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Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Titel: Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste Kostenlos Bücher Online Lesen
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forderte ich: »Also, die Zeit ist verstrichen. Wer war es, der sich nach Marchand an der Eisbox zu schaffen machte?«
    Ein sarkastisches Lächeln kerbte sich in Mallroys Mundwinkel ein. Er behielt seine lässige Haltung bei, als er mit ruhiger Stimme erklärte: »Ich! Ich war es, der nach Marchand an der Eisbox war.«
    Wir starrten ihn verblüfft an. Ich mußte zugeben, daß Mallroy die Überraschung gelungen war.
    Meine Frage kam daher eher spontan als wohlüberlegt. »Und der Eispickel? Befand er sich noch in der Box?« Mallroy warf Don Lesser einen langen eisigen Blick zu.
    »Los, antworten Sie! Lassen Sie sich nicht jedes Wort aus den Zähnen ziehen, verdammt!« fuhr ihn Sheriff Harbin an.
    »Ja, der Pickel befand sich noch in der Box«, gab Mallroy widerwillig zu verstehen. »Ich hatte mir gerade eine Erfrischung zurechtgemacht und war auf meinen Platz zurückgekehrt, als ich bemerkte, daß Carolyn aufgewacht war. Das kleine Mädchen bat mich um das Glas. Während ich eine Zigarette rauchte, hatte Carolyn das Glas geleert. Ich wartete, bis sie wieder eingeschlafen war, und ging dann, um mir ein neues Getränk zu bereiten. Ich weiß genau: Als ich mir zum zweitenmal Eis aus der Box holte, war der Pickel verschwunden. Ich erinnere mich deshalb so genau, weil ich ihn vorher benutzt hatte.«
    »Sind Sie dessen sicher, Mallroy?« fragte ich gespannt.
    »Absolut, Mr. Cotton!«
    »Dann hat also in der Zwischenzeit jemand den Eispickel entwendet. Das meinen Sie doch, Mallroy?«
    »Genauso ist es gewesen, Sir! Das versuche ich Ihnen die ganze Zeit klarzumachen.«
    »Ich habe Sie verstanden, Mallroy.«
    »Also, wer war es? Den Namen, Mallroy!« stieß Harbin ungeduldig aus.
    Mallroy hob anklagend seine Hand. Und seine kalte erbarmungslose Stimme schien die atemlose Stille wie ein Peitschenhieb zu zerfetzen.
    »Lesser!«
    Wie auf Kommando ruckten die Köpfe zu Don Lesser herum. Der Dicke griff sich mit einem gurgelnden Laut an die Kehle. Sein Gesicht nahm eine olivfarbene Tönung an.
    »Mr. Cotton«, krächzte er. »Sie werden doch den Anschuldigungen eines Verbrechers keine Bedeutung beimessen!«
    »Das iu entscheiden überlassen Sie ruhig mir, Lesser«, antwortete ich kühl. »Gehen Sie jetzt alle in den Drugstore zurück, und nehmen Sie die Plätze ein, die Sie zum Zeitpunkt des Mordes innehatten.«
    Don Lesser verlor den Rest an Beherrschung. Er zerbrach an meiner kühlen, unnachgiebigen Haltung. Ich hatte es vorausgesehen. Lesser war in Wirklichkeit nur ein großmäuliger Schwächling.
    »Ich gebe es zu, Sir«, stammelte er atemringend.
    Dicke Schweißtropfen perlten über seine Stirn.
    »Ich bin an der Box gewesen. Es war ganz so, wie es Mallroy Ihnen erklärte. Gewiß, ich habe den Eispickel benutzt, aber ich kann mich nicht erinnern, ob ich ihn in die Eisbox zurückgelegt habe. Ich habe an der Theke gestanden, als ich den letzten Whisky trank. Vielleicht habe ich ihn auf den Tresen gelegt. Es wäre doch möglich, Sir. Sie wissen doch, daß ich betrunken war. Ich kann mich wirklich nicht erinnern, Mr. Cotton.«
    Lesser überschüttete uns förmlich mit seinem Wortschwall. Seine Stimme wurde hell und spitz.
    »Aber mit dem Mord habe ich nichts zu tun, Sir. Glauben Sie mir doch. Ich habe von dem Geld doch gar nichts gewußt. Sie können mir doch nicht Zutrauen, daß ich einen Menschen umbringen könnte.«
    Lesser schwankte. Seine Arme sanken kraftlos herab. Marchand und Blydon mußten ihn stützen, als ihn ein Weinkrampf schüttelte.
    »Bringen Sie ihn in den Drugstore auf seinen Platz«, sagte ich steif. »Verhalten Sie sich bitte so, wie ich es Ihnen gesagt habe«, wandte ich mich darauf an die anderen. »Ich möchte, daß jeder wieder seinen Platz einnimmt.«
    Wir schafften den toten Frank Wade in den Abstellraum und wickelten ihn in eine Decke.
    »Was willst du nun anfangen?« fragte mich mein Freund Phil.
    »Ich habe das Gefühl, daß sich die Ereignisse zuspitzen. Der Mörder ist jetzt im Besitz des Geldes. Wer es auch immer war, er hatte unmöglich die Zeit, es unauffindbar zu verstecken. Dafür wurde der Mord zu schnell entdeckt. Folglich wird er es nachholen wollen.«
    »Und wenn er es nicht tut?« fragte Phil skeptisch.
    »Er wird es, verlaß dich darauf! Er hat bisher noch kein Risiko gescheut. Angefangen bei dem Mordanschlag auf mich, dann das lahmgelegte Telefon, das zertrümmerte Funkgerät, der Jeep des Sheriffs. Alles das deutet doch darauf hin, daß er uns unter allen Umständen für eine bestimmte

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