Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Titel: Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
wir«, sagte ich. »Ich möchte noch mal mit Mike Hounders sprechen, bevor sein Bruder hier aufkreuzt. Ich habe das Gefühl, daß uns Mike noch nicht alles gesagt hat.«
    ***
    Der Wagen fuhr in Richtung Paterson. Seit drei Stunden saß Paul Alderhood am Steuer. Er fluchte. Die Mühle, es war ein Wäscherei-Fahrzeug, machte höchstens vierzig Meilen in der Stunde.
    Und Paul Alderhood schwitzte jedesmal, wenn ihm eine Polizeistreife begegnete. Schließlich hatte er eine nicht alltägliche Fracht auf seinem Wagen. Wie sollte er Polizisten erklären, warum eine Leiche zwischen den schmutzigen Wäschestücken lag! Dieser Transport über Land war das einzige Risiko seines Auftrags. Aber der Boß hatte darauf bestanden. Und Paul Alderhood, der eiskalte Mörder, der sich sonst vor niemandem duckte, fügte sich.
    Kurz vor St. Johns bog er vom Highway ab. Nach knapp drei Meilen erreichte er den kleinen Privatflugplatz, dessen Hallen und Gebäude längst verfallen waren. Dafür befand sich die Landebahn in einem ausgezeichneten Zustand.
    Alderhood stoppte den Wagen vor einer windschiefen Holzbaracke und drückte auf die Hupe.
    Ein Mann mit einer Beinprothese, der sich schon mindestens eine Woche nicht rasiert hatte, humpelte auf ihn zu. »Bringst du die Wäsche?« fragte er mit einem schiefen Grinsen.
    »Quatsch nicht so dämlich«, fuhr ihn Alderhood an. »Ich bin froh, wenn ich ihn loswerde!«
    Der Mann wackelte mit dem Kopf. »Nerven, was? Es ist eben leichter, jemandem den Hals zuzudrücken, als ihn spurlos verschwinden zu lassen. Na, beruhige dich, wir machen das schon. Johnny fliegt in einer halben Stunde los.«
    »Johnny?« fragte Alderhood mißtrauisch. »Wer ist denn das schon wieder?«
    »Unser Pilot. Der Boß denkt eben an alles.«
    Paul Alderhood stieg nachdenklich aus dem Führerhaus. ,Der Boß denkt eben an alles’. Dieser Satz ging ihm nicht aus dem Kopl Er sorgte dafür, daß alle Mitwisser seines Geheimnisses verschwanden. Wann würde er, Alderhood, an der Reihe sein?
    Der Killer öffnete die hintere Wagentür. Sie hoben den toten Benjamin Cook heraus und trugen ihn in die Baracke. Der Einbeinige hatte schon alles vorbereitet. In der Mitte des schmutzigen und nur spärlich möblierten Raumes lag eine große Zeltbahn. An der Wand waren Steine aufgetürmt.
    Sie legten Cook auf die Zeltbahn, packten die Steine dazu, und der Einbeinige nähte das ganze mit dünnen Hanfstricken zu. Dabei sprachen sie kein Wort.
    Als sie mit ihrer grausigen Arbeit fertig waren, trugen sie das Bündel nach draußen und verstauten es im Heck einer Sportmaschine, die abflugbereit auf dem Rollfeld stand.
    »Wo ist denn dieser Johnny?« knurrte Alderhood. »Ich will sehen, wie ihr ihn fortbringt.«
    »Hier«, sagte plötzlich eine Stimme hinter ihm.
    Alderhood fuhr herum. Vor ihm stand eine junge Frau in einer schwarzen Lederkombination. Alles an ihr war schwarz, mit Ausnahme der Haut.
    »Sie… Sie sind Johnny?« stotterte Alderhood überrascht.
    Die Frau zeigte ihre ebenmäßigen Zähne. »Ich bin Johnny. Was dagegen, Paul?«
    »Nein, nein, durchaus nicht«, beeilte sich Alderhood zu versichern. Die Frau vor ihm war schlank. Und sie war schön. Von einer kalten, blutleeren Schönheit, die an einen Vampir erinnerte.
    »Dann… guten Flug. Ich muß zurück.«
    Die Frau streckte die Hand aus. »Das mußt du nicht, Paul«, sagte sie gurrend. »Du fliegst mit mir. Wie soll ich denn deinen Freund aus dem Flugzeug befördern? Ich bin eine schwache Frau.«
    Alderhood wurde es heiß und kalt unter ihren Blicken. Er verlor seine sonst so kühle Überlegung. Er dachte nur daran, wie es sein müßte, mit dieser Frau allein zu sein. Man konnte ja nach Erfüllung des Auftrags irgendwo notlanden.
    Doch dann erinnerte er sich noch rechtzeitig an den Boß. »Ich muß zurück nach New York, sorry. Aber…«
    »Steig ein«, schnurrte sie so sanft wie eine Katze, die eine Maus zu einem kleinen Spielchen einladen will. »Der Boß weiß Bescheid. Ich habe vorhin noch mit ihm gesprochen. Er ist damit einverstanden, daß du mich begleitest.«
    Paul Alderhood kletterte in die Maschine und nahm auf dem Sitz des Co-Piloten Platz. Die Frau schwang sich neben ihn. Dann warf sie den Motor an, ließ ihn Warmlaufen und gab anschließend dem Einbeinigen das Zeichen, die Bremsklötze wegzuziehen.
    Sie schob den Gashebel vor. Der Motor kam auf Touren, die Maschine rollte an und hob sich nach knapp zweihundert Yard in die Luft. Sie nahm östlichen Kurs auf und flog in

Weitere Kostenlose Bücher