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Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York

Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York

Titel: Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu bemühen. Firenza war ein Taugenichts. Außerdem war er schwarz nach Amerika eingewandert. Sein Leben war verpfuscht. In Bari wartet der Staatsanwalt mit einer Mordanklage auf ihn. Aldo kann mir also im Grunde dankbar sein, daß ich ihm manches ersparte.«
    »Sie haben ihn also umgebracht«, fragte ich geradeheraus.
    »Pfui«, sagte er angewidert, »so etwas tut Hempy nicht. Ich habe ihn umbringen lassen.«
    Er sagte es mit einem unschuldsvollen Blick und einem kleinen Lächeln, das mich an einen Song aus Germany erinnerte, den ich vor ein paar Tagen in einer Show gehört hatte: Du lächelst wie ein Engel, doch ein Engel bist du nicht…
    Atemberaubend aber war es schon, was dieser nachgemachte Mandarin sich da leistete. Ich war immerhin sprachlos.
    Phil faßte sich doch wieder schneller. »Okay, Mr. Hempy«, sagte er, »das wäre also schon klar. Einzelheiten können Sie dem District Attorney erzählen. Wir haben noch eine andere Frage an Sie. Wir wollen Ihnen ein Bild zeigen…«
    Fratelli nickte. »Von mir aus. Aber ich möchte nicht, daß Sie Ihre ungemein wertvolle Zeit an mir verschwenden, G-men. Sie haben doch sicher wichtige Dinge zu tun. Sehr wichtige.«
    Er betonte die letzten zwei Wörter so, daß ich stutzte.
    Er merkte es sofort und schaute mich fragend an. »Oder wissen Sie etwa nichts davon? Ich kann mir denken, daß sich die Geheimdienste gegenseitig sehr viel Konkurrenz machen…«
    »Wir sind kein Geheimdienst, Mr. Fratelli«, warf Phil ein. »Wir sind die Bundeskriminalpolizei!«
    »Sorry«, sagte Fratelli, »ich wollte Sie nicht beleidigen. Aber soviel ich weiß, haben Sie doch auch schon reine Geheimdienst- und Abwehraufgaben gehabt. Sie — damit meine ich das FBI.«
    »Wir wollen uns mit Ihnen nicht über unseren organisatorischen Aufbau und über die Aufgaben des FBI unterhalten«, sagte ich knapp, »sondern…«
    »Sondern?« fuhr er mir in die Parade.
    Und dann riskierte ich es aufs Geratewohl.
    »… über die Ratten, Mr. Fratelli!«
    ***
    »Wer ist denn das?« fragte der Patrolman Jim Earner und gähnte herzhaft.
    Er war auf dem Weg nach Hause. Er war hundemüde, denn zuerst hatte er seine normale Nachtschicht bis morgens um acht Uhr gemacht, und dann hatte er vor dem Distriktgericht im Court House eine Aussage machen müssen. Sein Captain hatte, ebenso wie er selbst, angenommen, diese reine Formsache sei spätestens um neun erledigt. Doch die Vernehmung hatte sich bis nach zwölf Uhr hingezogen.
    »Kennst du ihn?« fragte der Desk Sergeant.
    Jim Earner gähnte wieder herzhaft und schob sich dann die Mütze ins Genick. »Es ist schwer, Robert«, meinte er nach kurzer Überlegung, »wenn ich jetzt nein sage, lüge ich. Und wenn ich ja sage, bekomme ich von dir oder vom Captain gewaltig eins aufs Haupt.«
    »Wieso?«
    Earner gab seiner Mütze einen neuen Stoß, so daß sie zur Abwechslung mit ihrem vorderen Rand über der Nasenwurzel des Patrolmans landete.
    »Jeden Mist«, fragte Jim Earner den Desk Sergeant, »hast du doch auch nicht unter den berühmten ,Besondere Vorkommnisse eingetragen, oder?«
    Der Sergeant schüttelte seinen ergrauten Kopf.
    »Siehst du«, sagte Earner wieder.
    »Also kennst du ihn«, stieß der Beamte hinter dem hohen Pult nach.
    »Ja, verdammt«, knirschte Earner. »Wenn ich mich nicht irre, ist er Lieutenant oder Captain bei der Army.«
    Der Desk Sergeant stieß einen scharfen Pfiff aus. »Los, Jim, jetzt rede weiter. Das Fahndungsfoto kommt vom FBI. Die G-men wollen wissen, wo der Mann in der letzten Zeit — Moment…«
    Der Desk Sergeant blätterte in dem Stapel Papier, den er vor sich liegen hatte.
    »Okay, wir können prüfen, ob wir das gleiche meinen«, schlug Jim Earner vor. »Ich weiß nämlich genau, wann ich einen Mann gesehen habe, der so aussah wie dieser Mann hier!«
    Der Sergeant hatte inzwischen gefunden, was er suchte. Er hob fragend den Kopf.
    »Wann war denn diese Demonstration für das Großmaul, für Cassius Clay, weißt du, dieser Sitzstreik…« fragte Jim Earner.
    »Moment«, murmelte der Sergeant wieder und blätterte in seinem dicken Dienstbuch. Danach stand er plötzlich auf und zog seinen Uniformrock gerade. »Komm mit zum Captain. Es ist wichtig, und das Datum stimmt. Die Demonstration war am 14. April. Das FBI will wissen, ob dieser Mann hier zwischen dem 13. und 15. April gesehen wurde!«
    »Oh, verdammt«, sagte Jim Earner erschrocken.
    Er gab seiner Mütze wieder den korrekten Sitz, zog Jacke Und Schlips gerade und machte ein

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