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Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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kein Mensch zu sehen.
    Ich stellte den Wagen ab, stieg aus und schlenderte in Richtung Tor. Es stand offen. Einladend schimmerte mir ein heller Kiesweg entgegen, festgetrampelt von Millionen Füßen, die während vieler Jahre von hier in Richtung Zoo gewandert waren.
    Hinter einem Lebensbaum setzte ich mich auf den Rasen. Ich wartete. Lange Zeit verging, ohne daß etwas geschah.
    Mehrfach hatte ich das Gefühl, daß jemand hinter mir stünde. Aber jedesmal, wenn ich mich umdrehte und mit Blicken die Schwärze der herabsinkenden Nacht durchdrang, war nichts da als die Gruppen der Ziersträucher.
    Klein, flackernd und nur für einen kurzen Augenblick züngelte plötzlich in der Tiefe des Parks ein Licht auf. War es ein Streichholz? Ein Feuerzeug? Das kleine Licht war mindestens hundert Schritte entfernt gewesen.
    Jetzt flackerte es wieder auf. Aber an anderer Stelle. Ich stand auf und ging langsam darauf zu. Der Rasen dämpfte meine Schritte. Ich achtete darauf, Bäume oder Büsche hinter mir zu haben, damit mich meine Silhouette nicht verriet.
    Die Flamme erschien und erlosch, flackerte auf und erstarb, tanzte im Nachtwind, war nicht mehr als ein glühender Punkt, als ein boshaftes Auge, das sich jetzt langsam bewegte und vor mir herwanderte.
    Ich legte einen Spurt ein und kam näher. Es war tatsächlich die Flamme eines Feuerzeugs. Aber ich konnte nicht erkennen, wer es hielt und warum er es fortwährend aufspringen ließ. Suchte jemand im Dunkeln den Weg? Oder war es ein Signal für mich?
    Ich schlug einen kleinen Bogen nach links und stieß auf den mannshohen Eisenzaun, der den Zoo umgibt.
    Die Flamme erlosch, als ich vorsichtig heranschlich.
    Ganz plötzlich spürte ich, wie sich rings um mich Gefahr emportürmte, wie sich eine unsichtbare Schlinge um mich legte, die meine Nerven auf höchste Alarmstufe brachte.
    Das war kein Treffen mit einem verbrecherischen Anwalt. Das war kein Treffen, bei dem ein käuflicher Schnüffler bestochen werden sollte.
    Es war eine Falle. Sie enthielt nicht mal einen Köder, aber ich, das Opfer, saß schon mitten drin.
    ***
    »Cain?«
    Ich antwortete nicht.
    »Cain, kommen Sie her! Ich sehe Sie genau. Ich habe ein Nachtglas.«
    Noch nie hatte ich die Stimme gehört. Eine eisige Stimme. Nicht sehr laut. Heiser. Der Mann mußte dreißig, vierzig Schritte vor mir stehen, im Schutz einiger Bäume.
    Wenn er ein Nachtglas hatte, war es schlecht um mich bestellt. Vielleicht hatte er sogar ein Zielfernrohr, das auf ein Jagdgewehr montiert war.
    Gebückt rannte ich zu einem Baum. Hinter dem schmalen Stamm verborgen, nahm ich meine Pistole aus der Halfter. In der gleichen Sekunde fuhr ich zusammen. Es knackte - und eine Kugel riß die Rinde der Buche auf, fuhr an meiner Hüfte vorbei und schlug hinter mir in den weichen Grund.
    Vorsichtig äugte ich hinüber und wartete auf den nächsten Schuß. Vielleicht hatte ich Glück, denn trotz eines Schalldämpfers bleibt das Mündungsfeuer erkennbar.
    Jetzt - es blitzte auf. Aber weiter rechts, als ich vermutet hatte. Gedankenschnell riß ich meine Waffe empor und zog durch. Dreimal hintereinander. Ich streute die Kugeln und hielt dabei so tief, daß ich den hinterhältigen Schützen nur in die Beine treffen konnte.
    Kaum war der peitschende Knall meiner Automatic verstummt, als hinter dem Zaun ein wahres Höllenkonzert losbrach. Aufgeschreckt durch die Schüsse, ließ jedes Tier, das über eine Stimme verfügte, seiner Empörung, seiner Angst, seiner Wut - oder was immer es auch war - freien Lauf.
    Ich wußte nicht, ob ich getroffen hatte. Trotzdem stürzte ich mich in ein beachtliches Risiko und raste im Zickzacklauf Über den freien Platz, der meine Buche von der Baumgruppe des Mörders trennte.
    Eine Kugel pfiff an mir vorbei. Aber nicht sehr nahe. Schon erkannte ich eine Gestalt vor mir. Ich warf mich zur Seite. Noch eine Kugel. Ich sprang den Mann an. Irgend etwas fiel dumpf zu Boden. Wahrscheinlich war es das Fernglas. Ich riß die Linke hoch. Meine Faust schmetterte in das Gesicht des Gegners. Schon wähnte ich mich als Sieger. Aber mir blieb keine Sekunde, den Gedanken auszukosten. Es war ein stechender Schmerz, der sich in meinen Leib bohrte, in die Brust hinaufkroch, meine Atmung lähmte und wie eine tödliche Hand nach dem Herzen griff.
    Er benutzte einen Schlagring, und den hatte er mir, eine Zehntelsekunde bevor ich ihn traf, gegen den Magen gewuchtet. Er hatte mich in einem Moment erwischt, als ich die Bauchmuskeln locker und entspannt

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