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Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Titel: Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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Atlantic Avenue. Noch ehe sie den Linden Boulevard erreichten, bog der Fahrer in eine schmale Straße ein, die auf beiden Seiten von Fabrikmauern und Lagergebäuden eingesäumt wurde. Durch ein offenstehendes Tor, das zu einer drei Yard hohen Ziegelmauer gehörte, gelangten sie auf einen asphaltierten Parkplatz. Vor einem Geäude, das so aussah, als sei es zum Abbruch bestimmt, machten sie halt. Ein paar Firmentafeln neben dem Eingang waren mit über Kreuz geklebten Papierstreifen versehen; offenbar befanden sich nur noch wenige Betriebe in dem dreistöckigen Gebäude.
    »Steigen Sie aus!« sagte der Fahrer. »Vergessen Sie den Koffer nicht!« Er drückte auf einen Knopf am Armaturenbrett. »Die Türen lassen sich jetzt öffnen.«
    Joyce gehorchte. Der Fahrer stieg gleichzeitig mit ihr aus. Auf dem Parkplatz standen knapp zwei Dutzend Wagen.
    »Gehen Sie voran«, sagte der Mann. Sie sah erst jetzt, wie groß und kräftig er war. Er grinste unverschämt und bewies mit seiner Ruhe, wie sicher er sich seiner Sache war. »Wir müssen in die zweite Etage. Der Lift ist leider außer Betrieb.« Er streckte die Hand aus. »Darf ich Ihnen den Koffer abnehmen?«
    »Das könnte Ihnen so passen, wie?« Joyce ging auf den Eingang zu und stieg dann die Treppen hinauf. In der zweiten Etage roch es nach frischgegerbtem Leder. Der Fahrer öffnete eine Tür, an der sich ein Schild mit dem Aufdruck SHEARLAND FÜRS befand. Durch ein kleines Vorzimmer, in dem eine Blondine in einem schrecklich engen Kleid saß, gelangten sie in das eigentliche Büro, einem großen, überraschend elegant eingerichteten Raum, in dem es sogar eine kleine Hausbar gab.
    Aus einem Drehsessel hinter dem großen Schreibtisch erhob sich ein hochgewachsener Mann von etwa fünfzig Jahren. Er war unaufdringlich elegant gekleidet, hatte scharfe, braungebrannte Züge, dichtes, glatt zurückgekämmtes Haar von silbergrauer Tönung und helle harte Augen, denen nichts zu entgehen schien.
    Joyce wußte sofort, daß dieser Mann gefährlich war. Sie stand einem Gangster gegenüber.
    »Hallo, Miß Heartfield«, sagte er lächelnd und wies einladend auf den Lehnstuhl, an der Besucherseite des Schreibtisches. »Nehmen Sie doch Platz. Ich habe Sie bereits erwartet.«
    Joyce durchquerte den Raum. Sie bemerkte einen zweiten Mann, der an einem der Fenster stand und ihr den Rücken zuwandte. Er kaute auf einem Streichholz herum und hatte seine Hände in den Hosentaschen. Fraglos war er der Leibwächter des elegant gekleideten Gangsters.
    »Gute Arbeit, Jack!« lobte der Gangsterboß. »Du kannst uns jetzt allein lassen.« Der Fahrer nickte und verließ das Büro. Joyce stellte den Koffer ab und setzte sich. Der Gangsterboß nahm gleichfalls Platz. Der Gorilla blieb am Fenster stehen, als ginge ihn das Ganze nichts an.
    »Ich bin Dave Garrick«, stellte sich der Mann am Schreibtisch vor. Seine Zähne waren so weiß und ebenmäßig, daß sie nicht echt sein konnten.
    Er betrachtete Joyce neugierig und mit offenkundiger Bewunderung. »Sie sind sehr schön, Miß Heartfield«, sagte er.
    »Danke«, meinte Joyce trocken. »Darf ich endlich erfahren, was der ganze Zirkus soll?«
    Garrick lächelte. Joyce bemerkte, daß seine Augen dabei hart und wachsam blieben. »Zirkus? Das ist wohl kaum der treffende Ausdruck für die Aktion. Sie sind eine Mörderin, meine Liebe. Bitte unterbrechen Sie mich nicht! Ich weiß, daß Sie Ihren Bruder umgebracht haben!«
    »Erstens war John nicht mein leiblicher Bruder, und zweitens bin ich keine Mörderin«, sagte Joyce erregt. »Sie vergessen, daß ich selbst um ein Haar das Opfer eines Mordanschlages geworden wäre.«
    »Ein geschicktes Ablenkungsmanöver von Ihnen«, meinte Garrick und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Sie riskierten die kleine Vergiftung, um nicht der Tat verdächtigt zu werden. Ein kleiner Schluck und eine entsprechend vorsichtige Dosierung genügten schließlich schon, um das FBI zu täuschen.«
    »Das ist doch völlig verrückt!«
    »Beantworten Sie mir ein paar Fragen«, meinte Garrick lächelnd. »Wie sind Sie an das Geld herangekommen?«
    »Es ist mein Geld! Es ist mein rechtmäßiges Erbe«, sagte Joyce heftig.
    Garrick lachte leise. »Darum geht es doch gar nicht, Verehrteste. Damit beantworten Sie nicht meine Frage. Sie brauchten zwei Schlüssel — deshalb mußte er sterben. Eine feine Familie, diese Heartfields, das muß Ihnen der Neid lassen!«
    »Kam der Mann, der John zu erpressen versuchte, in Ihrem Auftrag in

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