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Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Titel: Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Wenn wir gegenseitig schon auf den Mister oder den Sir verzichten, dann lassen wir’s bei den Vornamen. Ich sagte schon, daß ich John heiße.«
    »Okay, John. Ich habe aber noch eine Frage, die Sie.- vielleicht nicht als so freundschaftlich empfinden, wie Sie mich hier empfangen haben.« Ich betonte das Wort »hier« besonders.
    »Fragen Sie, Jerry.«
    »Kennen Sie eine gewisse Miß oder Mrs. Kings?«
    Seinem Gesicht sah ich an, daß ihm dieser Name wirklich nichts sagte. Das Karatemädchen hatte also im Hospital dreist und frech ganz schnell einen Namen erfunden.
    »Kings?« fragte John Hollerth verwundert.
    »Vergessen Sie den Namen, John, er ist ohnehin falsch. Aber Sie kennen das Mädchen.«
    »So?« lächelte er. »Jerry, Sie sind kein Klatschjournalist. Deshalb kann ich Ihnen anvertrauen, daß ich viele Mädchen kenne.«
    »Sie ist ein besonderes Mädchen!«
    »Interessant!«
    »Ein Mädchen mit einem Messer im Rücken. Das heißt, das Messer steckt nicht mehr dort. Aber eine relativ harmlose Wunde muß noch da sein,« sagte ich und beobachtete ihn scharf.
    Er zeigte keine Regung, sondern sah mich gespannt an.
    »Es ist das Mädchen, John, das Sie zwischen neun Uhr fünfzehn und halb zehn angerufen hat«, fügte ich hinzu. Kaum war der Satz draußen, da wußte ich auch schon, daß ich einen schweren Fehler gemacht hatte.
    Er sagte es mir ganz offen: »Ihr Fehler, Jerry! Ich kann Ihnen darauf nur antworten, daß ich erst kurz nach halb zehn meine Wohnung betreten habe. Ich will nicht abstreiten, daß irgendein Mädchen, eine meiner zahlreichen Bekannten, in der fraglichen Zeit bei mir angerufen hat. Aber ich weiß nicht, wer es gewesen sein könnte. Den Zeitpunkt meiner Rückkehr können Sie sich übrigens von unserem Zerberus unten bestätigen lassen.«
    »Ich danke für Ihre Offenheit, John«, nickte ich. »Von wem wird der Portier eigentlich bezahlt?«
    »Von der Hausverwaltung«, lächelte John Hollerth. »Bevor Sie jetzt nach der richtigen Formulierung für die nächste Frage suchen, Jerry: Der Zerberus bekommt von mir, ebenso wie von einigen anderen Wohnungseigentümern, einen monatlichen Zuschuß für Dienstleistungen, zu denen er normalerweise nicht verpflichtet ist.«
    Ich fuhr mir über das mißhandelte Kinn. »Wir kommen darauf zurück, John«, versprach ich.
    »Möglich«, gab er zu.
    Ich erhob mich endgültig von der sündhaft teuren Couch und deutete damit an, daß ich gehen wollte. Hollerth stand auch auf. Einen Moment sahen wir uns in die Augen.
    Sein Blick war offen und ehrlich. Deshalb versuchte ich noch einmal, mehr zu erfahren.
    »Von wem werden Sie erpreßt, John?«
    ***
    »Wo warst du denn?« fragte Walter Quebec lauernd, als Archie Williams eine knappe Stunde nach dem Mord in den Billardsalon zurückkehrte.
    »Weg«, erklärte der Mörder kurz und bündig.
    »Wo?« drängelte der Billardunternehmer dickköpfig.
    »Warum interessiert dich denn das?« fragte Williams mißtrauisch.
    »Nur so«, erklärte Quebec. »Man hat ja schließlich seine Erfahrung. Zuerst kommt ein Anruf, dann verschwindest du kommst nach ’ner Zeitlang wieder und am nächsten Tag geht’s los mit den Scherereien. Aber mir soll’s gleich sein. Wenn du nicht willst…«
    Archie Williams stutzte eine Sekunde. »Was meinst du denn mit Scherereien?« fragte er lauernd.
    »Die Bullen zum Beispiel«, antwortete Quebec rundheraus. »Oder sogar das FBI. Die Kerle können verdammt scharf fragen. Wenn sie mich zum Beispiel fragen, ob du heute hier gewesen bist, müßte ich antworten…«
    Quebec sprach nicht weiter, sondern beobachtete scharf seinen Stammgast.
    »Im Leichenschauhaus ist es verdammt ungemütlicher als in deinem warmen Office«, meinte Archie Williams sanft.
    »Aber an meinem Billardtisch steht es sich wesentlich angenehmer, als man auf dem Elektrischen Stuhl sitzt«, konterte Quebec schlagfertig.
    »Was willst du den Greifern antworten, wenn sie dich fragen?« spann der Mörder das Thema weiter.
    »Wenn ich die Wahrheit sage, muß ich erzählen, daß du nach einem Telefonanruf verflixt schnell verschwunden und erst nach 90 Minuten wiedergekommen bist!«
    »Na, und?«
    Quebec kannte Archie Williams schon lange. Deshalb entging es ihm auch nicht, daß sein Gesprächspartner unruhig und nervös war. Er beschloß, diese Blöße auszunutzen. »Ich bin ganz und gar nicht scharf darauf, Schwierigkeiten mit dem FBI zu bekommen, Archie!«
    »Was redest du denn dauernd von diesem blöden FBI?« fragte Williams. Jetzt

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