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Jerry Cotton - 0542 - 3 - 2 - 1 bei 0 musst du sterben

Jerry Cotton - 0542 - 3 - 2 - 1 bei 0 musst du sterben

Titel: Jerry Cotton - 0542 - 3 - 2 - 1 bei 0 musst du sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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uns bei unserer Leitstelle gemeldet hatten, war uns eine ganze Liste durchgegeben worden.
    Phil hatte noch etwas: »Und die Kantine nicht zu vergessen, Jerry. Ich habe einen Mordshunger. Schließlich bin ich kein Fakir.«
    So unrecht hatte er nicht. Auch ein G-man muss mal essen. Aber Kantine ging trotzdem jetzt nicht.
    »Moment«, sagte ich und ging zu unserem Glaskasten hinüber, um von dort aus die Kantine anzurufen und ein paar Sandwichs und eine Kanne Kaffee in unser Office zu bestellen.
    »Hallo, Jerry«, begrüßte mich Kollege Kemper. »Soll Ihnen einen Gruß bestellen. Muss schon sagen, Sie haben merkwürdige Freunde.«
    »So?«
    »Ja. Der kleine Miller war hier. Das heißt, er war sogar oben in Ihrem Office, denn…«
    »Der kleine Miller?«, fragte ich verwundert.
    Jetzt stutzte Kemper auch. »So nannte er sich. Er kam fast in der gleichen Minute, als ich hier mit dem Dienst begonnen hatte, und behauptete, mit Ihnen verabredet zu sein.«
    »Miller?«, überlegte ich laut.
    »Jeny, ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht«, gab Kemper zu. »Er kam rein, sagte, er sei mit Ihnen verabredet und ich - wissen Sie, es war gerade der Teufel los hier in diesem Kasten. Ich nannte ihm ohne Weiteres Ihre Zimmernummer. Erst nachher sah ich auf der Liste, dass Sie nicht im Haus waren. Aber da kam er schon wieder zurück und…«
    »Wie sah er aus?«, fragte ich hastig.
    Vor meinem geistigen Auge rollte noch einmal die Szene vom Vormittag in der West 55th Street ab. Der fremde Mann, der meinen Jaguar geöffnet hatte. Phils Versuch, den Mann zu stellen.
    Kemper überlegte kurz.
    Ich winkte Phil herbei.
    »Was ist?«, fragte er. »Weigert sich die Kantine…«
    »Hör zu, ob du den Mann kennst, den Kemper jetzt beschreibt.«
    »Etwa 55 Jahre alt, weiß, auffallend dürr, etwa fünf Fuß und fünf Zoll groß, hageres Gesicht mit vorstehender Mundpartie, nachlässig gekleidet, auffallend schmuddelig, spricht New Yorker Slang«, erinnerte sich Kemper.
    »Pfui«, sagte Phil angewidert. »Wo verkehrt dieses Prachtexemplar?«
    »In unserem Office«, sagte ich.
    Phil rümpfte die Nase und schaute den Kollegen Kemper vorwurfsvoll an.
    »Ich glaubte er sei ein Spitzel«, entschuldigte sich Kemper.
    »Hast du einen solchen Mann möglicherweise in der 50. Straße gesehen?«, fragte ich Phil eindringlich.
    »Der Mann an deinem Wagen war es garantiert nicht«, betonte Phil schnell. »Den zweiten Mann, der am Steuer des Mustang saß, habe ich zwar nicht genau gesehen, aber er schien mir doch so kompakt, dass er kaum auf die Beschreibung passt. Was soll - ach so, jetzt weiß ich, was du vermutest.«
    »Und ich weiß, dass wir jetzt überall hingehen, nur nicht in unser Office«, entschied ich.
    Mit einem Schritt war ich am Haustelefon und wählte die Nummer von Al Hudson, unserem Sprengstoffsachverständigen. Ich erzählte ihm in Stichworten, was an diesem schönen Tag schon alles passiert war, und bat ihn dann, sich bei uns einmal vorsichtig umzuschauen.
    »Siehst du«, grinste Phil, »doch Feueralarm.«
    ***
    Zehn Minuten später klingelte bei Carlos Griffith einer der Telefonapparate auf dem Schreibtisch. Mit einem Griff grapschte sich Griffith den Hörer. Auf diesen Anruf hatte er schon lange gewartet.
    »Ja!«, bellte er hinein.
    Dann hörte er einige Sekunden zu. »Okay«, war sein zweiter und letzter Beitrag zu dem Gespräch.
    Er warf den Hörer auf die Gabel zurück, lehnte sich entspannt in seinen Sessel, schloss sekundenlang die Augen, rieb sich zufrieden die Hände, lächelte und stand auf.
    Er verließ sein Office, ging durch das Vorzimmer und zwinkerte dabei dem aufregenden Girl vielsagend zu.
    Draußen ging er suchend durch das Gelände seiner Firma. Nach drei Minuten fand er, was er suchte.
    »He, Maus!«, rief er einem Mann zu, der gerade den Innenraum eines der Griffith-Transporter säuberte.
    Huck Duddle ließ den Besen fallen und kam auf seinen Dackelbeinen heranmarschiert.
    »Boss?«, fragte er misstrauisch.
    »Du bist ein Mordskerl, Maus. Deine Sache bei diesem Cotton hast du verdammt gut gemacht. Du wirst ’ne dicke Prämie von mir bekommen. Außerdem bekommst du ab heute eine bessere Arbeit. Hier und auch sonst. Verstanden?«
    »Okay, Boss!«, grinste Huck Duddle geschmeichelt.
    Verdammt, dachte er, diesen Boss hätte ich viel früher kennenlernen müssen. Vielleicht hätte ich es im Leben doch zu etwas gebracht.
    »Muss ich noch einmal zum FBI?«, fragte die »Maus« im nächsten Moment.
    Carlos Griffith

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