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Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Titel: Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sitzposition. Ich sah auf den ersten Blick, daß dieser Wagen nicht von einem Mann gefahren wurde, der die Maße des angeblichen Mr. Rutherford hatte.
    »Danke, das genügt«, sagte ich.
    Wir fuhren wieder nach oben. Ich betrat das Wohnzimmer.
    Vor mir stand der Mann in der Dienerkluft.
    Er hielt eine MP unter seinem Arm. Die Mündung zielte direkt auf mein Herz. »Wenn Sie Wert darauf legen, nicht in die Luft gepustet zu werden, sollten Sie die Greifer heben!« raunzte er.
    ***
    Ich kam der Aufforderung nach.
    »Kassiere seinen Ballermann!« sagte mein Gegenüber zu Mrs. Rutherford.
    Die junge Frau trat von hinten an mich heran. Ihr Parfümduft umfächelte mich. Sie hatte zarte, schlanke Hände, die mich ebenso rasch wie geschickt um meinen Smith-and-Wesson-Revolver erleichterten.
    »Setzen Sie sich!« schnauzte der MP-Held. Ich bemerkte, daß sein linkes Augenlid dauernd nervös zuckte. Ich ließ mich in einen Sessel fallen und streckte die Beine aus. Der Kerl hatte nicht versäumt, die Mündung seiner Waffe mitwandern zu lassen. Er sah reichlich düster und entschlossen aus.
    »Wo befindet sich Mr. Decker?« fragte ich scharf.
    Der Mann grinste verächtlich. »Auf dem Wege zur Hölle«, erwiderte er mit seiner unangenehmen Stimme.
    »Genau wie Sie!«
    Mrs. Rutherford ging quer durch den Raum auf das Sideboard zu. Sie legte dort meinen Revolver ab und lehnte sich dann mit ihrem Rücken und den aufgestützten Händen gegen das Möbelstück, um mich zu beobachten.
    Eine Tür öffnete sich. Ich erkannte den Mann, der über die Schwelle trat, sofort.
    Ich hatte ihn in der vergangenen Nacht gesehen, wenn auch nur kurz. Er war einer der beiden Männer, die in den Volvo geklettert waren. Ich wußte, daß ich erst jetzt den richtigen Mr. Rutherford vor mir hatte.
    Rutherford war etwas über mittelgroß. Er trug einen grauen Flanellanzug im französischen Schnitt. Sein dichtes dunkles Haar, das er glatt zurückgekämmt trug, war mit einigen grauen Strähnen durchsetzt. Ich schätzte Rutherfords Alter auf zweiundvierzig Jahre. Er hatte ein hartes, schmales, fast asketisch wirkendes Gesicht mit blutleeren Lippen. Seine Augen waren dunkel; das kantige kräftige Kinn verriet etwas von der Willensstärke und der Brutalität seines Besitzers.
    Rutherford kam mir nicht zu nahe. Gut fünf Schritte vor meinem Sessel blieb er stehen. Er schob die Hände in die Jackentaschen und sagte ernst, beinahe ärgerlich: »Es gefällt mir nicht, Cotton. Es gefällt mir kein bißchen! Aber Sie lassen mir ja keine andere Wahl. Ich bin gezwungen, Sie und Ihren Schnüfflerkollegen ins Jenseits ab tanzen zu lassen.«
    »Glauben Sie, daß damit etwas gewonnen wäre?« fragte ich ihn ruhig.
    »O ja, ich denke schon. Sie waren auf der richtigen Fährte, Cotton. Sie hatten mein Abwehrmanöver durchschaut. Es ist sehr fraglich, ob Ihre Nachfolger das gleiche Geschick zeigen werden.«
    »Sie sollten sich damit abfinden, daß das FBI keine Hohlköpfe beschäftigt.« Rutherford grinste verächtlich. »Ich kann mich nicht vor Leuten fürchten, die sich monatlich für ein paar hundert Dollar abrackern und dabei Kopf und Kragen riskieren!«
    Ich schwieg. Es hatte keinen Sinn, einen Mann mit dieser Auffassung belehren zu wollen. Er war ein Mörder, das war das einzige, was zählte.
    »Mir bleibt eine Chance«, meinte Rutherford. »Wenn es mir gelingt, dem nächsten Schnüffler meinen Ersatz erfolgreich vorzuführen, sind meine Leute und ich zunächst einmal aus dem Schneider.«
    »Apropos Schneider!« sagte der MP-Held zu mir. »Kaum hatten Sie und G race das Apartment verlassen, da fiel es Ihrem kessen Kollegen plötzlich ein, einen Blick in den Kleiderschrank von Mr. Rutherford werfen zu wollen. Er forderte mich auf, mit ihm ins Schlafzimmer zu gehen. Ich tat ihm den Gefallen. Ich öffnete den Kleiderschrank. Er nahm sich den Smoking heraus und wußte Bescheid, als er die Größe sah. Als er sich umdrehte, um eine entsprechende Bemerkung zu machen, hatte ich schon die Kanone in der Hand.« Er lachte höhnisch. »Decker war wirklich sehr beeindruckt!«
    »Ich bin es auch, um offen zu sein«, sagte ich. »Sie haben rasch geschaltet.«
    »Das Lob trifft auch mich«, meinte Rutherford. »Ich war die ganze Zeit in der Nähe. Decker sah sich plötzlich zwei Gegnern gegenüber. Es war kein Problem, ihn zu entwaffnen und zu fesseln. Sie wissen alles, nicht wahr?«
    »Nicht einmal die Hälfte«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Sie arbeiten für Porter, nicht

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