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Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Titel: Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss Kostenlos Bücher Online Lesen
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durfte man absolut sicher sein, daß bei Proctor buchstäblich jedes Zähnchen der Marke bombenfest klebte. Was er tat, tat er ganz.
    Morella hatte den Aufzug der fünf stillschweigend gemustert. Als Proctor langsam die Tür hinter sich zuzog, wandte sich Morella an Black Dean.
    »Das sind Ihre Jungs?«
    »Das sind sie«, sagte Dean leichthin. »Warum seid ihr frei? Warum habt ihr keinen Job?«
    »Wir haben noch nie für jemanden gearbeitet. Immer nur auf eigene Rechnung.«
    »Und was habt ihr da so gemacht?« Dean zuckte mit den mächtigen Achseln.
    »Was sich gerade so bot. Meistens haben wir Touristen ausgenommen. Es laufen ja genug davon herum.«
    »Hm.« Morella schob beide Hände bis fast zu den Ellenbogen in die Hosentaschen. Er dachte eine Weile nach, dann fragte er jäh: »Warum wollt ihr plötzlich für jemanden arbeiten, wenn ihr es bisher noch nie getan habt?«
    Dean Henderson kratzte sich mit dem Zeigefinger auf der rechten Backe.
    »Sie sind Morella?« fragte er zurück. »Stimmt, der bin ich, aber ihr Küken seid doch viel zu jung, als daß euch der Name irgend etwas sagen könnte.«
    »John Morella«, sagte Black Dean und sprach dabei nur so vor sich hin, »vor achtzehn Jahren aus Italien in die Staaten gekommen. Zwei Jahre später Boß der New Yorker Mafia. In den wilden Kämpfen im Hafen unangefochten Boß geblieben. Nach abermals zwei Jahren vom FBI verhaftet, vor Gericht gebracht und zu zwanzig Jahren verurteilt, weil Ihre rechte Hand in der Verhandlung umkippte und Ihr Alibi nicht mehr bestätigte.«
    »Stimmt verdammt genau«, sagte Morella. »Ein gewisser Dick Stew, der heute fest drinsitzt, als Boß des alten Ladens. Wie ich hörte, hat das Kind nur einen neuen Namen erhalten. Cosa Nostra! Na, schön, mir ist es egal, wie der Verein heißt. Ich bin gekommen, weil er mir gehört und ich den Vorstand wieder übernehmen will. Sie haben mir sechs Jahre geschenkt. Deshalb bin ich jetzt schon da.«
    Black Dean nickte.
    »Ich dachte mir so etwas. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder die Jungs lassen Sie kalt abblitzen, oder Sie kriegen wieder Ihren Job als Boß. Ich bin der Meinung, daß Sie wieder Boß werden. Darauf setzen wir, meine Jungs und ich. Wenn Sie es wieder werden, dürfte es sich verdammt gelohnt haben, Ihnen dabei geholfen zu haben, Mr. Morella.«
    Morella schob anerkennend die Unterlippe vor und blickte zu Warton.
    »Clever, der Junge, was?« brummte er. »Okay, du gefällst mir. Wie heißt du?«
    »Dean Henderson. Die Leute nennen mich Black Dean. Das ist Emile Ofaire, den sie den Franzosen nennen, der da heißt Hank Burlester, das ist Allan Payne und das da Mac Proctor.«
    Morella nickte jedem knapp zu, dann wandte er sich wieder an Dean.
    »Es kann sein, daß wir Schwierigkeiten kriegen«, warnte er.
    »Dafür sind wir ja da«, erwiderte Dean gelassen.
    Morella grinste zufrieden. Er griff zum Telefon, wählte, wartete und sagte dann: »Morella. Ich will Stew sprechen. — Hallo, Dick, alter Junge! Wie ist’s mit uns? — Um zehn im Hinterzimmer von McPhersons Bar? Natürlich kann ich mich an McPherson erinnern! Hältst du mich für einen Idioten? Also, der alte Gauner lebt auch noch? Okay, um zehn.«
    Morella legte auf, ging wortlos in sein Schlafzimmer und kam mit einem dicken Bündel Geldscheine zurück. Er drückte es Black Dean in die Hand.
    »Handgeld«, sagte er. »Kennt ihr McPhersons Bar in der 47. Straße? Gleich an der Ecke zum Broadway?«
    Dean Henderson nickte.
    »Geht heute abend dorthin. Kurz vor zehn muß der letzte Mann von euch dasein. Aber kommt einzeln. Sobald ihr seht, daß ich ins Hinterzimmer gehe, bleibt ihr in der Nähe. Wenn aus dem Hinterzimmer auch nur ein einziger ungewöhnlicher Laut zu euch dringt, kommt ihr ’rein. Mit allem, was ihr anzubieten habt.«
    Es war nachmittags gegen drei, als Phil und ich ziemlich abgespannt zurück ins Office im Distriktgebäude kamen. Draußen herrschte eine schon fast polare Kälte, und wir waren froh, als die warme Luft uns umfing, die von der Klimaanlage durch das ganze Distriktgebäude gefächelt wurde.
    »Sag, was du willst«, meinte Phil, während er Hut und Mantel ablegte, »ich brauche jetzt einen Happen zu essen und einen Becher Kaffee. Dieser Rissotkins kann auch noch zehn Minuten warten.«
    »Ich hatte gar nicht die Absicht, etwas dagegen zu sagen.«
    Wir begaben uns in die Kantine. In einer Ecke saß Steve Dillaggio und unterhielt sich mit einem Spitzel. Wir nickten ihm zu, setzten uns in eine andere

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