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Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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verließ, die die Dunkelheit beträchtlich vertieften, mußte ich einen Haken schlagen. Entlang der Parkbegrenzung lief ich zur Fordham Road. Nach einer Weile hörte ich von meinem Verfolger nichts mehr.
    Als ein schwerer Laster heranzuckelte, trat ich auf die Fahrbahn und versperrte den Weg. Einen halben Yard vor mir kam das schnaufende Ungeheuer zum Stehen. Ein kantiger Schädel mit Schirmmütze schob sich durchs Seitenfenster, und eine knarrende Stimme erkundigte sich in unverkennbarem Bronxdialekt: »Sind Sie lebensmüde oder besoffen?«
    »Weder noch, Kumpel. Ich bin überfallen worden. Hier!« Ich drehte mich so, daß er die gefesselten Hände sehen konnte. »Ich brauche Hilfe.«
    Er kam aus einem Führerhaus, hatte schon eine Zange mit und kniff die Drahtfessel durch. Es dauerte lange, bis Gefühl in meine Finger zurückkehrte.
    »Nehmen Sie mich mit«, bat ich, »bis zum nächsten Taxistand.«
    »Okay, steig ein!«
    Während der Fahrt wollte er natürlich wissen, was sich abgespielt hatte. Ich erzählte ihm eine harmlose Geschichte. Ich sei Privatdetektiv, hinter einer Gang von jugendlichen Rowdys her, in ihre Falle gelaufen und von ihnen gefesselt und verprügelt worden.
    »Es ist ein Kreuz mit diesen Halbwüchsigen«, knurrte er.
    ***
    Das Taxi stoppte vor Nummer 100 in der 27. Straße. Der Driver streckte mir die Hand hin, und ich legte acht Dollar hinein. Ich stieg aus, blieb vor dem häßlichen Zementklotz stehen und blickte hinauf zum 14. Stock, wo meine Wohnung lag. Hinter den Scheiben wischte ein schwacher Lichtschimmer entlang. Aber das konnte eine optische Täuschung sein.
    Trotz später Stunde stand die Eingangstür offen. Pinky Satch, der Hausmeister, saß hinter dem Tresen, hatte den Kopf auf die Arme gelegt, schnarchte leise und hielt eine Zigarettenkippe zwischen Mittel- und Zeigefinger der Linken.
    Ich fuhr in den 14. Stock, nahm den Wohnungsschlüssel, steckte ihn sofort wieder ein und kratzte mich am Ohr.
    Unter der Eingangstür sickerte ein millimeterbreiter Lichtstreifen hervor. Ich stieß die Tür auf.
    Im Vorraum war niemand.
    Die Tür zum Wohnraum stand spaltbreit offen. Ich hörte leise Radiomusik und Teddys freudiges Winseln, außerdem leises Klirren von Eiswürfeln, die in einem Whiskyglas bewegt werden.
    Der Mann saß in meinem bequemsten Sessel und hatte das Jackett abgelegt. Er trug eine gelblederne Schulterhalfter mit kurzläufigem Revolver, kraulte Teddy am Ohr, trank meinen Whisky und blickte mir freundlich entgegen.
    Er war groß, aber nicht ganz so groß wie der Killer mit dem Totenschädel. Er hatte ein hübsches, glattes Gesicht mit tiefgekerbtem Kinn. Das kurze Haar war lackschwarz, wahrscheinlich gefärbt. Die Augen hatten die Farbe frischer Eidotter.
    Es war der liebenswürdige Zeitgenosse, der mich beim Einzug in Ellwangers Wohnung mit dem Totschläger empfangen hatte.
    »Machen Sie es sich nur bequem«, sagte ich.
    »Danke.«
    »Wo haben Sie denn Ihren Totschläger?« erkundigte ich mich.
    »Oh - das war ein Versehen. Ich hab’ einen Nachschlüssel und war in Ihrer Wohnung, um mich ein bißchen umzusehen. So früh hatte ich Sie nicht erwartet. Als dann jemand reinstolperte, dachte ich, es sei der Hausmeister. Deswegen habe ich drauflosgedroschen.«
    Ich ging zu einem kleinen Schränkchen, zog eine Lade auf, nahm den Schraubenzieher heraus und warf ihn dem Gelbäugigen zu.
    »Das haben Sie vergessen.«
    Er fing ihn auf, betrachtete ihn und schüttelte den Kopf. »Gehört mir nicht.« Er hob den Blick. Seine Raubtieraugen verrieten nichts.
    »Sie sind Cain?«
    »Nein - ich sehe nur so aus.«
    »Ich muß Fragen stellen, Cain. Schließlich kenne ich Sie nicht. Alles, was ich von Ihnen weiß, war in einem knappen Funkspruch enthalten. 186 cm groß, dunkelhaarig, schlank, brünetter Typ. Außerdem teilte man mit, daß Sie einen Spaniel haben. Teddy.«
    Hinter einem gleichgültig-ärgerlichen Gesicht kochte ich vor Spannung. Endlich war es soweit. Die Agenten nahmen Kontakt mit mir auf. Mußte ich daraus folgern, daß mein Howard-Ragan-Auftrag nichts mit OM zu tun hatte?
    »Sie haben Ihre Aufgabe, Cain.« Stechend suchte sein Blick in meinem Gesicht.
    Ich nickte.
    »Wie weit sind Sie mit Ragan gekommen?«
    Ich hatte Mühe, meine Überraschung zu verbergen.
    »Die Sache wird immer komplizierter«, sagte ich heiser.
    »Ja«, sagte er, und plötzlich stahl sich ein eiskaltes, aber belustigtes Lächeln um seine Lippen. »Das haben wir uns gedacht. Aber es bleibt dabei. Ragan

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