, daß Riggers am Apparat war und fuhr zu ihm. So habe ich euch gesehen und konnte euch folgen.«
    Diesmal lachte der Blonde allein.
    »Was ist, wenn er tatsächlich seine Dienststelle benachrichtigt hat?« fragte der Bartlose. Aus seiner Stimme klang Unruhe und Besorgnis.
    »Hör mal zu, Richy! Selbst wenn er die Wahrheit sagt, können wir nicht mehr zurück. Er kennt uns alle drei. Er weiß, was wir wollen und für wen wir arbeiten. Deshalb muß er zusammen mit dem Mädchen von der Bildfläche verschwinden. Verstehst du das? Je eher wir das geschafft haben, desto schneller können wir abhauen.«
    »Okay, gehen wir an die Arbeit!« antwortete der Angesprochene lustlos.
    »Du schaffst die beiden in die hintere Baracke, Freddy«, sagte der Blonde, der sich immer spürbarer als Regisseur des geplanten Verbrechens betätigte. »Richy und ich bringen die Tasche mit dem netten kleinen Wecker.«
    Der Blonde ging mit Richy zum Wagen. Ich drehte mich um und musterte den Mann mit dem Bärtchen. Er hielt die Pistole geradewegs auf mich gerichtet. Sein Grinsen sagte alles. »Ich kann mir schon denken, was dir jetzt durch das schlaue Bullenköpfchen geht!« spottete er. »Schlage dir diesen Quatsch ruhig aus dem Sinn. Ich lasse mich nicht überrumpeln. Siehst du meinen Finger am Abzüg? Er liegt genau am Druckpunkt. Ich bin ein guter Schütze, G-man. Das Magazin enthält neun Kugeln. Ich brauche nur zwei, um euch zu erledigen.«
    Rita Felloni sank plötzlich ohne einen Laut neben mir zu Boden. Ihre Nerven versagten. Ich war fast froh darüber, daß eine Ohnmacht sie umfing. Was jetzt auf uns zukam, ließ sich bei klarem Bewußtsein kaum ertragen.
    »Sie reden sehr viel«, sagte ich zu dem Gangster. »Ein bißchen zu viel für meinen Geschmack. Es beweist mir, daß Sie Angst haben!«
    Er lachte kurz. »Unsinn! Ich will dir bloß klarmachen, was die Stunde geschlagen hat. Und nun Tempo, Freundchen! Ach ja, die Puppe hätten wir fast vergessen. Eine schöne Aufgabe für dich, Bulle, deine Gefährtin für die Reise ins Jenseits in die Hütte zu tragen. In die hintere, wenn ich bitten darf!«
    Ich bückte mich nach dem Mädchen und hob es auf. Wie ein lebloses Bündel hing Rita in meinen Armen. Wie leicht sie ist, dachte ich.
    Ganz vorsichtig machte ich einen Schritt nach dem anderen. Langsam und schwerfällig, als ob mich die Last des Mädchens fast zu Boden drückte. Ich mußte jetzt meine ganze Aufmerksamkeit darauf konzentrieren, die Situation irgendwie in den Griff zu bekommen. Aber ich kam der alten, halbzerfallenen Baracke immer näher. Die Gangster handelten schlau und umsichtig. Die Pistole schwankte nicht zur Seite. Wir waren immer in der Schußlinie.
    Rita Felloni kam wieder zu sich. Ich stellte sie auf die Beine. Es dauerte einige Zeit, bis sie begriff, wo sie war und was sie erwartete. Sie begann zu schluchzen. Ich versuchte sie zu trösten, aber mir fielen keine passenden Worte ein.
    »Ich will nicht! Bitte laßt mich leben!« schrie das Girl.
    Der Blonde war inzwischen wieder herangekommen. Er ging auf Rita zu, schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Dann grinste er, als das Mädchen abrupt

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