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Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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hielt und nicht darauf gefaßt war, daß ich so präzise abgefangen wurde.
    Ich sackte in die Knie, und er schlug mir eine schwere Pistole auf die Schulter. Ich wunderte mich, daß ich nicht in zwei Hälften zerfiel.
    Meinen Treffer in seinem Gesicht schien er überhaupt nicht gespürt zu haben.
    Bevor ich mich rühren konnte, schlug er mir seine Pistole gegen den Schädel. Erst links und dann rechts. In meinem Hirn zerplatzte eine rote Kugel. Sternchen - bunt, sprühend und zierlich wie bei einem Feuerwerk - flitzten durcheinander. Dann wurde alles schwarz, und ich verlor das Bewußtsein.
    ***
    Aus weiter Ferne drang ein Laut an mein Ohr.
    Der Laut kam näher, wurde deutlicher. Es war ein hartes, unregelmäßiges Klirren. Das Klirren einer Kette.
    Ich fühlte, wie der Schmerz durch meinen Kopf tobte. Er schien sich zu einem mächtigen Kürbis vergrößert zu haben, paßte kaum noch auf den Hals. Ich konzentrierte mich. Natürlich - ich lag auf einem kalten Steinboden, die Arme auf den Rücken gedreht, die Hände brutal gefesselt mit etwas, das mir tief in die Haut schnitt. Wahrscheinlich Draht.
    Meine Nase reagierte. Ich roch die scharfe, beißende Ausdünstung von Tieren. Und noch etwas - den Rauch einer Zigarette.
    Einen Millimeter weit klappte ich die Lider auf. Der Mann saß vor mir. Er hockte auf den Fersen, den Rücken gegen eine Wand gestützt. Zwischen seinen Lippen hing die Zigarette, deren Glut in diesem Augenblick aufleuchtete. Sie erhellte einen Teil seines Gesichts. Es war wie ein Totenschädel. Häßlich, grausam, mit schweren Knochen und dunklen Höhlen.
    Neben der Wand, an der er lehnte, ragte eine mächtige breite Glasscheibe vom Erdboden bis in eine Höhe von acht oder zehn Yards empor. Oben schloß sie mit dem Rand des Daches ab.
    Wieder klirrte eine Kette. Ich nahm ein dumpfes, unruhiges Stampfen wahr.
    Ich brauchte nicht lange zu überlegen, wo wir uns befanden: im Elefantenhaus des Zoos. Zwischen uns und den acht urweltartigen Tieren gab es eine niedrige Barriere und dahinter einen etwa drei Yards breiten, knapp halb so tiefen, trockenen Graben. Auf der anderen Seite standen die Dickhäuter in der Dunkelheit, mit dem rechten Hinterlauf angekettet, mit dem Rüssel im Stroh wühlend und mit kleinen, ausdruckslosen Augen zu uns herüberspähend.
    Ich hörte, wie sich die Tiere bewegten. Sie waren böse und wild wegen der nächtlichen Störung.
    »Ich habe den Auftrag, dich kaltzumachen.«
    Der Häßliche sagte es in einem Ton, als bestelle er eine Tüte Pommes frites.
    »Ich hätte es erledigen können, während du hinüber warst. Aber du verdammter Hund hast mir ins Gesicht geschlagen, daß mir jetzt noch die Nase blutet. Wahrscheinlich ist der Knochen gebrochen. Und deswegen sollst du was haben von deinem Tod.«
    Er nahm die Zigarette vom Mund und streifte die Asche am Knie ab.
    »Na, wann beginnst du zu winseln, Schnüffler?«
    »Den Gefallen tu’ ich dir nicht.«
    Er rauchte weiter.
    »Warum sollst du mich umbringen?« fragte ich.
    »Keine Ahnung.«
    »Es ist kein Kunststück, deinen Auftraggeber zu erraten«, sagte ich. »Nur Lester Bowl kommt in Frage.«
    »Wenn du meinst.« Er schnippte den Rest seiner Zigarette in die Dunkelheit. »Hast du heute Zeitung gelesen, Schnüffler?«
    »Nein.«
    »Aber ich. Und da stand es, was mich auf die Idee gebracht hat. In Los Angeles ist ein kleines Mädchen durch die Gitterstäbe des Elefantengeheges gekrochen, um die Tiere zu füttern. Einer der Elefanten hat das Kind mit dem Rüssel erwischt, in die Luft gehoben, zu Boden geschmettert und zertrampelt. Vor dem Gehege stand der Vater des Mädchens, der alles mit ansehen mußte. Er ist übergeschnappt, durchs Gitter geklettert und hat sich mit nackten Fäusten auf das Tier gestürzt, um sein Kind zu retten. Du kannst dir vorstellen, was geschah. Man konnte die beiden Leichen kaum noch voneinander unterscheiden.«
    »Wie willst du das hier anstellen?«
    »Du kommst rüber. Auf die Elefantenseite.«
    »Dabei riskierst du dein Fell, Killer.«
    »Keine Sorge. Ich finde schon einen Weg, der mir das Vergnügen und dir ein paar Minuten Todesangst bereitet.«
    Er stand auf und reckte sich. Jetzt konnte ich taxieren, wie groß er war. Mindestens einen halben Kopf länger als ich. Ein Riese mit mächtigen Schultern und unnatürlich langen Armen.
    Als er mich bei den Füßen packte und über den Boden schleifte, wußte ich nicht, welcher Schmerz der schlimmste war: die bösartigen Krämpfe in der Magengegend, das

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