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Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Titel: Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihren Arm und zog sie aus dem Zimmer. »Legen Sie sich ins Bett, Jane«, schlug ich vor, während wir im Fahrstuhl nach unten fuhren. »Oder sehen Sie sich einen Gangster-Film an. Das ist genauso spannend und ungefährlich.«
    Ich wußte, daß ich tauben Ohren predigte. Sie würde sich viel Mühe geben, am Ball zu bleiben. Der Geruch einer Sensation lag in der Luft, und darauf reagierte Jane wie ein guter Jagdhund, dem die Witterung eines Wildes in die Nase steigt.
    ***
    Eine halbe Stunde nach zehn Uhr steuerte ich den Jaguar in eine Parklücke, die sich nur wenige Yard vom »Seven Stars Club« befand.
    Von den sieben Neonsternen über dem Clubeingang brannten nur fünf. Der Portier war ein Neger. »Kommen Sie ’rein, Mister!« trompetete er. »Alle unsere Girls haben erste Preise als Schönheitsköniginnen gewonnen.«
    Das Innere des Ladens war in die übliche erdbeerrote Beleuchtung getaucht. Knapp ein Dutzend Girls langweilten sich an der Bartheke. Mit Ausnahme eines total betrunkenen Mannes, war ich der einzige Gast. Die'Mädchen setzten ihr Berufslächeln auf.
    »Wer ist Yvonne?« fragte ich.
    Das Lächeln erlosch. Die Schultern fielen nach vorn. »Ah, ein Schnüffler!« stellte eine Schwarzhaarige fest.
    Yvonne rutschte vom Barhocker herunter. Sie war ein dickliches Mädchen mit einem runden und wenig ausdrucksvollen Gesicht. Sie lächelte mich an. »Hallo! Sind Sie wirklich ein Bulle?«
    Ich zog sie etwas zur Seite. »Ich bin einer, und ich habe verdammt wenig Zeit.«
    »Spendieren Sie mir trotzdem einen Whisky?«
    »Später! Kennen Sie Camillo DeFlora?«
    »Camy?« Sie zog die nachgemalten Augenbrauen hoch. »Als er zuletzt hier war, betrank er sich fürchterlich?«
    »Wann war das?«
    Sie dachte nach. Dann nannte sie ein Datum, und es war der Tag, an dem Mary Hill ermordet worden war.
    »Er sagte, ich müßte ihn trösten«, berichtete das Mädchen. »Ich gab mir Mühe und war nett zu ihm. Später kam Karch und holte ihn ’raus. Karch war wütend, weil Camy sich betrunken hatte.«
    »Wer ist Karch?«
    »Ken Karch! Auch ein Gast unseres Clubs. Ich glaube, es war Karch, der Camy zum erstenmal mitbrachte.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wo ich De Flora finden kann?«
    Sie blickte zur Decke und flötete ein paar Schlagertakte vor sich hin. »Keine Ahnung«, sagte sie schließlich.
    Ich faßte sie an den nackten Armen, und ich fürchte, ich faßte ein wenig heftig zu, denn sie verzog den bemalten Mund.
    »Hören Sie gut zu, Yvonne! Vermutlich hängt Ihr lieber Camy in einer ganz bösen Geschichte drin. Wenn sich herausstellt, daß .Sie ihn unterstützen, kann es auch für Sie sehr unangenehm werden.«
    Sie blieb störrisch. »Ich wüßte nicht, warum ich einem Schnüffler gefällig sein sollte, der nicht einmal ’nen Whisky für mich zahlen will«, maulte sie. »Lassen Sie mich los!«
    Ich hatte einfach keine Zeit, mich hinhalten zu lassen. Ich zog eine Zehn-Dollar-Note aus der Tasche, drückte sie ihr in die Hand und fauchte sie an: »Zehn Dollar für vier Whisky und ich gehöre zum FBI. Wo finde ich DeFlora?«
    Ich weiß nicht, ob die zehn Dollar oder die drei Buchstaben gewirkt haben. Yvonne erschrak, aber gleichzeitig schlossen sich ihre Finger fest um den Geldschein.
    »Er hat eine kleine Wohnung in der 30. Straße. Hausnummer 405.« Sie kicherte in sich hinein. »Es gibt nur einen Zugang zu Camys Bude. Sie müssen durch die Kneipe im Erdgeschoß.«
    »Wissen Sie' auch, wo Ken Karch wohnt?«
    »Nicht genau, G-man! Er soll ’ne Autoreparaturwerkstatt in der Gegend am Morris-Park haben. Ich war nie dort.«
    Ich verließ die Bar. In der Garderobe stieß ich mit dem Negerportier zusammen, der in der Nähe des Vorhanges stand. Er riß mit einer devoten Geste die Mütze vom Kopf. Ich nickte ihm noch einmal zu, dann eilte ich zu meinem Wagen.
    Ich fuhr zur 30. Straße. Nummer 405 war eine düstere Mietskaserne. Im Parterre befand sich die Kaschemme, von der das Mädchen gesprochen hatte.
    Es handelte sich um eine gewöhnliche Kneipe. An der Theke standen vier Männer. Sechs oder sieben saßen an den wenigen Tischen. Einige spielten Karten oder würfelten um den nächsten Drink. Niemand machte Krach, niemand schien betrunken zu sein.
    Ich stellte mich an die Schmalseite der Theke und winkte den Wirt heran. »FBI«, sagte ich. »Ich suche Camillo DeFlora. Jemand sagte mir, er wohne bei Ihnen?«
    Der Kaschemmenbesitzer kratzte sich hinter den Ohren. »Falls der Junge etwas auf dem Kerbholz hat, G-man, so sage ich

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