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Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Titel: Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete Kostenlos Bücher Online Lesen
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setzte sie hinzu: »Ich hätte Sie für klüger gehalten, Jerry. Sie verscherzen sich Ihre besten Chancen.« Ich kam nicht mehr dazu, Sie zu fragen, was Sie meinte, denn das rote Ruflicht leuchtete an der Sprechanlage auf. Ich nahm den Hörer ab. »Ich erwarte Sie im Hauptquartier, Jerry«, sagte Mr. High. »Ich wünsche einen Bericht.«
    »In zehn Minuten, Sir!«
    Ich hängte ein. »Kann ich Sie an dem nächsten Taxistand absetzen, Jane? Ich muß zum Hauptquartier.«
    »Nehmen Sie mich mit? Mein Renault steht ganz in der Nähe.«
    Als ich acht Minuten später vor dem Hauptquartier aus dem Jaguar schlüpfte, lächelte sie mich an. »Besser in Freundschaft mit Ihnen versöhnt, als im Streit miteinander verlobt. Gute Nacht, Jerry!«
    Sie drehte ab und sauste die Straße hinunter. Sie lief nicht unsicher wie die meisten Frauen, sondern sie rannte, als trüge sie Spikes und die Straße wäre eine Aschenbahn.
    ***
    Mr. High saß hinter seinem Schreibtisch. Es war jetzt eine halbe Stunde nach Mitternacht, aber der Chef saß so aufrecht, als wäre es acht Uhr morgens. Er wies auf einen Stuhl.
    »Die Männer, die in der 30. und in der 125. Straße erschossen wurden, sind identisch mit den Mördern von Mary Hill?« fragte er.
    »Ja, mit größter Wahrscheinlichkeit. Ken Karch trug eine Carter-Pistole in der Halfter. Der mikroskopische Kugelvergleich wurde noch nicht durchgeführt, aber es wäre ein ungewöhnlicher Zufall, wenn bei der Ermordung von Mary Hill eine andere Carter-Pistole benutzt wurde.«
    »Gibt es irgendwelche Hinweise für die Gründe der Entführung?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Olga Molloys Entführer haben darüber kein Wort verloren. Ich glaube, sie kannten die Gründe selbst nicht. Sie gehorchten dem Kommando eines Chefs.«
    »Und der Chef ließ sie erschießen?«
    »Er spürte, daß wir DeFlora und Karch dicht auf den Fersen saßen. Ich nehme an, daß er die Kneipe beobachten ließ, hinter der DeFlora wohnte. Als ich diese Kneipe in der 30. Straße betrat, stand es fest, daß wir nahe daran waren, DeFlora zu fassen. Der Boß reagierte prompt.«
    »Er muß darauf vorbereitet gewesen sein, DeFlora von der einen Sekunde zur anderen umbringen zu können. Einer seiner Leute muß also ständig die Kaschemme beobachtet haben.«
    »Die Beobachtung einer Kneipe ist einfach. Der Mann brauchte sich nur an einen Tisch zu setzen und einen Drink zu bestellen.«
    Ich erinnerte mich an das Geschicklichkeitsspiel, griff in die Tasche und legte es vor Mr. High auf den Schreibtisch. Er nahm es auf und drehte es zwischen den Fingern.
    »Ein Mann ließ es auf seinem Platz in der Kneipe liegen«, erklärte ich. »Morgen werde ich im Archiv prüfen, ob wir den Mann kennen.«
    »Spielte er damit?« fragte der Chef und hielt mir die verschlungenen Ringe hin. Ich nahm sie und schob sie in die Tasche. »Ja, und er gab sich eine Menge Mühe, mir sein Gesicht nicht zu zeigen.«
    »Glauben Sie, daß der Besitzer der Reparaturwerkstatt von demselben Täter erschossen wurde wie DeFlora?«
    »Der gleiche Täter hätte sicherlich in beiden Fällen dieselbe Waffe benutzt. DeFlora wurde aber mit einer Maschinenpistole zusammengeschossen. Karchs Mörder dagegen verfeuerte das gesamte Magazin einer Pistole. Er benutzte ein 34er Kaliber, und er tötete ihn aus nächster Nähe. Vielleicht telefonierte er vorher mit ihm. Auf jeden Fall wunderte sich Karch über irgend etwas bei diesem Anruf. Ich wünschte, wir wüßten, was es war.«
    »Soweit wir bisher feststellen konnten«, sagte Mr. High, »waren DeFlora und Karch keine großen Ganoven. Karch wurde einmal wegen Hehlerei bestraft, weil er mit gestohlenen Autoreifen gehandelt hatte. DeFlora besaß ein bescheidenes Vorstrafenregister. Warum begehen beide plötzlich so schwere Verbrechen wie Entführung und Mord?«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung, Sir. Soweit es die Ermordung der unglücklichen Mrs. Hill betrifft, glaube ich, daß es ihr gelang, sich zu befreien, und daß Karch sie aus diesem Grunde erschoß.«
    »Warum entführten sie überhaupt die Frauen von FBI-Beamten?«
    Ich sah den Chef an.
    »Keine Ahnung«, wiederholte ich, »aber vielleicht werden wir es erfahren, wenn sie zum drittenmal die Frau eines G-man entführen.«
    Einige Sekunden lang hing Schweigen im Raum, nur unterbrochen vom leisen Klopfen des Bleistiftes, mit dem Mr. High auf die Tischplatte seines Schreibtisches schlug- »DeFlora und Karch sind tot«, sagte er schließlich leise.
    »Der Mann, der sie

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