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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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lähmte sie der Schock dieser sadistischen Tat. Dawson schrie noch immer. Seine Stimme wurde heiser. Wahrscheinlich waren die Schlangen schon über ihn gekrochen.
    Myer stand am Rand der Grube und sah zu. Jetzt hob er die Hand. Der Schuß krachte. Gleißendes Mündungsfeuer züngelte aus dem Lauf.
    Wie abgeschnitten verstummten Dawsons Schreie. Er war erlöst von seiner Qual.
    »Schnell!« rief ich mit unterdrückter Stimme.
    Viv und Penny sollten kriechen. Aber ihre Nerven versagten. Beide sprangen auf. Beide rasten die wenigen Schritte bis zum Boot. Sie sprangen herein. Der schmale dünne Rumpf schaukelte. Im nächsten Augenblick nahmen wir Fahrt auf.
    Keuchend preßten sich die Frauen flach ins Boot. Vivs Beine lagen auf mir, denn es war nicht viel Platz. Ich hielt das Steuer und hob den Kopf gerade so weit, daß ich durch die Windschutzscheibe nach vorn blickten konnte.
    Das Boot glitt durch einen schmalen Kanal. Rechts und links wuchs mannshohes Schilf. Das Wasser war schwarz. Eine trübe seichte Brühe, verseucht von Ungeziefer und brodelndem Sumpf. Der Kanal machte einen Bogen. Sekunden später konnte man uns von der Baracke aus nicht mehr sehen.
    Ich hatte keine Ahnung, welche Richtung wir einschlagen mußten. Die Strecke war lang. Als wir hierhergekommen waren, hatte die Fahrt über eine halbe Stunde gedauert.
    »Jetzt können Sie das Steuer übernehmen«, sagte ich zu Viv.
    Sie krabbelte an mir vorbei und setzte sich auf die Bank hinter dem Lenkrad.
    Penny kauerte sich am Heck zusammen. Ihr Gesicht war weiß. Die Hände zitterten.
    Für eine Minute schwiegen wir. Dann sagte Viv leise: »Diesen Tod hat er nicht verdient. Hätte ich das gewußt…«
    »Es ist nicht Ihre Schuld«, erwiderte ich. »Myer ist ein Sadist. Er konnte wohl nicht anders, als seine Wut an irgend jemand abzureagieren. Ihr Mann war der einzige, an dem er sich noch vergreifen konnte, ohne etwas befürchten zu müssen.«
    Der Mond versteckte sich. Die Finsternis war wieder vollkommen. Das Boot hatte keine Scheinwerfer. Aber in einem Kasten unter dem Armaturenbrett lag eine Taschenlampe. Ihr dünner Strahl reichte aus, um uns den Weg zu zeigen.
    Der Motor dröhnte. Aus dem Schilf antwortete das Schnattern, Quieken und Kreischen aufgescheuchter Tiere. Viv schien den Weg genau zu kennen. Sie steuerte das Boot sicher. Nach etwa vierzig Minuten erreichten wir festen Boden in jener kleinen Bucht, an der uns Bowl mit seinen Komplicen überrumpelt hatte.
    Ich sprang auf den Landungssteg, nachdem das Boot längsseits gegangen war.
    Langsam kroch der Mond hinter den Wolken hervor, und ich sah den Corvair Deluxe, den Jane Field In Fort Lauderdale im Autoverleih geholt hatte. Ich lief ein Stück die von hohem Schilf gesäumte Straße entlang Auch unser Chevrolet war noch da.
    Als ich zurückkam, machte Viv gerade das Boot fest. Penny stund auf dem Trockenen. Ihre Bluse, deren Zipfel über dem nackten Bauchnabel verknotet waren, hatte Risse und Löcher und viele Schmutzflecken. Die ehemals weißen Shorts waren nur noch als Putzlappen zu gebrauchen. Ich sah in meiner Ferienkleidung nicht viel besser aus, urid auch Viv konnte sich mit den Resten ihres roten Kleides nicht unter Menschen wagen.
    »Wir nehmen beide Wagen«, sagte ich. »Das vergrößert unseren Vorsprung. Wir fahren ins Hotel und machen uns menschlich. Dann holen wir Claar, okay?«
    Natürlich wollte ich nicht nur wegen unserer Textilien ins Hotel — dort hatte ich die beste Möglichkeit, meine FBI-Kollegen zu benachrichtigen, ohne daß Viv etwas merkte.
    »Okay?« fragte ich noch einmal.
    Viv nickte. »Aber wir brauchen Waffen. Das Versteck, in dem ich Claar vermute, ist bewacht von einem ehemaligen Guerillakämpfer. Er ist gefährlicher als zehn berufsmäßige Killer.«
    »Dann los«, sagte ich. »Penny, du nimmst den Chevrolet. Ich fahre mit Viv in dem anderen.«
    »Sie trauen mir wohl nicht«, zischte die Frau.
    »Nur so weit, wie ich spucken kann. Also hinein in die Karre!«
    Mürrisch setzte sie sich auf den Beifahrersitz.
    Penny stieg in den Chevrolet. Als ich den Corvair starten wollte, machte ich eine peinliche Entdeckung. Der Zündschlüssel fehlte. Natürlich. Ich hätte es mir denken können. Aber es half alles nichts, der Wagen mußte weg von hier. Kurz entschlossen löste ich die entsprechenden Drähte. Nachdem ich sie verbunden und den Wagen damit kurzgeschlossen hatte, sprang der Motor an. Die Scheinwerfer flammten auf. Ich fuhr um die Kurve; Penny wartete. Bei ihr hatte es

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