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Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Titel: Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich erstaunt.
    Steve Dillaggio stand breit wie ein Kleiderschrank in der Tür, hinter ihm zwei Beamte der City Police.
    »Meine Herren!« empörte sich John Hollerth.
    »Sorry«, sagte Steve Dillaggio gelassen, »aber wir brauchen dringend unseren Kollegen.«
    »Woher weißt du, wo ich bin?«
    Steve musterte ebenso interessiert wie amüsiert meine blaue verschwollene Kinnspitze. »Du bist im Moment einer der begehrtesten Männer in New York«, sagte er dann. »Zuerst hat Phil dich gesucht. Er hat es an Probster weitergegeben. Dann hat der dich gesucht. Und zum Schluß hat die City Police dich gesucht. Mich haben sie dann losgeschickt und im Hospital fand ich deine Spur. Eine besonders reizende Schwester gab mir diese Adresse hier.«
    »So. Und um was geht es?« fragte ich.
    »Wo warst du denn noch, außer im Hospital und hier?« Steve fragte reichlich merkwürdig.
    »Nirgends! Würdest du mir mal erklären…«
    Steve winkte ab. »Woher hast du denn den Schönheitsfleck auf deiner Kinnlade? Hattest du eine Auseinandersetzung?«
    Langsam platzte mir der Kragen. »Nein, zum Donnerwetter, ich schminke mich neuerdings so, bevor ich abends ausgehe!«
    »Ruhig Blut, Kollege!« grinste Steve. »Warst du vielleicht zufällig irgendwo tanken?«
    Das hatte ich ganz vergessen. »Natürlich«, sagte ich.
    »Natürlich ist es nicht«, belehrte mich Steve. »Oder hast du ein Salatsieb als Tank eingebaut?«
    Sein Ton gefiel mir nicht. Allerdings hatte ich gleich den Eindruck, daß er mit einem bestimmten Auftrag gekommen war und die Sache sozusagen »nicht amtlich« erledigen wollte.
    »’raus mit der Sprache, Steve«, förderte ich entschlossen. »Was ist los?«
    »Wo hast du getankt?« fragte er.
    »Weiß ich nicht. Irgendwo hier in d'er Nähe. Mein Tank war fast leer und ich fuhr zur nächsten Station. Auf einem Platz irgendwo hier am East River. Moment!« Ich erinnerte mich, daß ich eine Quittung bekommen hatte. Sie steckte in meiner Brieftasche. »Hier«, sagte ich, »East River Gasoline Station, Timothy Burcher, Manager.«
    »Gib mal her!« forderte Steve.
    Ich reichte ihm die Quittung. Schon nach einem schnellen Blick atmete Steve erleichtert auf. »Gott sei Dank«, grinste er, »15,65 Dollar!«
    »Wie bitte?« wunderte ich mich.
    »Bis eben standest du unter Mordverdacht, Jerry«, eröffnete er mir seelenruhig. »Ein Kunde, der für 11,50 Dollar tankte, hat wahrscheinlich den Tankwart ermordet und beraubt. Du bist von einem Passanten gesehen worden, als du etwa zur Tatzeit an die Tankstelle kamst. Aber du warst es nicht. Es war der Kunde nach dir.«
    »Woher weißt du das so genau?«
    »Der Additionsstreifen der Registrierkasse ist unbestechlich. 15,65 Dollar war der vorletzte Kunde, 11,50 der letzte.«
    »Raubmord?« fragte ich.
    »Ja. Die Kasse ist leer.«
    Ich schwieg betroffen. Wäre ich vielleicht ein paar Minuten später an der Tankstelle gewesen, dachte ich, so hätte ich möglicherweise das Verbrechen verhüten können.
    »Wenn es dir nichts ausmacht«, sagte Steve, »dann komm’ doch bitte mal mit zu Lieutenant Easton. Vielleicht kannst du ihm doch irgendwie helfen.«
    »Natürlich«, sagte ich.
    Schnell verabschiedete ich mich von John Hollerth…
    »Ich würde mich freuen, Sie mal wiederzusehen, Jerry«, sagte er.
    »Wirklich?« fragte ich.
    Er nickte.
    Im Lift kam Steve noch mit einer Neuigkeit. »Du, Jerry. Phil hat Probster erzählt, irgendjemand hätte eine Riesenschweinerei mit dir vor.«
    Ich war von dieser Eröffnung nicht begeistert. Einen Zusammenhang mit den letzten Ereignissen erkannte ich nicht.
    Fünf Minuten später waren wir bei Lieutenant Easton in der Tankstelle. Erschüttert blickte' ich auf den toten Tankwart, der mich vorhin so freundlich bedient hatte.
    Easton wies auf die offene Kasse. »Klarer Fall«, sagte er. »Raubmord!«
    »Ich kann es nicht verstehen«, flüsterte ein Mann.
    »Das ist Mr. Burcher, der Inhaber der Tankstelle«, berichtete Lieutenant Easton.
    »Was können Sie nicht verstehen, Mr. Burcher?« fragte ich ihn schonend.
    »Alle meine Leute haben Anweisung, bei Überfällen keinen Widerstand zu leisten und das Geld herauszugeben. Was ist schon Geld, wenn es um ein Menschenleben geht…«
    »Wieviel war in der Kasse?« wollte ich wissen.
    »Nach den Additionsstreifen etwa 1400 Dollar«, berichtete der Kollege von der Kriminalabteilung.
    »Aber nicht alles Bargeld«, warf Burcher ein. Er nahm den Registrierstreifen zur Hand und überflog ihn schnell. »Etwa ein Drittel des

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