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Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Titel: Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Situation erlaubte. »Meine Geduld hat Grenzen.«
    »Angeber!« höhnte er. »Dir wird die großkotzige Art schon noch vergehen. Hast du nicht gehört, was ich gemacht habe? Die Schrauben quietschten doch wie verrückt, als ich sie losdrehte! Voriges Jahr hat der Hauswirt die alte Bruchbude mit einer Ölheizung ausgerüstet, damit er höhere Mieten kassieren kann. Der Tank befindet sich gleich nebenan. Ich habe gerade mit einiger Mühe die verdammte Einstiegsluke abmontiert. Was hältst du davon, Bulle?«
    Ich schwieg. Ich konnte mir denken, was er sich vorgenommen hatte. Aber vorerst weigerte ich mich noch, daran zu glauben, daß es ihm gelingen würde.
    »Der Kessel ist beinahe randvoll«, fuhr der Mann fort. »Wir haben jetzt Mitte Juni. Vor Oktober wird die Heizung nicht in Betrieb genommen. Frühestens im Herbst wird man deine Leiche finden. Oder die Leichen!«
    »Warum erzählen Sie mir das?« fragte ich.
    »Um Ihnen die Wartezeit zu verkürzen! Und um Sie zu trösten«, spottete er. »Sie werden nicht allein in dem Kessel schwimmen. Die schöne Rita wird Ihnen Gesellschaft leisten!«
    ***
    Ralph Derrington verriegelte die eiserne Kellertür. Er blieb einen Augenblick stehen und lauschte. Er hörte nur das monotone Fallen der Wassertropfen. Dieser Keller war so feucht wie eine Waschküche. Derrington stieg die Treppe zum Erdgeschoß hinauf. Er machte sich nicht mehr die Mühe, auch noch die Tür zum Hausflur abzuschließen. Er wußte seinen Gefangenen sicher verwahrt. Ein Blick auf die Straße traf den roten Jaguar. Derrington klimperte mit den Wagenschlüsseln, die er seinem Opfer abgenommen hatte. Der rote Schlitten mußte verschwinden — und zwar schnell. Derrington machte ein paar hastige Schritte, blieb aber wie nach einer plötzlichen Eingebung stehen.
    Erst Rita! Schoß es ihm durch den Kopf. Zuerst mußte Rita Felloni mundtot gemacht werden. Die Zeit drängte.
    Jeden Augenblick konnte ein zweiter G-man aufkreuzen.
    Derrington machte kehrt. Er ging in das Haus zurück und stieg zu der Mansarde hinauf. Ungeduldig klopfte er an Rita Fellonis Wohnungstür.
    »Ja?« rief das Mädchen gereizt.
    »Ich bin es, Ralph!« erwiderte Derrington gedämpft. Er legte keinen Wert darauf, daß ihn die anderen Hausbewohner hörten. Zum Glück wohnten in diesem Gebäude fast nur ältere Leute, die sich wenig um das kümmerten, was außerhalb ihrer Wohnungen geschah.
    »Moment! Ich bin noch nicht soweit!« sagte das Mädchen. Eine halbe Minute verstrich. Dann wurde die Tür geöffnet. Derrington blinzelte, als er aus dem Dunkel des Mansardenflurs in die helle Stube trat. Rita Felloni strich den Rock glatt. »Du warst schon einmal da, nicht wahr?« fragte sie maulend. »Du weißt doch, daß ich meinen Schlaf brauche! Warum störst du mich so früh?«
    »Ich muß dich sprechen!«
    »Komm mit in die Küche«, sagte das Mädchen. »Ich muß noch frühstücken.« Rita Felloni war achtundzwanzig Jahre alt. Sie hatte sich bereits geschminkt. Das sorgfältige Make-up konnte die kleinen scharfen Fältchen um Mund und Augen nicht verdecken. Die Felloni wirkte auf der Bühne sehr jung und sehr weiblich. Im mitleidlosen Morgenlicht konnte sie die Zahl ihrer Lebensjahre jedoch ebensowenig verbergen wie die Anstrengungen eines Berufes, der sie hart und illusionslos gemacht hatte. Das Mädchen setzte Kaffeewasser auf. »Kommst du von Roger?« fragte sie. »Er hätte mich doch anrufen können!«
    Derrington setzte sich an den kleinen Küchentisch. Er schaute sich um. Die Küche machte einen sauberen und gepflegten Eindruck. Derrington lächelte spöttisch. Im Grunde war Rita Felloni der Typ des Hausmütterchens. Abend für Abend schaffte sie es, vor dem Publikum des Nachtklubs als Vamp aufzutreten. Aber das war nur Schau, berufliche Masche. Das einzige, wonach sie sich im Grunde ihres Herzens sehnte, waren ein guter Mann und viele Kinder. Komisch! Warum war sie wohl auf Roger Fulham hereingefallen, auf diesen Gangster ohne irgendwelche Heiratsambitionen. Ihr Leben vollzog sich zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Die Männer suchten in Rita Felloni niemals den Menschen, sondern nur das schillernde begehrenswerte Wesen, das sich ihnen auf der Bühne präsentierte.
    »Er wird dich nicht mehr anrufen«, sagte Derrington ruhig. »Er ist tot.« Rita Felloni war nicht schreckhaft. Sie drehte sich sehr langsam um, war erstaunt, aber nicht erschüttert. »Tot?« fragte sie.
    »Seine Mission in Chicago ist schief -gegangen«, erklärte

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