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Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Titel: Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Buschwerk stehen, um das Gelände überblicken zu können, ohne selbst gesehen zu werden.
    Den Mittelpunkt der Grube bildete ein dunkler, stiller Tümpel. Er sah kalt, tief und unheimlich aus. Am Rande des Wassers standen zwei halbverfallene Baracken. Um die Hütten herum lag ausrangiertes, rostendes Material: defekte Lorries, Teile von Baggern, von Unkraut überwucherter Schrott.
    Der Plymouth stand nur knapp fünf Yard vom Tümpel entfernt. Zwei Männer lehnten am Kühlergrill. Sie rauchten und sprachen miteinander. Ich konnte nicht verstehen, was sie sagten. Sie waren zu weit entfernt.
    Der dritte Mann war nirgendwo zu sehen.
    Das Birkenwäldchen umschloß nur den südlichen Teil der Grube. Auf der anderen Seite wuchsen lediglich ein paar Krüppelkiefern. Ringsherum fielen die Wände steil nach unten ab. Der Serpentinenweg war der einzige Zugang.
    Ich beobachtete die Männer. Plötzlich warf einer von ihnen seine Zigarette weit von sich. Er streckte sich gähnend und trat an den Kofferraum des Wagens. Er schloß ihn auf und ließ die Klappe hochschwingen. Im Innern des Kofferraumes lag ein gefesseltes Mädchen. Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen. Aber ich war ziemlich sicher, daß es Rita Felloni sein mußte. War sie tot? Wollten die Gangster die Leiche beseitigen?
    »Hilf mir gefälligst!« rief der Mann, der den Kofferraum geöffnet hatte. Der andere Kerl packte mit an. Sie hoben das Girl heraus. Jetzt gab es für mich keinen Zweifel mehr. Es war Rita Felloni. Ich erkannte sie an ihrem Haar.
    Einer der Männer löste die Fesseln des Mädchens. Rita Felloni bewegte sich schwerfällig. Sie begann, die schmerzenden Gelenke zu massieren. Der Mann nahm ihr den Knebel ab und bot ihr eine Zigarette an. Rita schüttelte den Kopf.
    Hinter mir knackte es. Ich wirbelte herum! Ein Kaninchen hoppelte davon. Bald hatte ich es vergessen und wandte meine Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen in der Grube zu. Das Mädchen versuchte aufzustehen. Sie knickte sofort zusammen. Einer der Männer lachte und sagte etwas, das ich nicht verstand. Rita Felloni starrte ihn an. Sie sprang auf und torkelte davon. Der Gangster holte sie mühelos ein. Er riß sie am Arm zurück. Mit einem harten, rohen Stoß schleuderte er sie zu Boden. Rita blieb liegen. Sie begann zu schluchzen.
    Ich zog meine 38er Smith and Wesson Special aus der Schulterhalfter. Das Dumme war, daß ich mich den Burschen nicht ungesehen auf Schußweite nähern konnte. Ich war gezwungen, den Weg zu benutzen. Und dieser Weg war von unten mühelos zu überblicken.
    Ein harter Stoß in den Rücken enthob mich dieser Sorgen.
    »Hallo, Bulle!« sagte eine höhnische Stimme hinter mir. »Wie wäre es, wenn du die Kanone fallenlassen würdest?«
    ***
    Ich holte tief Luft.
    Ein Pistolenlauf bohrte sich schmerzhaft in meinen Rücken. Es gab keinen Zweifel mehr, daß der Gangster den Finger am Abzug hatte. Ich ließ den Revolver fallen.
    »Vorwärts, Bulle!« sagte der Gangster. »Wie du siehst, haben wir hier eine ideale Freilichtbühne. Los, tritt an die Rampe! Dein Publikum will dich sehen! Und nimm gefälligst die Pfoten hoch… das macht deinen Auftritt entschieden wirkungsvoller!«
    Ich hob die Arme und ging ein paar Schritte naqh vorn. Der Gangster machte sich nicht einmal die Mühe, meine Waffe aufzuheben. Er blieb dicht am Mann, konzentriert, entschlossen und absolut siegessicher. Ich blieb stehen. Knapp drei Yard Vor mir gähnte der Abgrund. Möglicherweise hing ein Teil des oberen Randes etwas über. Ich verspürte keine Lust, in die Tiefe zu stürzen.
    »He, worauf wartest du noch? So sieht man von dir doch nur die Hälfte!« Der Druck seiner Pistole verstärkte sich. Ich ging einen weiteren Schritt nach vorn.
    Die beiden Männer in der Grube waren auf das Geschehen am Rande des Birkenwäldchens aufmerksam geworden. Sie gröhlten lauthals. Ich verwünschte meinen Leichtsinn. Ein roter Jaguar ist eben für Überland-Verfolgungsjagden denkbar ungeeignet.
    »Schick ihn hinunter!« rief einer der Männer aus der Grube hoch. »Mal sehen, wie er fällt!«
    Ich spreizte unwillkürlich die Beine, um einen festeren Stand zu bekommen. In diesem Moment gab mir der Gangster hinter mir einen kräftigen Stoß. Ich versuchte mich seitwärts auf den Boden fallen zu lassen, doch der Schwung war zu hart und gezielt. Ich stürzte hilflos ins Leere.
    Ein harter Aufprall raubte mir fast die Besinnung. Aber es sollte nur eine Zwischenstation sein. Ein Erdvorsprung hatte meinen Fall leicht

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