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Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Titel: Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich Rita Felloni gleich beim ersten Versuch. Ich zog die Bewußtlose ans Ufer, löste so schnell es ging die Fesseln und machte Wiederbelebungsversuche. ,Sie hatten Erfolg. Rita schlug die Augen auf.
    »Sie haben mir das Leben gerettet!« flüsterte sie.
    »Nicht der Rede wert«, lenkte ich ab.
    Rita Felloni richtete sich auf. Sie strich sich das klatschnasse Haar aus der Stirn. »Das werde ich Ihnen niemals vergessen!« Sie beugte sich plötzlich nach vorn. Noch ehe ich wußte, was sie vorhatte, preßten sich ihre kühlen, weichen Lippen auf meinen Mund.
    Ich war froh, daß das Girl sofort wieder den Kopf zurücknahm. Sie schaute mich an, mit glänzendem, dankbarem Blick. Ich konnte mich täuschen, aber mir schien es fast so, als läge noch etwas anderes darin. Ich wich dem Blick aus. Bewunderung macht mich verlegen. »Wir müssen sehen, wie wir von hier wegkommen«, sagte ich. »Wenn man uns in dieser Aufmachung sieht, steckt man uns als Tramps in das nächste County Jail.«
    Plötzlich riß Rita die Augen weit auf. »Mein Gott, Sie bluten ja!« rief sie furchtsam.
    »Ein kleines Opfer für unser Leben«, sagte ich lächelnd. Zum erstenmal hatte ich einen Augenblick Zeit, meine zerschundenen Hände zu betrachten. Sie waren blutverschmiert. Aber zum Glück sah alles schlimmer aus, als es war. Ich steckte meine Hände in meine nassen Socken. Das müßte für das erste reichen, bis ich mir die Wunden verbinden lassen konnte.
    Dann fiel mir ein, daß ich ja einen Job hatte. »Sie sind von dem Blonden aus der Wohnung entführt worden, nicht wahr?« fragte ich das Mädchen.
    Rita Felloni nickte. »Er heißt Rocky Stanwell und arbeitet für Ralph Derrington.«
    »Arbeitete«, korrigierte ich. »Derrington ist tot.«
    Rita Felloni starrte mich an. »Wer hat ihn ermordet?«
    »Keine Ahnung. Eine Frau, glaube ich. Woher kennen Sie ihn?«
    »Durch Roger.« Rita Felloni senkte den Kopf. »Ich war mit Roger befreundet. Aber das wissen Sie ja!«
    »Reiste Fulham in Derringtons Auftrag nach Chicago?«
    »Ja.«
    »Wußten Sie, daß Fulham ein Killer war?«
    »Nein, ehrlich nicht! Selbstverständlich war mir bekannt, daß er für Big Riggers arbeitete. Ich war mir auch im klaren darüber, daß Roger… nun, daß er brutal und rücksichtslos sein konnte.«
    »Kennen Sie Big Riggers?«
    »Ja. Er hat oft genug an unserem Tisch gesessen. Im Nachtklub, meine ich. Zu mir war er immer sehr nett.«
    »Und Derrington?«
    »Ich konnte ihn nie leiden. Wirklich nicht! Soviel ich weiß, hatte er bei Big Riggers einen dicken Stein im Brett.«
    »Wissen Sie, wer Ihre Ermordung anordnete?« fragte ich.
    »Derrington natürlich! Er hatte Angst, ich könnte ihn verraten.«
    Ich nickte. »Stimmt. Aber Big Riggers war der Mann, der Derringtons Wunsch ausführen ließ.«
    »Ja«, sagte das Girl. »Diese beiden widerwärtigen Burschen, Richy und Freddy, gehören zu Big Riggers Gang. Nur Stanwell arbeitete für Derrington.«
    »Wer war der dunkelhaarige Gangster, der mich auf dem Dach abzuschießen versuchte?« erkundigte ich mich.
    »Ich kenne nur seinen Vornamen. Er heißt Gregory und ist meines Wissens in einer Bar als Kellner beschäftigt. Nebenher betätigte er sich als Derringtons Gorilla.«
    »Wie groß ist Derringtons Gang?«
    »Soviel ich weiß, hatte er kein eigenes Syndikat. Er beschäftigte Rocky und Gregory zu seinem persönlichen Schutz. Bezahlt wurden alle von Big Riggers. Derrington muß so etwas wie ein Finanzgenie gewesen sein. Big Riggers hat phantastische Einnahmen aus allerlei trüben Quellen. Derrington war der Mann, der das Geld möglichst günstig anlegte. Er war gewissermaßen Big Riggers Hauptbuchhalter.«
    Ich stand auf und streckte mich. Rita Felloni hatte ihre Schuhe verloren. »Wir müssen zurück. Fühlen Sie sich kräftig genug, um zu gehen?«
    Das Girl erhob sich. »Ja«, sagte sie und fuhr sich abermals durch das Haar. Errötend sagte sie: »Ich muß schrecklich aussehen. Wie eine gebadete Maus!« Ich mußte lachen. Rita Felloni war nur um Haaresbreite dem Tod entronnen, aber das hielt sie nicht davon ab, typisch weibliche Eitelkeit zu zeigen. »Sie sehen prächtig aus«, tröstete ich sie. Das stimmte sogar. Rita Fellcni war ein ungewöhnlich hübsches Mädchen. Sie hatte nur leider bei der Wühl ihrer männlichen Freunde einen miserablen Geschmack bewiesen. Hoffentlich war sie durch die jüngsten Erfahrungen endlich klug geworden.
    Wir wateten durch den weichen Sand- und Kiesboden auf die Serpentinen zu. Ich stellte

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