Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe

Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe

Titel: Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
einen Fehler machten.
    Er warf ein paar Sachen in den abgeschabten Koffer, holte einen Trenchcoat aus dem Kleiderschrank und verließ sein Zimmer.
    Der Hotelbesitzer stand an der schmuddeligen Empfangstheke und preßte einen Telefonhörer ans Ohr.
    »No, no, no«, schrie er. »Ich sagte Ihnen doch, daß der Bursche nicht hier wohnt. — Was sagen Sie? Unter einem anderen Namen? Baby, ich frage die Leute nicht danach, ob ihre Namen echt oder unecht sind. Lassen Sie mich zum Teufel in Ruhe!« Er blickte auf, sah Bryan vor sich stehen und den Koffer in seiner Hand. Da nahm er den Hörer vom Ohr und fragte bissig: »Heißen Sie zufällig Joe Elzon?«
    Bryan verschlug es die Sprache. Für Sekunden wußte er keine Antwort, und der Ausdruck seines Gesichtes war alles andere als intelligent.
    ***
    Irving Shigg entlockte seiner Zigarre mächtige Wolken. Guy Pine läg mit geschlossenen Augen in einem Sessel und schien zu schlafen. Brusca hatte eine Orange geschält und stopfte sie in sich hinein, daß ihm der Saft über das gewalttätige Kinn lief. Edna Graford saß nachlässig in einer Ecke der Couch, rauchte und beobachtete mit kühler Neugier Chester Dibbin, der in der Mitte des großen Wohnraumes wie ein gefangener Bär auf und ab ging.
    »Suche dir aus, was dir besser gefällt«, sagte Shigg. »Erste Möglichkeit: Danowsky wurde von einem Taxiräuber gekillt, der bei seiner Arbeit gestört wurde. Zweite Möglichkeit: Unsere Driver besorgten es ihm, weil sie Lew als deinen Mann kennen. Sie zahlten ihm seine Spitzeleien heim. Letzte Möglichkeit: Dein Aufruf hatte raschen Erfolg. Danowsky traf Elzon, erkannte ihn, verriet sich selbst und wurde natürlich von Joe gekillt. Was hätte er auch anders machen sollen?«
    »Theorie Nr. 1 scheidet aus«, erklärte Pine, ohne die Augen zu öffnen. »Lew wurde niedergeschlagen und dann systematisch gekillt. Ein viel zu umständliches Verfahren für einen Raubüberfall. Dieser Meinung war auch der G-man. Für Theorie Nr. 2 gibt es keine Hinweise. Niemand von den Schnüfflern äußerte auch nur den leisesten Verdacht, Danowsky könnte von mehreren Leuten umgebracht worden sein. Bei Licht besehen bleibt nur die dritte Möglichkeit. Wir wissen, daß Elzon in der Stadt ist. Wir haben selbst die Taxifahrer auf ihn aufmerksam gemacht. Warum sollte er nicht mit einem von unseren Leuten zusammengetroffen sein?«
    »Wird eine Menge Unruhe unter den Drivers geben«, knurrte Dibbin. »Klar, daß die G-men unter den Mitgliedern der Corporation herumschnüffeln werden. Das bringt immer Arbeit mit sich.« Er schob das Kinn vor. »Ich frage mich, ob wir nicht einigen Dickschädeln im Vorhinein eine Portion Prügel verabreichen sollen — Pete Law zum Beispiel. Der Bursche neigt zum Aufstand.«
    »Seit Tagen redet ihr von nichts anderem«, stellte Edna seufzend fest.
    Das Telefon läutete. Sie nahm den Hörer ab, lauschte, lächelte Dibbin an und sagte: »Darling, ein Mann will dich sprechen.« Der Gang-Chef streckte die Hand aus. »Nein, er ist unten an der Tankstelle.«
    »Wie heißt er? Was will er?«
    »Er will es dir nur selber sagen.«
    »Meinetwegen! Laß ihn ’rauf kommen.«
    Als der Pomadenjüngling den Raum betrat, sah er sich vier Männern und einer Frau gegenüber. Die Männer musterten ihn finster. Die Frau lächelte und flötete: »Wie schön er ist! Er sieht aus, als wäre er ganz aus Marzipan gemacht.«, Dibbin bellte ihn an: »Wer bist du? Ich kenne dich nicht.«
    »Ettore Catano. Ich komme von drüben aus Manhattan.« Seine Hände flatterten. Er zog ein stark verschnörkeltes Zigarettenetui aus poliertem Messing aus der Tasche und steckte sich eine Zigarette an, die zur Hälfte mit Marihuana gefüllt war.
    »Ich habe davon läuten gehört, Mr. Dibbin, daß Sie einen bestimmten Mann suchen. Ich glaube, ich weiß, wo Sie ihn finden können.«
    Mit zwei großen Schritten stand Dibbin vor dem Burschen und packte ihn an den Jackenaufschlägen. Catano fiel die Zigarette aus dem Mund.
    »Wo?« blaffte Dibbin.
    Catano zögerte. »Ich hörte, daß Sie eine Belohnung ausgesetzt hätten. Ich bin nur ein kleiner Fisch. Ich muß dringend ein paar Dollar verdienen.«
    Dibbins Arme setzten sich wie ein Stampfwerk in Bewegung. Er schüttelte den Mann. Catanos Kopf flog in den Nacken. »Wo?« wiederholte der Gang-Chef.
    »Lassen Sie mich los, Boß!« kreischte der Bursche. »Ich sage es Ihnen ja. Sie werden mir eine kleine Belohnung nicht verweigern.« Das Stampfwerk der Arme blieb stehen. Catanos

Weitere Kostenlose Bücher