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Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Titel: Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle Kostenlos Bücher Online Lesen
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fragte ich gleichmütig. »Die Lager scheinen eingerostet zu sein. Es läßt sich nicht mal bewegen.«
    »Schrott, reiner Schrott, Sir«, beeilte sich Morley zu versichern.
    »Dann fahren wir wieder«, sagte ich zu Phil. Und zu Morley gewandt, setzte ich hinzu: »Entschuldigen Sie, daß wir Sie belästigt haben. Aber wir suchen einen Sportwagen und erhielten einen Hinweis, daß er in Richtung auf St. Johns gefahren sei.«
    »Macht nichts, Sir«, grinste Morley. »Es war mir eine Ehre. Ich freue mich über jede Abwechslung in der Einsamkeit. Kommen Sie doch mal wieder…«
    Das hatten wir auch vor, allerdings hütete ich mich, es Morley auf die Nase zu binden.
    ***
    Wir fuhren zurück nach St. Johns. . »Was hast du entdeckt?« fragte Phil. »Du hattest es plötzlich so eilig.«
    »Eine Tiefgarage oder so was ähnliches. Ich vermute, daß sich unter dem Rollfeld einige Überraschungen verbergen. Es muß außerhalb des Geländes noch einen, Zugang geben. Ich bin mir nicht sicher, ob die Einfahrt in der Remise groß genug für einen Sportwagen ist.«
    »Aber die Reifenspuren im Gras!«
    Ich zuckte die Achseln. »Warten wir’s ab. Wir werden uns in St. Johns ein Zimmer nehmen. Bestimmt kommst du jetzt auch zu deinem Bier. Und in der Dunkelheit statten wir dem Flugplatz einen Besuch ab.«
    St. Johns war genauso leer wei bei unserer Ankunft. Nur die Tür des Drugstores stand weit offen.
    »Ein Lichtblick«, seufzte Phil und stürzte, kaum daß ich den Wagen zum Halten gebracht hatte, ins Haus. Langsam folgte ich ihm. Neben dem Laden, in dem alles feilgeboten wurde, was man brauchen konnte, befand sich ein kleiner, durch eine halbhohe Holzbarriere abgetrennter Raum.
    Phil saß auf einem Barhocker. Hinter der Theke stand eine junge, bildhübsche Frau. Sie paßte in die Umgebung wie ein Araberhengst in einen bäuerlichen Kuhstall.
    Phil zog eine Schau ab, als ob er die Frau noch am gleichen Tag zum Standesamt schleppen wollte.
    »Mein Freund Jeremias«, stellte er mit einer großartigen Handbewegung vor. »Jeremias, das ist Johnny, die Nichte der Besitzerin, Mrs. Simmons.«
    »Hallo, Miß«, sagte ich und schwang mich ebenfalls auf einen Hocker. Jetzt, da ich das kühle Bier witterte, kam es mir vor, als ob ich drei Tage in der Sahara Sand geschaufelt hätte.
    Johnny schenkte mir ein Glas Bier ein, gerade die richtige Mischung, nicht zuviel Schaum.
    »Können wir ein Zimmer bei Ihnen bekommen?« er öffnete ich meinerseits die Unterhaltung.
    Sie warf mir einen Blick zu, der scharf wie ein Laserstrahl mein Inneres verbrennen sollte. Ich zeigte mich sehr beeindruckt, was hinwiederum dem Girl zu gefallen schien.
    »Eins oder zwei?« fragte sie und lächelte mich an.
    »Zwei, wenn’s geht. Mein Freund schnarcht fürchterlich. Außerdem hat er die Angewohnheit, laut zu reden.«
    Phil trat mir unsanft gegen das Schienbein. Ich zuckte nur ein bißchen und feuerte zurück. Dabei grinste ich ihn so herzlich an, daß mein ärgster Feind nicht auf den Gedanken gekommen wäre, daß wir beide einen kleinen Privatkrieg ausfochten.
    Das Girl war wirklich erste Klasse. Und wir immerhin Junggesellen. Auch Special Agenten des FBI sind Menschen und manchmal auch nur Männer!
    Ich widmete mich meinem Bier, während Phil versuchte, das verlorene Terrain aufzuholen. Er machte beachtliche Fortschritte.
    Kurze Zeit nach diesem ersten Geplänkel ging die Tür auf, der alte Mann kam herein, der uns am Nachmittag so erschöpfend über St. Johns und seine Bewohner informiert hatte. Er war nicht erstaunt, uns zu sehen. Nahm die Tatsache vielmehr selbstverständlich hin und setzte sich zu uns.
    »Na«, sagte er, »wie hat es Ihnen auf dem Flugplatz gefallen?«
    Das Girl horchte auf. Ich konnte genau erkennen, wie sie Phil nur noch mit halbem Ohr zuhörte. Ihr Lächeln wirkte wie eingefroren.
    Sollte Morley unsere Identität bereits verraten haben? Sicher hatte er ein Telefon in seiner Baracke. Aber was hatte das Girl mit dem Einbeinigen zu tun?
    Es kamen noch zwei Gäste, ein dunkelhaariger, krummbeiniger Mann mit einer Hakennase und ein junger, kaum zwanzigjähriger Bursche. Sie setzten sich abseits an einen Tisch und begannen zu würfeln. Nachdem Johnny sie bedient hatte — sie tranken ein entsetzliches Gemisch aus Gin, Kaffee und Zucker — schien die Umwelt für sie nicht mehr vorhanden zu sein.
    Mit Johnny kam kein Gespräch mehr in Gang, und nachdem wir uns noch ein paar trockene Hamburger einverleibt hatten, gingen wir nach einem kurzen Gruß

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