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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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schwebte. Ich griff zu, hielt fest und schnellte im gleichen Sekundenbruchteil empor.
    Der Mann stand links von mir. Sein Bein ragte über meinen Rücken. Mit der rechten Hand hielt ich seinen Fuß fest. Als ich hochschnellte, wurde das Bein mitgerissen. Der Mann taumelte. Wild mit den Armen rudernd, griff er nach mir.
    Blitzschnell drehte ich mich rückwärts um die eigene Achse. Jetzt hatte ich seinen Fuß vor der Brust und mit beiden Händen gepackt. Ich stemmte ihn noch höher. Der Mann verlor das Gleichgewicht und krachte auf den Rücken.
    Ich sprang zurück. Denn noch im Fallen trat er mit dem änderen Fuß nach mir. Nur Millimeter fehlten, und die Schuhspitze hätte mich im Unterleib getroffen.
    Es gab keinen Zweifel, daß Keaton mein Gegner war.
    Als sein Rücken den Boden berührte, warf er beide Beine über den Kopf, klappte für einen winzigen Moment zu einem Paket zusammen, schlug rückwärts eine Rolle und — stand.
    Sofort sprang er mir entgegen, wobei er beide Arme angewinkelt und bis in Schulterhöhe erhoben hatte. Jetzt war er dran.
    Sausend flog die offene Rechte durch die Luft, seitlich gegen meinen Kopf gerichtet. Geduckt entging ich dem Schlag. Aber Keaton hatte damit gerechnet. Denn auch seine Linke zischte vor. Diesmal zielte er tiefer.
    Sein Schlag landete auf meinem rechten Oberarm. Für einen Moment fühlte 'ich nichts. Aber der Arm hing völlig gefühllos in seinem Ärmel, als sei er aus Gummi. Ich versuchte die Faust zu ballen. Aber die Finger gehorchten nicht. Dem nächsten Tritt, der mich mindestens einen halben Yard hochgeschleudert hätte, entging ich wiederum nur Um Millimeter.
    Ich wich zurück, verzweifelt bemüht, den rechten Arm zu gebrauchen. Ich konnte nicht einmal die Pistole greifen. Denn sie steckte wie immer unter der linken Achsel.
    Keaton war etwa einen halben Kopf größer als ich und sicherlich einen halben Zentner schwerer. Ein Riese — aber mit der Körperbeherrschung eines Artisten. Jeder seiner Karateschläge oder -tritte konnte mich töten.
    Ich wich zurück. Mit dem Rücken stieß ich gegen den Stamm einer Palme. Darauf hatte Keaton gewartet. Er fintierte links. Dann flog sein Fuß wie ein Geschoß auf mich zu.
    Ich sprang zur Seite, trat im Springen zu — und hatte Glück. Mein Tritt säbelte ihn um. Wieder krachte er auf den Rücken.
    Für mich gab es jetzt nur eine Rettung: meine Pistole!
    Mit dem tauben rechten Arm war sie nicht zu erreichen. Aber mein Jackett stand offen. Mit der linken Hand schlug ich unter die Spitze der Pistolenhalfter. Sofort glitt die Waffe heraus. Sie fiel zu Boden. Blitzschnell bückte ich mich. Meine Finger schlossen sich um den Griff. Noch kauernd richtete ich die Mündung auf Keaton. Keine Sekunde zu früh. Denn wieder war er auf den Beinen. Wieder sprang er mich an.
    Als er mich fast erreicht hatte, warf er sich zurück. Er hatte die Waffe in meiner Hand gesehen. Das Mondlicht fiel auf das brünierte Metall. Es glänzte bläulich und drohend.
    Knackend schob ich den Sicherungshebel nach vorn. »Keine Bewegung!« Meine Stimme war heiser und leise. »Einen Schritt zurück! Los!«
    Wenn er nicht gehorchte, war es um mich geschehen. Denn meine Waffe war nicht durchgeladen. Sämtliche Patronen steckten im Magazin. Ich hatte keine Kugel im Lauf. Ich konnte nicht schießen, denn zum Durchladen einer Automatik braucht man zwei Hände. Aber mein rechter Arm war immer noch taub und aktionsunfähig.
    Ich schwitzte. Mit meiner nutzlosen Waffe, mit der ich nur zuschlagen konnte, zielte ich auf Keaton. Er rührte sich nicht.
    Der Mond stand schräg hinter ihm. Ich sah kaum mehr als seine Silhouette. Er trug einen dunklen Overall und schwere Schnürstiefel. Der Schädel war groß und kantig. In den glänzenden Haarborsten spielte das Licht. »Einen Schritt zurück!« fauchte ich Keaton an.
    Jetzt gehorchte er.
    »An die Wand! Tempo!«
    Ich folgte ihm in sicherem Abstand.
    Jetzt hatte er die Wand erreicht.
    »Umdrehen!« befahl ich. »Hände dagegen stützen! Dann zurücktreten.«
    Er kannte den Trick und versuchte mich ’reinzulegen, indem er die Hände möglichst hoch an die Wand drückte. Dadurch wird eine schrägere Lage vorgetäuscht. Aber man braucht mit den Händen nur etwas hinabzurutschen, um sich bequem abstoßen zu können.
    »Die Hände in Brusthöhe gegen die Wand«,''‘sagte ich deshalb leise. »Beeil dich, sonst werde ich ungemütlich.«
    Diesmal stemmte er sich gegen das Haus und trat so weit zurück, daß sein Körper einen

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