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Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Titel: Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt Kostenlos Bücher Online Lesen
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gebremst. In rasender Fahrt ging es weiter. Ich versuchte mich festzukrallen. Meine Finger bekamen nur loses Geröll und weiches Erdreich zu fassen. Völlig benommen blieb ich am Fuß des Steilhanges liegen. Als ich die Augen öffnete, stand einer der Gangster vor mir.
    Er grinste. Ich sah, daß er eine Pistole im Anschlag hielt. »Das war eine hübsche Vorstellung!« lobte er. »Ein Jammer, daß du dir dabei nicht das Genick gebrochen hast!«
    Ich kam mühsam auf die Beine. Mein linker Fuß schmerzte höllisch. Sonst schien ich den Sturz gut überstanden zu haben. Ich blickte zurück. Der blonde Gangster, der mich hinuntergestoßen hatte, verschwand gerade im Wald. Er wählte den bequemeren Weg über die Straße. Ich klopfte mir den Staub aus dem Anzug. »Sie schulden mir noch eine Erklärung, mein Freund!« sagte ich.
    »Die wirst du gleich bekommen«, sagte er. »Sie wird kälter und feuchter ausfallen, als dir lieb sein kann. Los, komm mit!«
    Er dirigierte mich mit einer Bewegung des Pistolenlaufs hinüber zu dem kleinen dunklen Tümpel. Aus der Nähe verlor das stille Gewässer nichts von seiner düsteren, unheimlichen Wirkung.
    Der zweite Gangster erwartete mich mit Rita Felloni. Das Mädchen sah blaß und mitgenommen aus. Ihr Gesichtsausdruck verriet, daß sie jede Hoffnung aufgegeben hatte.
    »Sind Sie verletzt?« fragte ich sie.
    Das Girl schüttelte den Kopf. Ich humpelte beim Gehen ein wenig und war froh, als ich mich am Ufer hinsetzen konnte. Ich hatte jetzt Zeit, die beiden Gangster zu betrachten. Sie rauchten. Beide hielten Pistolen in ihren Händen. Sie ließen mich keine Sekunde aus den Augen.
    Die beiden hätten Brüder sein können. Der Ältere trug ein Bärtchen auf der Oberlippe. Ich sah ihren Gesichtern an, daß ich nichts Gutes von diesen Typen zu erwarten hatte. Rita Felloni setzte sich neben mich. »Sie werden uns umbringen«, sagte sie tonlos.
    »Das werden sie schön bleiben lassen«, meinte ich mit lauter, selbstsicherer Stimme.
    Einer der Männer lachte schallend. »Wer oder was sollte uns daran hindern, euch in diesen verdammten 'Tümpel zu werfen?« fragte er.
    »Die Vernunft«, sagte ich kühl. »Mein Wagen steht etwa eine Meile von hier entfernt am Rande des Hohlweges. Wenn Sie sich die Mühe machen und nachsehen, dann werden Sie im Inneren des Jaguar ein Telefon entdecken. Über diesen Apparat habe ich das FBI verständigt. Meine Dienststelle kennt nicht nur Ihren Wagen, sie weiß auch genau, wo ich in diesem Augenblick bin.«
    »Uns binden Sie keinen Bären auf!« knurrte der Mann mit dem Bärtchen.
    »Außerdem ist der Plymouth geklaut!« warf der andere ein.
    »Ich habe meiner Dienststelle mitgeteilt, daß ich Sie mit dem Wagen aus Riggers Haus kommen sah«, schwindelte ich.
    Das gab ihnen zu denken.
    Rita Fellonis Stimme zitterte, als sie fragte: »Wie tief mag das Wasser sein?«
    Ich zuckte die Schultern. Es war kein erhebender Gedanke, sich vorzustellen, in diesem häßlichen, kalten Tümpel vielleicht sterben zu müssen.
    Der blonde Gangster kam den Weg herab. »Was ist denn los mit euch?« fragte er beim Näherkommen. »Alles läuft doch wie geschmiert!«
    »Der Kerl ist ein G-man«, sagte der Mann mit dem Bärtchen. Er wiederholte meine Worte. Der Blonde lachte laut. »Ein billiger Bluff!« sagte er ohne zu überlegen. »Worauf warten wir noch? Fangen wir an! Ich habe heute abend ein Rendezvous und möchte nicht' zu spät in die Stadt zurückkommen.«
    »Na los, drück ab! Ich werfe sie hinterher ins Wasser«, sagte der Mann mit dem Bärtchen.
    »Das könnte dir so passen!« grunzte der Blonde barsch. »Wir leisten Teamarbeit. Das ist besser so. Es sei denn, du willst deine Pistole benutzen, Freddy!« Der letzte Satz war eine Herausfordeung.
    »Was schlägst du vor?« fragte der Mann mit dem Bärtchen, dem nicht ganz wohl zumute war.
    »Seht ihr drüben an der Baracke die Betonklötze? Sie sind früher als Gegengewichte für die Kiesbagger verwendet worden. Wir befestigen an jedem unseiter Gefangenen so ein Sternchen und werfen sie dann in den Tümpel. Jeder von uns muß mit anpacken. Wir schlagen auf diese Weise zwei Fliegen mit einer Klappe: Erstens können unsere beiden Hübschen nicht wieder hochkommen. Zweitens sind wir gezwungen, auf Gedeih und Verderb Zusammenhalten.«
    »Glaubst du, das wäre sonst nicht der Fall?« fragte der Bartlose.
    Der blonde Gangster lachte. »Man kann nie wissen! Ich bin für Sicherheit. Ist mein Vorschlag akzeptiert?« fügte er ungeduldig

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