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Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York

Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York

Titel: Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Außerdem bin ich da sicher, daß die Biester genau die richtige Wirkung haben, wenn ich sie loslasse!«
    »Sie werden Sie nicht loslassen, Fratelli!« wandte ich ein. »Ich glaube nämlich nicht, daß die Gefängnisverwaltung Ihnen gestatten Wird, die Biester in der Zelle zu halten.«
    Diese Bemerkung war gezielt, um ihn zu reizen. Ich wollte, daß er seine Karten auf den Tisch legte.
    Er tat es auch.
    »Komm von deinem hohen Roß herunter, G-man! Du kannst zehn Haftbefehle gegen mich in der Tasche haben. Weißt du, was sie wert sind? Weniger als ein einziger verfluchter Rattenschwanz!«
    Er lachte höhnisch.
    »Was versprechen Sie sich von Ihrem Verhalten, Fratelli?« fragte Phil ruhig.
    »Was ich mir verspreche? Du kannst es dir doch selbst ausrechnen, G-man! Ich bin am Ziel meiner Wünsche! Jetzt ist für mich alles nur noch ein Kinderspiel! Alles, alles, alles! Ich habe euch in der Hand! Euch, das FBI! Und alle Behörden dieses Landes! Die Army — einfach alles! Ich weiß genau, was es mit diesen verdammten Ratten auf sich hat! Ich weiß, daß ihr davor zittert. Alle! Ich kann mir denken, daß in Washington verdammt viele Leute nicht mehr schlafen können! Ja, hört nur zu! Ihr könnt alles wissen! Nur eines nicht, wo ich die Ratten habe! Ja, ihr könnt wissen, daß ich lange nach einer solchen Möglichkeit gesucht habe. Irgendeine von den neuen Waffen wollte ich schon immer in die Hand bekommen! Deshalb habe ich mir für teures Geld diese verdammten Tropfen beschafft, mit denen man auch den härtesten Kerl willenlos machen kann. Nein, ihr könnt beruhigt sein, dieser Captain hätte kein Wort gesagt. Und mehr als ein, zwei Whiskys hätte er nie getrunken. Aber ich hatte die Tropfen. Sie nahmen ihm den Willen, und er nahm Rauschgift. Und er quatschte…«
    Phil und ich sahen uns an. Wir wußten, wovon er sprach.
    Ein Psychomedikament, das in Geheimdienstkreisen sehr gut bekannt ist. Ein Medikament, das die Psyche eines Menschen verändern kann.
    Eine Wahrheitsdroge, wie sie von gewissen Geheimdiensten bei der Gehirnwäsche angewendet wird. Man mußte sie Captain Robertson bei seinem ersten Besuch in New York in einen Drink gemischt haben. Alles andere war klar.
    Nein, Robertson konnte nicht einmal ein Vorwurf gemacht werden. Hawkins hatte uns noch aufgeklärt: Fratellis Lokale hatten durchweg nach außen hin einen recht guten Ruf. Zum Teil sogar erstklassiges Publikum.
    »Mein Großvater war Bandit in den Abruzzen, drüben, in Italy, in Europa«, sagte Fratelli fast schwärmerisch. »Mein Vater war schon weniger primitiv. Er war Eisverkäufer in Switzerland. Und er machte seine Nebengeschäfte, die es ihm gestatteten, eines Tages in die USA auszuwandern. Ich bin der dritte in diesem Glied. Ich war nie Bandit und habe nie Gelati verkauft. Ich bin geborener Amerikaner, und ich mache solide Geschäfte. Nein, ich bin nicht mehr arm, aber es reicht mir noch nicht. Und ich will keine Angst mehr haben. Vor euch, vor dem Staatsanwalt, vor dem Zuchthaus.«
    »Schluß jetzt, Fratelli«, sagte ich scharf. »Was wollen Sie?«
    »Viel«, lächelte er, »sehr viel. Aber ich fange bescheiden an. Zuerst will ich meinen Freund Giovanni Frutta wiederhaben. Er sitzt in Sing-Sing, mit einem Urteil wegen Mordes in der Tasche. Ihn will ich wieder in meine Arme schließen. Und dann geht es weiter!«
    »Nein«, schüttelte ich den Kopf. »Sie werden ihm allenfalls Gesellschaft leisten. In Sing-Sing.«
    »Wollen Sie mich mitnehmen?« .fragte er.
    »Ja«, sagte Phil an meiner Stelle.
    »Schön«, sagte er fast träumerisch. »Das wird aber mein Freund merken, der zur Zeit auf die Ratten aufpaßt. Und er wird die lieben Tierchen loslassen…«
    »Sie werden ihn zuerst auffressen!« warf Phil ein.
    »Macht nichts«, sagte Fratelli alias Hempy. »Aber danach werden sie sich wie die Pest über New York ausbreiten! Sie werden Kinder, Frauen und Männer zerfleischen, sie werden Seuchen ausbreiten, sie werden andere Tiere mit ihrer Tollwut infizieren, sie werden sich unendlich vermehren, mit anderen Ratten paaren, sie werden die Schiffe im Hafen überschwemmen und in alle Welt hinausgetragen werden, sie werden der Schrecken der Welt sein. Und niemand mehr wird ihnen Einhalt gebieten können! Niemand außer mir, Tonio Fratelli!«
    Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Ich blickte Phil an und sah, daß er die Zähne fest zusammenbiß.
    »Haha«, lachte Fratelli. »Es ist so, wie ich es sage. Fragt diesen Captain Robertson, fragt die

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