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Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Titel: Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Ich kann Ihnen schon jetzt sagen, daß sich das Geld im Koffer befand.«
    »Auch ich nehme das an, Sheriff«, sagte ich lakonisch. »Aber der Beweis fehlt nach wie vor. Im Augenblick ist das Geld auch nur von sekundärer Bedeutung. Was mich interessiert, ist dieser Eispickel.«
    »Das komische Werkzeug stammt aus der Eisbox im Drugstore«, sagte mein Freund Phil.
    »Wie hast du das herausgefunden?« fragte ich ihn verblüfft.
    »Ich habe es überhaupt nicht herausgefunden! Mrs. Baker hat es mir gesagt, daß der Eispickel in die Eisbox gehört. Sie muß es schließlich wissen!«
    »Stimmt das, Mrs. Baker?« fragte ich. Jane Baker klamme'rte sich an den Oberarm ihres Mannes. Ihr Gesicht war blaß, und der grellgeschminkte Mund wirkte wie eine klaffende Wunde. Sie nickte verkrampft. »Ja, es stimmt! Der Eispickel gehört in die Eisbox.« Sie starrte dabei unverwandt auf Sheriff Harbin, als drohte ihr von ihm die größte Gefahr.
    Ich betrachtete die Gesichter vor mir. Jedes einzeln — sorgfältig und eindringlich. Eine unerträgliche Spannung stand plötzlich zwischen uns. Dann stellte ich meine Frage: »Kann mir von Ihnen jemand sagen, wer sich an der Box zu'schaffen machte?«
    »Ich war an der Box!« sagte Jane Baker sofort.
    »Sie?«
    »Ja! Ich habe für Mr. Lessers Whisky Eis herausgeholt.«
    »Haben Sie bei der Gelegenheit den Eispickel gesehen, Mrs. Baker?«
    »Ja! Er lag noch dort.«
    »Handelt es sich wirklich um diesen Eispickel, den ich hier in der Handhalte? Sind Sie ganz sicher?«
    »Es ist derselbe, Mr. Cotton!« Bestimmt und sicher kam die Antwort von Jane Baker.
    »Dann muß nach Ihnen noch jemand an der Box gewesen sein!«
    »Ich war auch an der Box!« Jack Marchand schob sich in den Vordergrund. Sein Gesicht war vor Verlegenheit gerötet. »Ich brauchte das Eis für eine Kompresse, Mr. Cotton.« Marchands Fingerspitzen fuhren unbeholfen über die Stirn. »Für die Schwellung…« Er stockte, seine Hand fiel herab, und sein Gesicht rötete sich noch dunkler.
    »Es ist in Ordnung, Marchand«, sagte ich. »Mich interessiert nur, ob sich der Eispickel noch in der Box befand, als Sie sich das Eis holten.«
    »Ja, Sir! Der war noch da. Ich habe noch das Eis damit auseinandergestoßen.«
    »Und nach Ihnen? War da niemand mehr an der Box?«
    »Das kann ich nicht sagen, Sir. Ich habe jedenfalls niemanden bemerkt.«
    »Moment! Ich behaupte, es war noch jemand nach Marchand an der Eisbox!« Die Stimme klirrte vor Kälte.
    Brian Mallroy lehnte am Türpfosten. Die Arme verschränkt. Eine eisige Kälte ging von ihm aus. In seinen Augen glitzerte es.
    »Ich würde nichts sagen, wenn er sich selber gemeldet hätte.«
    Ein spöttisches Lächeln umspielte Mallroys Lippen.
    »Ich gebe dem Mann noch eine Chance von dreißig Sekunden. Wenn er sich dann nicht freiwillig gemeldet hat, werde ich Ihnen - den Namen bekanntgeben, Cotton.«
    »Machen Sie es nicht so spannend, Mann!« fuhr Harbin auf.
    Mallroy lächelte verächtlich.
    Es wurde so still, daß ich das unterdrückte Atmen von, Jack Marchand vernehmen konnte. Baker tupfte sich den Schweiß von der Stirn, den Blick zu Boden gerichtet. Die Sekunden tropften dahin, und die Stille schien bei jedem Schlag aufzustöhnen.
    Jane Bakers Lidschatten zerflossen in den winzigen Schweißperlen und tönten die Krähenfüße in ihren Augenwinkeln schwarz.
    Die letzten Sekunden.
    Brian Mallroy stieß sich von der Tür ab. Sein Gesicht schien plötzlich aus Stein gemeißelt. Sein Blick tastete sich von Gesicht zu Gesicht. Verharrte — blieb voll an Don Lesser hängen.
    »Nein!«
    Don Lesser machte eine entsetzte, abwehrende Gebärde. Es schien, als wollten ihm die Augen aus den Höhlen treten.
    »Das sagt er nur, um sich zu revanchieren!« keuchte er. »Los, du Schweinehund!« brüllte er Mallroy an. »Sag es ihnen, daß du gelogen hast. Daß du mir nur eins auswischen willst.«
    »Auswischen? Wofür, Lesser?« schaltete ich mich ein.
    »Er will es mir besorgen, weil ich ihn einen Mörder genannt habe«, antwortete Lesser kreischend. »Und er ist auch einer! Er — und sonst niemand hat Wade umgebracht. Ich soll für ihn nur den Sündenbock spielen. Das könnte euch so passen. Aber was hat man schon von euch unfähigen Bullen zu erwarten. Euch kann es doch nur recht sein, wenn ihr nur jemanden in die Finger bekommt, dem ihr den Mord andrehen könnt.« Lesser verfiel in ein keifendes unverständliches Gezeter.
    »Nun ist es genug, Lesser!« stoppte ich ihn. Und zu Mallroy gewandt,

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