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Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe

Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe

Titel: Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe Kostenlos Bücher Online Lesen
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sehe ihn nicht. Wir hatten vereinbart, daß er drüben in der Toreinfahrt warten sollte.«
    Ein gellender Pfiff kam von rechts. Catano wandte sich um. »Das ist Tac!« rief er und winkte dem Rattengesicht. Zögernd kam der Mann herüber.
    »Zu spät!« sagte er. »Er türmte vor einer Viertelstunde. Er hat gemerkt, daß wir ihn verfolgten. Plötzlich stand er vor mir und wollte mich zu seinem Wagen schleifen. Ich konnte mich losreißen, sonst…« Er schauderte.
    Dibbin schlug die rechte Faust in die linke Handfläche. »Verdammt!« fluchte er. »Wiederhole genau, was er sag…«
    »Er wußte, daß wir Sie benachrichtigen wollten, Mr. Dibbin. Kein Zweifel, daß es sich um Ihren Mann handelte.«
    »Wohin fuhr er?«
    »Ich weiß es nicht. Bitte, verstehen Sie, Mr. Dibbin, daß ich um mein Leben rannte. Ich wagte mich erst zurück, als ich merkte, daß er mich nicht verfolgte. Sein Wagen war verschwunden. Ich hatte schon vorher die Nummer notiert.«
    »Sollen wir im Hotel nachsehen?« fragte Shigg.
    Dibbin winkte ab. »Glaubst du, er hätte seine neue Adresse hinterlassen? Wir machen den Hotelchef nur unnötig auf uns aufmerksam und verschaffen den G-men eine überflüssige Schnüffelchance. Elzon taucht an dieser Stelle doch nicht mehr auf.«
    Er wandte sich zum Gehen. Catano wagte es, seinen Ärmel festzuhalten.
    »Mr. Dibbin, mein Tip war richtig. Es ist nicht meine Schuld, wenn der Mann…«
    »Gib ihm hundert Dollar, Irving!« befahl der Boß. »Wenn ihr euch geschickter benommen hättet, so wären tausend Bucks fällig gewesen.«
    Eine halbe Stunde später betrat er den Wohnraum auf der dritten Parkplattform. Als er noch im Türrahmen stand, erhob Edna Graford sich langsam von ihrem Sessel. Ihr Gesicht zeigte eine ungewöhnliche Blässe.
    Dibbin merkte es nicht. »Mixe mir einen Drink, Edna!« befahl er. Sie ging zum Barschrank, füllte Eis, Whisky und einen Schuß Soda in ein Glas und brachte es ihm.
    »Ist er erledigt?« fragte sie. In ihrer Stimme schwang eine kleine Heiserkeit mit.
    »Er hat Lunte gerochen!« schnaufte Dibbin und nahm ihr das Glas aus der Hand. Er sah schräg zu ihr auf. »Dein Geliebter hat eine feine Nase.«
    Ihr Gesicht gewann den gewöhnlichen ironischen Ausdruck zurück. Sie beugte sich vor und streichelte mit dem Handrücken Dibbins Amboßkinn. »Er war nie mein Geliebter, Chess! Wie oft soll ich dir das noch schwören, Othello?«
    Dibbin schob ihre Hand zur Seite. »Ich ziehe es vor, ihn selbst zu fragen. Wenn ich ihn richtig frage, wird er mit der Wahrheit herausrücken.«
    »Und dann?«
    In den kleinen Augen Dibbins funkelte Wut, aber seine Stimme klang völlig ruhig. »Das wird sich finden. Wenn sich herausstellt, daß du mich mit Elzon betrogen hast, wirst du dich bald sehr erbärmlich fühlen.«
    ***
    Dave Bryan hatte das Ufer des Gowanus-Kanals als Treffpunkt genannt. Ich entdeckte seinen blauen Buick in der Nähe der 2. Brooklyn Avenue, stoppte den Jaguar neben dem verbeulten Schlitten und wechselte auf den Beifahrersitz hinüber.
    »Fahren Sie los, Dave! Die beiden Wagen dürfen nicht nebeneinander gesehen werden.« Bryan brachte den Wagen in Gang.
    »Sie haben sich schon in das Revier des Tigers gewagt«, stellte ich fest. »Der Gowanus-Kanal gilt als Grenze von South Brooklyn.«
    »Ich bleibe auf der richtigen Seite«, lachte Dave.
    »Dibbin hält sich nicht an bestimmte Grenzen.«
    »Ich habe eine breite Fährte in Manhattan gelegt. Ich habe mir ausgerechnet, daß unser Freund besonders nervös wird, wenn er mich in seiner Nähe entdeckt.«
    »Wo hausen Sie jetzt, Dave?«
    »Ich habe ein Zimmer in der Caroll Street 56 genommen. Den Mann, der mich als Joe Elzon an Dibbin verpfiffen hat, finden Sie im Zwölf-Zwölf, 116. Straße. Sie erkennen ihn leicht. Er trägt einen Ring mit einem vergoldeten Dollar an der linken Hand. Seine Haare sind so lang, daß er sie als Kissen benutzen kann. Er schmiert pfundweise Pomade hinein und legt sie in Wellen.«
    »Danke, das genügt. Ich muß mir noch überlegen, ob es richtig ist, den Burschen jetzt schon hochzunehmen.«
    »Soweit das Dienstliche, Cotton«, sagte Bryan lächelnd. »Und jetzt serviere ich Ihnen eine faustdicke Überraschung. Als ich im Begriff stand, das Hotel zu verlassen, verlangte eine Frau Joe Elzon. Ich übernahm den Hörer. Sie schrie mir zu, ich solle verschwinden. Sie wären unterwegs.«
    Ich pfiff leise durch die Zähne. »Eine Frau? Das kann nur Edna Graford gewesen sein. Offenbar stimmt einiges an der Geschichte,

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