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Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Titel: Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich stehen.
    »Es gibt eine Theorie, derzufolge sich die Anhänger bestimmter Automarken und Wagentypen in klar erkennbare Kategorien einordnen lassen«, sagte ich. »Es gibt den Mann, der gern angelt und grundsätzlich mit dem Station Car ins Grüne fährt, es gibt den Sportwagenfan und den Liebhaber großer barocker Blechlimousinen…«
    »Ich weiß, worauf du hinauswillst«, sagte Phil. »Der kleine, etwas rundliche Mr. Rutherford ist einfach nicht der Typ, der sich einen Volvo kaufen würde. Kleine Leute kaufen große Wagen, das ist nun mal so.«
    »Genau«, sagte ich. »Es ist so eine Art Kompensation, nehme ich an.«
    »Er hat ihn aber gekauft, wie wir wissen.«
    »Rutherford hat ihn gekauft«, bestätigte ich, »aber wer sagt uns denn, daß wir tatsächlich mit Rutherford gesprochen haben?«
    Phil produzierte einen hellen scharfen Pfiff. Ein brünettes Girl, das gerade an uns vorbeigegangen war, drehte sidi um und lächelte verheißungsvoll. Ich lächelte mechanisch zurück und sagte; »Wenn Porter hinter den Verbrechen steckt, konnte er sich leicht errechnen, wie es weitergehen würde. Er konnte mit unserem Besuch bei der Firma ›Intercity Builders‹ rechnen und sich darauf vorbereiten. Porter weiß von Flint, daß ich den Wagen erkannt habe. Er weiß auch, daß ich die beiden Täter gesehen habe. Um uns zu bluffen, präsentierte er uns einfach einen falschen Rutherford!«
    »Klingt plausibel«, meinte Phil grinsend. »Hast du heute Lecithin zum Frühstück gefuttert? Deine kleinen Hirnzellen sind bemerkenswert munter.«
    »Das macht deine Nähe«, blödelte ich. »Du wirkst so ungemein anregend! Und schließlich muß ja jemand dasein, der deinen Mangel an guten Einfällen kompensiert, nicht wahr?«
    »Worauf willst du hinaus? Soll ich dir einen Teil meines Gehaltes abtreten?« fragte Phil.
    »Warum nicht? Vielleicht kannst du es sogar steuerlich absetzen!«
    »Klar!« grinste Phil. »Als Unterstützungsaktion für die Förderung des begabten Nachwuchses!«
    Wir trabten zu meinem Jaguar, setzten uns hinein und fuhren dann zu der nahen West End Avenue. Rutherford wohnte in einem eleganten Apartmenthaus. Wir parkten den Jaguar in der Tiefgarage und glitten dann mit dem chromblitzenden Lift in die sechste Etage. Auf unser Klingeln an Rutherfords Wohnungstür öffnete uns ein hochgewachsener Mann in einer dienerähnlichen Kluft. »Sie wünschen?« fragte er.
    Ich hielt ihm meinen Ausweis unter die Nase. »Wir hätten gern einmal mit Mrs. Rutherford gesprochen, Meister.«
    »Warten Sie bitte in der Halle.«
    Die Halle war nichts anderes als eine große quadratische Diele, aber die Inneneinrichtung ließ erkennen, daß Rutherford Wert auf Repräsentation legte… auch hier, in seiner Wohnung. Eine Tür öffnete sich, und eine Blondine schwebte in die Diele. Sie kam lächelnd auf uns zu, ein Traum in Schwarz und Silber. »Darf ich bitten, meine Herren? John sagte mir gerade, daß Sie mich zu sprechen wünschen…«
    Sie gab sich enorme Mühe, wie eine Lady aufzutreten, und das Kleid, das sie trug, war sicherlich gut und gern zweihundert Dollar wert. Aber sie schaffte es einfach nicht, ihren kaum abgeschliffenen Brooklynakzent zu überspielen. Sie führte uns in das Wohnzimmer. Es war groß und elegant genug, um jeden Hollywoodstar Ehre zu machen. Wir setzten uns. Mrs. Rutherford zeigte uns reichlich viel Bein und lächelte fortwährend. Es wirkte wie einstudiert und besaß nicht mehr Natürlichkeit als ein Porzellanhund. Wir erklärten der jungen Frau, daß wir uns bereits mit Mr. Rutherford in seinem Office unterhalten hätten und gern einen Blick auf den Volvo werfen würden. Ich schaute mich dabei in dem Zimmer um, konnte aber nirgendwo eine Fotografie von Mr. Rutherford entdecken.
    »Ich begleite Sie nach unten!« flötete Mrs. Rutherford. »Der Volvo steht in der Hofgarage.«
    »Ich warte hier«, verkündete Phil.
    »Okay«, sagte ich. Es war klar, daß Phil die Absicht hatte, sich das Wohnzimmer etwas genauer anzusehen.
    Mrs. Rutherford und ich schwebten mit dem Lift in die Tiefgarage. Von hier führte eine ziemlich steile Durchfahrt in den Hofraum. Der Hof wurde von einem knappen Dutzend Garagen begrenzt. Mrs. Rutherford, die sich während der ganzen Zeit fast wie Schutz suchend in meiner unmittelbaren Nähe aufhielt und mich nicht selten mit einem Arm oder der Schulter berührte, öffnete die Garage mit einem normalen Schlüssel. Ich hob das Tor an und besah mir den Volvo. Mich interessierte vor allem die

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