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Jerry Cotton - 0542 - 3 - 2 - 1 bei 0 musst du sterben

Jerry Cotton - 0542 - 3 - 2 - 1 bei 0 musst du sterben

Titel: Jerry Cotton - 0542 - 3 - 2 - 1 bei 0 musst du sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Martinelli verstand den Hafenkapitän immer noch nicht.
    »Well«, sagte Knocker, »nur der Himmel weiß, wie viel Schiffe seit damals in den New Yorker Hafen eingelaufen sind. Und es ist verdammt kein einziger Pott hier geblieben. Sie sind alle wieder ausgelaufen. Weshalb also erzählst du mir jetzt, dass du wieder auslaufen willst, hä?«
    Martinelli schüttelte verzweifelt den Kopf, weil er nicht mit diesem Kalauer gerechnet hatte.
    »Prego - ich will sofort wieder auslaufen. Heute - jetzt!«
    »Warum?«, wunderte sich der Hafenkapitän.
    Madonna mia, dachte der Italiener, ich kann ihm doch nicht erzählen, dass mir der Boden hier zu heiß wird, weil ich zwei Gangster in meinem Ballasttank habe. Und schon gar nicht, dass ich die Kerle umbringen soll, weil ich sonst verpfiffen werde.
    »Prego, das ist doch meine Sache«, sagte er deshalb mit mehr Nachdruck, als Knocker es normalerweise gewöhnt war.
    »Hast du schon deine Rückladung?«, fragte der Hafenkapitän ruhig. »Wir haben hier einiges für euch vorliegen. Direkt Europa. Liverpool, Lissabon und sogar eine Stückgutladung nach Neapel.«
    »Ich will keine Rückladung« beharrte der Italiener auf seinem Standpunkt.
    Hafenkapitän Knocker interessierte sich für alles, was mit der Seefahrt zusammenhing. Unter anderem wusste er auch über die wirtschaftliche Lage der Seefahrt Bescheid. Er wusste, dass sich keine Reederei auf der Welt den Luxus erlauben konnte, ein Fahrzeug leer auslaufen zu lassen, wenn es Gelegenheit gab, eine Ladung mitzunehmen. Er spürte, dass mit der »Elena« etwas nicht stimmen konnte. Und er war entschlossen, diesem Umstand nachzugehen.
    »Was ist mit deiner Besatzung? Schon neue Leute angeheuert? Papiere in Ordnung?«, fragte Knocker.
    Martinelli schüttelte kräftig den Kopf. »Nix neue Leute, Besatzung bleibt, wie sie ist.«
    »Wow«, machte Knocker, »tolle Idealisten, deine Leute. Kommen über den großen Teich, laden aus, verzichten auf jeden Urlaub und dampfen wieder ab. Erzähl mehr von diesem Garn, Kollege.«
    »Mama mia«, rang der Italiener die Hände, »ich habe keine Wundermänner an Bord. Natürlich haben sie Landurlaub. Aber sie kommen bis zum Abend zurück. Dann laufen wir aus.«
    Darauf hatte Captain Knocker gewartet. Seine Faust knallte auf den Schreibtisch. »Seemann«, sagte er dann, »du kennst doch unsere verdammt scharfe Einwanderungsbehörde. Was meinst du, was die mir erzählen, wenn ich dir den Stempel gegeben habe, obwohl deine ganze Mannschaft noch in Manhattan herumläuft. Nachher haben wir sie hier sitzen und…«
    »Sie kommen«, versicherte der Italiener.
    »Okay«, erwiderte Knocker, »wenn sie zurück sind, kannst du wiederkommen. Mein Büro ist Tag und Nacht besetzt.«
    »Prego…«, setzte Martinelli noch einmal zu einem Satz an, aber dann ließ er es doch. Ohne Gruß stürmte er aus dem Office und knallte wütend die Tür hinter sich zu.
    Captain Knocker aber zog das Telefon näher heran. Mit sicherem Griff wählte er die Nummer der Riverfront Squad, einer Spezialeinheit für Hafenangelegenheiten bei der City Police.
    »Schickt mir mal einen Mann rüber«, bat er und malte dabei einen Dampfer auf ein Blatt Papier.
    ***
    »Wir bleiben am besten hier im Hof«, schlug Phil vor, als wir hinter dem Districtgebäude aus dem Wagen kletterten.
    »Im Hof?«, fragte ich maßlos verwundert. Irgendetwas stimmte mit Phil heute nicht.
    »Ja«, grinste er, »Im Hof. Wir lösen Feueralarm aus. Und was passiert dann?«
    »Darf ich mal deinen Puls fühlen? Bist du krank, Phil?«
    »Wir bleiben im Hof, lösen Feueralarm aus, und laut Alarmplan kommen alle FBI-Angehörigen, die sich im Gebäude befinden, in den Hof gerast«, verkündete er.
    Ich schaute ihn mitleidig an. Schade, er war so ein netter Kerl gewesen. Und jetzt das. Überarbeitung. Oder die große Hitze in New York. Vielleicht auch der Kreislauf. Durchblutungsstörungen im Gehirn.
    Wir gingen nebeneinander auf den Hintereingang zu.
    Er grinste mich an. »War doch ’ne gute Idee, mit dem Feueralarm. Du hast doch gehört, wer alles nach uns schreit. Hier im Hof hätten wir sie alle zusammen und…«
    Ich gab ihm einen herzhaften Stoß in die Rippen.
    »Du verstehst keinen Humor mehr«, stellte er sachlich fest.
    »Sag mal lieber, wo wir zuerst hingehen sollen. Mr. High erwartet uns, Steve hat eine wichtige Nachricht, bei der Zentrale hegt eine, die Fahndungsabteilung hat etwas und…«
    Als wir aus Griffiths Office zurück in den Jaguar gestiegen waren, und

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