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Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Titel: Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle Kostenlos Bücher Online Lesen
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Phil löschte die Lampe. So standen wir eine Weile völlig bewegungslos.
    Und dann hörten wir es wieder…
    Erst ein feines Singen, dann undeutliches Gemurmel. Es kam von überall her, von oben und unten, von beiden Seiten. Der Beton verstärkte die Schallwirkung, machte es aber uns unmöglich, den Ort genau auszumachen, von dem die Stimmen kamen.
    Vorsichtig schlichen wir weiter.
    Plötzlich wurde es gleißend hell um uns. Es war ein erbarmungsloses, grellweißes Licht. Es erinnerte mich an die schmerzende Helle von Magnesiumbomben.
    »Bleiben Sie stehen«, sagte eine schneidende Stimme. »Die geringste Bewegung wird auch Ihre letzte sein.«
    Wir gehorchten. Was blieb uns übrig! Wir standen wie auf einer Bühne vom Scheinwerferlicht angestrahlt.
    »Legen Sie Ihre Waffen ab«, sagte der Unbekannte. »Und probieren Sie keine Tricks. Es würde nichts nützen. Ich bin unerreichbar für Sie!«
    Unsere Revolver polterten auf den Boden.
    »Ist das alles?«
    »Sie können sich ja überzeugen«, spottete Phil. »Wir pflegen kein Waffenarsenal mit uns herumzutragen.«
    »Gehen Sie fünf Schritte vorwärts, dann drehen Sie sich nach rechts, bis Sie auf die Wand stoßen. Legen Sie die Hände an die Wand und stellen Sie sich auf die Fußspitzen.«
    »Das muß er bei der Polizei gelernt haben«, sagte ich. »Die Methoden kommen mir so bekannt vor.«
    Wir führten den Befehl aus. Unsere Sinne waren aufs äußerste angespannt. Der Unbekannte mußte handeln, er würde uns kaum an der Wand stehen lassen.
    Plötzlich erlosch das Licht. Im gleichen Augenblick spürte ich einen Luftzug hinter mir. Phil und ich hechteten zur Seite.
    Und dann schrie jemand auf…
    ***
    Morley fuhr auf seinem Stuhl herum und starrte auf die Frau, die so plötzlich in seiner primitiven Bude aufgetaucht war. Es war Johnny. Sie trug wieder die schwarze Lederkombination. In der Rechten hielt sie eine Pistole, auf die ein Schalldämpfer aufgeschraubt war.
    »Du Idiot«, sagte sie kalt. Und dann wiederholte sie noch einmal: »Du Riesenidiot!«
    Morley erhob sich vom Stuhl. Seine Augen glitten unruhig hin und her.
    »Ich… ich habe doch…«
    »Du hast behauptet, sie hätten den Eingang zum Stollen nicht gefunden«, sagte die Frau gefährlich ruhig. »Was suchen sie also in der Remise?«
    »Ich… ich habe keine Ahnung…«
    »Wo sind Rolly und Hai?«
    »Unten. Mit dem…«
    »Ich weiß selbst mit wem«, bellte die Frau zurück. »Kannst du sie von hier aus erreichen? Wir müssen handeln, und zwar sofort. Die verdammten Schnüffler dürfen auf keinen Fall entkommen, und wenn ich den Stollen in die Luft sprengen muß.«
    Aus der Stimme der Frau sprach wilde Entschlossenheit. Sie ließ den Einbeinigen nicht aus den Augen. Jede seiner Bewegungen verfolgte sie mit dem Lauf ihrer Pistole.
    Morley ging zu einem kleinen Wandschrank, räumte die darin aufgestapelten Gläser beiseite, schob die Rückwand zurück und holte ein Telefon aus der Vertiefung. Mehrmals betätigte er einen Knopf, um den Teilnehmer am anderen Ende der Leitung herbeizurufen. »Hai? Bist du’s?« fragte er endlich. Die Frau nahm ihm den Hörer aus der Hand. Dabei vergaß sie jedoch nicht, die Pistole auf Morley zu richten.
    »Hier ist Johnny«, sagte sie in die Muschel.
    »Hallo, Miß!« kam eine dunkle Stimme zurück.
    »Alles in Ordnung bei euch?«
    »Alles okay.«
    »Dann schlaft ihr«, zischte sie. »Schon mal was von Cotton und Decker gehört?«
    »Die Bullen?«
    »Sie befinden sich wahrscheinlich schon innerhalb des Baues. Macht sie sofort unschädlich. Ganz gleich wie. Aber ich will sie lebend haben. Ich komme ’runter.«
    Hai Binder mußte einen Riesenrespekt vor der Frau haben. Er stotterte vor Aufregung. »Okay, Miß. Ich sage sofort Rolly Bescheid. Sie können sich auf uns verlassen.«
    Johnny lächelte verächtlich. Sie schien ihre besondere Meinung über die beiden Gangster zu haben. Dann legte sie auf.
    »Und nun zu dir, Morley«, sagte sie ruhig. »Du bist alt geworden. Du hast in den vergangenen Jahren zu viel Fett angesetzt. Der Posten hat dich blind gemacht für Gefahren.« Langsam hob sie die Pistole.
    Morley wich an die Wand zurück. »Das… das kannst du nicht machen, Johnny. Wir haben uns doch immer gut verstanden. Ich habe alles gemacht, was du verlangt hast.«
    »Das ruhige Leben ist dir nicht bekommen, Morley. Es ist Zeit, daß du es beendest.«
    »Aber gewiß«, beeilte sich Morley zu versichern. »Wenn der Boß…«
    »Ich vertrete ihn«, sagte sie hart. »Und ich

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