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Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Titel: Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt Kostenlos Bücher Online Lesen
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schwieg. »Ich kann Weiber einfach nicht schreien hören«, sagte er. »Ich hasse hysterische Ziegen, verstanden?«
    Rita Felloni starrte ihn an. Ihre Augen schwammen in Tränen. Sie war außerstande, ein weiteres Wort zu sagen.
    Der Blonde drehte sich um und schaute mich an. »Möchtest du auch einen Kommentar zur Lage abgeben?« fragte er belustigt.
    »Ihre Verbrechen wird eines Tages der Henker kommentieren«, sagte ich ruhig.
    Meine Gelassenheit war nur gespielt. Ich sah noch immer keine Chance, dem scheinbar Unausweichlichen zu entkommen. Das Schlimmste war, daß ich mich für Rita verantwortlich fühlte, ohne zu wissen, wie ich sie retten konnte.
    Dann ging alles plötzlich sehr schnell.
    Sie stießen uns brutal über -die Schwelle. Nun übernahm der Blonde mit der Pistole in der Hand unsere Bewachung, während die beiden anderen uns an Händen und Füßen fesselten: Der Bartlose mich, der andere die unglückliche Rita.
    Als das geschehen war, öffnete der Blonde die große Aktentasche und machte sich an einem Schrank zu schaffen.
    »Wir haben Zeit genug!« sagte er sicher. »Das Ding tickt ganze zwanzig Minuten, bevor es in die Luft geht. Bis dahin sind wir längst über alle Berge. Alles klar, Jungs?«
    »Von uns aus kann es losgehen!« sagten die beiden fast gleichzeitig. Trotz der ihnen verbleibenden Zeit waren sie offensichtlich froh, aus der Reichweite der Zeitbombe zu kommen.
    »Grüßt mir die Milchmädchen auf der Milchstraße«, alberte der Blonde, bevor er die schief in den Angeln hängende Tür als letzter hinter sich zuzog.
    »Gibt es keine Rettung?« fragte Rita Felloni ängstlich. Ihre Stimme war kaum zu hören.
    »Ich hoffe doch«, sagte ich ebenso leise, weil ich nicht sicher war, ob die Gangster uns nicht noch eine Zeitlang belauschen würden. Ich horchte in die Stille, die nach meinen Worten schwer auf uns herniederfiel. Der Motor des gestohlenen Wagens heulte auf. Offenbar drehten sich die Räder im Sandboden auf der Stelle.
    Nur das nicht, schoß es mir durch den Kopf. Die Gangster mußten verschwinden, wenn es überhaupt eine Chance geben sollte, hier lebend herauszukommen.
    Das Motorengeräusch wurde gleichmäßig und entfernte sich langsam. Gleichzeitig aber hörte ich zum erstenmal das unheimliche Geräusch: Die Bombe tickte!
    ***
    Als Vivian das Haus betrat, drang Radiomusik aus dem Wohnzimmer. Sie setzte sich in die Küche und legte die Arme auf den Tisch. Sie bettete den Kopf darauf und versuchte ruhiger zu werden. Als sie ein Geräusch hörte, richtete sie sich auf.
    Chapman lehnte in der Tür. »Das war eine nette Idee von dir, durch den Garten zu verschwinden und mir einen G-man als angeblichen Geliebten zu präsentieren!«
    Vivian stand auf. »Es tut mir leid«, sagte sie matt.
    Er hob die Augenbrauen. »Nanu? Nach allem, was ich in den letzten vierundzwanzig Stunden von dir gehört habe, ist das eine sehr erstaunliche Äußerung. Ist dir dein Freund untreu geworden? Hat er plötzlich kalte Füße bekommen?«
    Vivian ging an ihm vorbei ins Wohnzimmer. Er folgte ihr und sah zu, wie sie sich ein Glas mit Brandy füllte. »Brandy am Nachmittag?« wunderte er sich. »Das hattest du bisher nicht nötig!«
    »Wir müssen von vorn beginnen, Rex!« sagte sie eindringlich. Sie trank in kleinen Schlucken.
    Chapman setzte sich. Er legte die Füße auf den Couchtisch und verschränkte die Hände vor dem Bauch. »Ich höre wohl nicht richtig?« fragte er. »Das ist wirklich eine großartige Idee. Du willst mich umbringen lassen. Das geht schief. Du fährst zu deinem Freund, damit er dich aufnimmt. Er setzt dich vor die Tür. Du bekommst es plötzlich mit der Angst zu tun und schlägst mir reumütig einen neuen Anfang vor.« Seine Stimme war zusehends lauter und schärfer geworden.
    Auf Vivians Wangen brannten Flecken hektischer Röte. Sie atmete rasch und mit halb geöffnetem Mund. »Du bist an der Entwicklung mitschuldig!«, stieß sie hervor.
    »Natürlich«, sagte er. »Ich habe es versäumt, Millionär zu werden. Das hast du mir nie verziehen, nicht wahr?«
    »Wir haben beide Fehler gemacht«, murmelte die Frau und setzte sich so, daß sie ihn nicht ansehen mußte. Sie starrte aus dem Fenster.
    »Fehler! Ein reizendes Wort.« Chapman lachte. »Es war also ein Fehler, daß du mich ermorden lassen wolltest. Nur ein kleiner Fehltritt, nicht wahr? So etwas verzeiht man rasch, das vergißt man über Nacht.«
    »Wenn du es nicht kannst, frage ich mich, weshalb du nicht zur Polizei gehst«,

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