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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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Charles Keaton. Er ist etwa Ende dreißig, sehr groß und ungeheuer stark. Er war Guerillakämpfer, aber wegen irgendwelcher Schweinereien unehrenhaft aus der Armee entlassen worden. Er tötet mit bloßen Händen. Karate, wissen Sie. Der Kerl wird mit einem Dutzend Männer fertig.«
    »Woher kennen Sie ihn?«
    »Er war einige Male auf der Schlangenfarm.«
    »Bei Ihnen und Ihrem Mann?«
    »Nein, er kam immer zu Bowl.« Sie beugte sich vor und nestelte an ihrer Sandale. »Er gehört zu Bowls Leuten. Aber er tritt nur selten in Erscheinung. Deshalb vermute ich, daß Claar jetzt bei ihm ist. Keaton wohnt in einem Häuschen unmittelbar am Strand. Er hat ein Motorboot, und es müßte eine Kleinigkeit für ihn sein, Claar außerhalb der Drei-Meilen-Zone an ein Schill zu übergeben.«
    »An was für ein Schiff denken Sie?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich weiß nicht, welche fremde Macht hinter Bowl steht.«
    Sie fuhr fort: »Aber ich bin überzeugt — wenn Sie Keaton unschädlich gemacht und wir Claar kassiert haben, Robby, müssen wir uns höllisch in acht nehmen. Nicht nur vor der Polizei. Von Bowl weiß ich, daß eine zweite Agentengruppe auf den Radar-Spezialisten scharf ist.«
    »Zu der Gruppe habe ich bis vor kurzem gehört«, log ich. Ich dachte im Ellwanger und Gelbauge. Seit ich hier in Florida war, hatten sie sich nicht blicken lassen. Natürlich konnten sit- längst hier sein.
    »Arbeitet diese Gruppe denn für den gleichen Auftraggeber, Robby?«
    Ich nickte.
    »Dann werden Sie Claar an die Leute verkaufen?«
    »Nein.«
    »Nein? Das verstehe ich nicht!«
    »Ich habe noch andere Möglichkeiten«, behauptete ich. »Mit geringerem Risiko und der Aussicht auf mehr Geld.«
    Wir fuhren an einem Hinweisschild vorbei: Juno Beach. Hier führt die Straße nicht unmittelbar am Strand entlang, sondern an einem langen Palmengürtel von etwa fünfzig Yard Breite. Dahinter beginnt der Strand, nur durch eine schmale Promenade von den Bäumen getrennt. Der Palmenstreifen ist in Grundstücke aufgeteilt. Flache Bungalows quetschen sich zwischen die schlanken Stämme. In einem wohnte Charles Keaton.
    »Gleich sind wir da«, sagte Viv. »Das zweite Haus.«
    Langsam fuhr ich daran vorbei. Es war ein kleiner Bau. Verglichen mit seiner protzigen Umgebung, wirkte er bescheiden. Hinter einem Fenster brannte Licht, obwohl bald die vierte Morgenstunde anbrach. Die gelben Vorhänge waren zugezogen.
    Ich fuhr weiter bis zu einem der verschwiegenen Parkplätze, die von Liebespärchen besucht werden. Auch jetzt standen dort drei unbeleuchtete Wagen. Ich stellte unser Fahrzeug abseits und schaltete den Motor und die Scheinwerfer aus. Es wurde sehr still. Nur die Fächerkronen der Palmen rauschten.
    »Sie bleiben hier!« sagte ich zu Viv. »Verriegeln Sie die Türen von innen, dann klaut Sie niemand. Sollte ich innerhalb von zwei Stunden nicht zurück sein, fahren Sie zu Penny. Sie sorgt dann für alles Weitere.«
    »Sind Sie bewaffnet?«
    »Ja.«
    »Lassen Sie sich auf nichts mit ihm ein. Halten Sie ihn sich vom Leibe. Am besten, Sie legen ihn gleich um. Kann ich noch eine Zigarette haben?«
    Ich gab ihr das Päckchen. »Wohnt Keaton allein?«
    »Soviel ich weiß, hat er keine Familie und kaum Freunde.«
    Ich ließ den Zündschlüssel stecken, öffnete die Tür und kletterte ins Freie. Viv rutschte sofort auf meinen Sitz. Ich drückte den Schlag zu, und sie drückte die Sicherheitsstifte hinunter.
    Vom Parkplatz führte ein schmaler Weg durch den Palmengürtel zur Promenade. Zwischen den Baumkronen funkelten Sterne. Der Vollmond verbreitete eine Menge mehr Licht, als ich jetzt gebrauchen konnte. Ich lief zur Promenade, hielt mich rechts und erreichte Keatons Grundstück. Es wurde von einem Jägerzaun begrenzt. Die Rückseite des Hauses war dunkel. Ich sprang über den Zaun. Der Boden war locker und sandig, fast wie am Strand. Ich sackte bis zu den Knöcheln ein, und grobe Körner rieselten in meine Slipper.
    Ich huschte zum Haus. Ich preßte mich an die rauhverputzte Wand und lauschte. Leise, als dringe sie durch eine dicke Watteschicht, wehte träumerische Musik zu mir her. Ich schlich an der Schmalseite entlang und passierte Fenster, hinter denen die Vorhänge geschlossen waren. An der Haustür vorbei erreichte ich die vordere linke Ecke. Von dort aus sah ich die Terrasse mit dem erleuchteten Fenster. Auch hier war der Vorhang dicht geschlossen.
    Ich huschte weiter. Auf der anderen Schmalseite war ein Kellerfenster nur angelehnt. Ich

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