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Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Titel: Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle Kostenlos Bücher Online Lesen
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Richtung Peekskill auf den Atlantik zu.
    Während sie die Sportmaschine sicher über die tiefhängende Wolkendecke zog, flirtete sie mit Paul Alderhood, daß er den Verstand zu verlieren drohte. Wie gebannt starrte er auf ihr schmales Profil und lauschte ihren Reden, als ob sie eine Offenbarung wären. Paul Alderhood vergaß völlig, weshalb er sich in der Luft befand und welchen Auftrag er auszuführen hatte. Er malte sich aus, wie es sein würde, wenn er mit Johnny gelandet war.
    Längst lag die Ostküste hinter ihnen. Sie verließen die Dreimeilenzone, und die Frau zog die Maschine weit nach unten.
    »Es ist soweit«, sagte sie plötzlich. »Kein Schiff ist in der Nähe. Hier ist der richtige Platz.«
    Paul Alderhood erhob sich schwankend von seinem Sitz. Dahinter befand sich eine Bodenluke.
    »Riegel weg«, befahl sie.
    Alderhood tat es. Was er nicht sehen konnte, war, daß die Frau die automatische Steuerung einschaltete. Ohne die geringste Schwankung flog die Maschine geradeaus.
    Paul Alderhood öffnete die Luke. Nur mit größter Anstrengung gelang es ihm, den schweren Sack an die Luke heranzuwälzen.
    Er war so mit seiner grausigen Arbeit beschäftigt, daß er nicht merkte, wie ein dunkler Schatten hinter ihm auftauchte. In dem Augenblick, als Alderhood das leblose Bündel durch die Luke stürzte und sein ganzes Gewicht in den Stoß legte, half die Frau von hinten nach.
    Alderhood spürte ihren Schuh im Rücken. Ein ungläubiges Staunen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Er versuchte, sich an den Rand der Luke zu klammern, aber die Frau schlug ihm einen Schraubenschlüssel auf die Finger.
    Paul Alderhood hatte noch kein Wort gesprochen. Er starrte nur die Frau an, die seine Mörderin war. Erst als er stürzte, öffnete sich sein Mund zu einem gräßlichen Schrei.
    ***
    Im Untersuchungsgefängnis hatten wir Pech. Mike Hounders befand sich zur Vernehmung beim Untersuchungsrichter. Es konnte noch Stunden dauern.
    Phil rief unsere Dienststelle an, und als wir den Bescheid bekamen, daß Mikes Bruder Bob nicht wie verabredet auf uns wartete, fuhren wir gleich weiter. »Er wohnt in einer kleinen Pension in der 75. Straße West«, sagte Phil. »Vielleicht erreichen wir ihn dort.«
    Ich lenkte den Jaguar zur Amsterdam Avenue. Kurz nach elf Uhr stellte ich den Wagen vor dem Eingang der Pension ab. Das Haus machte einen ärmlichen Eindruck. Innen war es jedoch ordentlich und vor allem sauber.
    Der Portier fragte uns nach unseren Wünschen. Er mochte vielleicht fünfunddreißig Jahre alt sein. Sein linker Ärmel steckte lose in der Tasche.
    »Wir möchten Mr. Hounders besuchen«, sagte ich. »Welche Zimmernummer hat er?«
    Der Portier brauchte nicht nachzusehen. »Mr. Hounders ist heute morgen abgereist.«
    »Abgereist?« wiederholte Phil.
    »Ja, ganz plötzlich. Wir haben uns auch gewundert. Zwei Männer haben ihn abgeholt.« -Wir waren hellwach. »Hatten Sie den Eindruck, daß Mr. Hounders freiwillig mitging. Ich meine, ist Ihnen etwas Besonderes aufgefallen?«
    Der Portier machte ein erschrockenes Gesicht. »Zuerst nicht«, sagte er. »Aber jetzt, wo Sie mich danach fragen…« Ich zeigte ihm meinen Stern.
    »Ja…«, sagte er nachdenklich. »Die beiden Männer waren reichlich komisch. Sehr elegant, aber trotzdem schienen sie in die Anzüge nicht zu passen. Sie traten sehr bestimmt auf. Der eine war besonders groß. Eine richtige Schlägertype.«
    »Und Hounders?«
    »Er schien etwas blaß zu sein, als ,er die Treppe herunterkam. Sie hatten ihn in die Mitte genommen.«
    Mir war sofort klar, daß Bob Hounders entführt worden war. Aber warum?
    »Können wir das Zimmer sehen?« fragte Phil.
    Der Portier nickte und führte uns in den zweiten Stock.
    Es war das übliche Pensionszimmer, einfach und stillos. Das Bett war noch nicht abgezogen, sonst war alles peinlich sauber.
    Phil untersuchte den Raum. Er konnte nichts finden, was uns vielleicht einen Hinweis gegeben hätte.
    Als wir die Treppe hinunterstiegen, blieb der Portier plötzlich stehen.
    »Mir fällt da plötzlich etwas ein«, meinte er zögernd. »Ich weiß allerdings nicht, ob es wichtig ist.«
    »Nur zu«, ermunterte ihn Phil.
    »Als die beiden hereinkamen, konnten sie mich nicht sehen. Ich stand in der Telefonzelle und hatte gerade ein Gespräch beendet. Und da sagte der Große zu dem anderen, daß er allein nach St. Johns fahren würde. Es sei zu wenig Platz im Wagen für die lange Strecke.«
    »Sie haben deutlich gehört, daß er St. Johns

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